Beim Bau der Fahrzeugfabrik von Tesla in Grünheide läuft es weiterhin nicht rund. Gegen die Giga Berlin werden immer wieder Einsprüche laut. Nichtsdestotrotz darf man nicht vergessen, dass die Gigafactory auch ihre Fürsprecher hat. Europaweit. Wie man zuletzt am vergangenen Wochenende live vor Ort erleben konnte, als Tesla CEO Elon Musk auf der Tesla County Fair einen Ausblick auf die Pläne Teslas in Deutschland/ Europa gab.
Bekanntermaßen fand am vergangenen Wochenende in der Giga Berlin ein Tesla Volksfest statt, welches Interessierten – 9.000 an der Zahl – einen Blick hinter die Kulissen der dortigen Entwicklungen gestattet. Gar nicht so lange bevor bereits im Dezember erste Auslieferungen aus dem europäischen Werk des amerikanischen Automobilherstellers erfolgen sollen. Zumindest, wenn bis dahin die endgültige Baugenehmigung vorliegt. Ist dies der Fall sollen laut Musk etwas 5.000 Tesla Model Y pro Woche vom Band laufen. Bis Ende 2022 wolle man die Produktion dann weiter hochfahren.
Bis Ende 2022 sei zudem geplant den Bau der größten Batteriefabrik der Welt abzuschliessen und in Betrieb zu nehmen. Ab Anfang 2023 könnten dann also mit rund 12.000 Mitarbeitenden bis zu 500.000 Elektroautos jährlich vom Band rollen. Neben dem Model Y sei dann auch mit der Produktion des Tesla Cybertruck in Grünheide zu rechnen. Sinnvoll, da dieser auf die Batterietechnologie setzt, welche in der Giga Berlin in die Serienproduktion überführt wird.
Musk zufolge wäre Teslas Batteriezellenfabrik in Deutschland in der Lage, Zellen Bereich von 100 GWh pro Jahr zu produzieren. Dabei sei das volle Potenzial noch nicht einmal erreicht. Auch von Kostenseiten her möchte man neue Maßstäbe setzen. Die Batterietechnologie von Tesla wird in Europa mit rund 1,1 Milliarden Euro bezuschusst. Gespeist aus dem 2,9 Milliarden starken IPCEI-Fördertopfs des Europäischen Batteriezellenprogramms. Eine Ansage und ein Zeichen dafür wie wichtig Europa die Ansiedlung fortschrittlicher Technologien ist.
Allerdings scheint nicht alles rosig zu sein für die Giga in Grünheide. Herausforderung sei das notwendige Personal in entsprechender Anzahl und Qualifikation zu verpflichten. Musk bereite dies offenbar Sorgen, trotz der Tatsache, dass man durchaus Menschen aus ganz Europa verpflichten würde. Allerdings gilt es hier eventuell Anpassungen in der Lohnstruktur vorzunehmen, denn im Heimatland USA ist man nicht gerade für hohe Löhne bekannt.
t3n.de berichtet zudem, dass es wohl „relativ wahrscheinlich“ sei, dass der umstrittene Selbstfahrmodus FSD (Full Self Driving) bereits im kommenden Jahr auch in Europa verfügbar sein könnte. Dabei beruft man sich auf Aussagen von Elon Musk. Aktuell untersuche die US-Kraftfahrtbehörde die Technologie gerade im Detail, wegen tödlicher Unfälle im Zusammenhang mit diesem semiautonomen Fahrmodus. Derweil äußerte Musk, Tesla habe Perfektion bei der FSD-Software „fast erreicht“. Kommt wohl immer auf den Blickwinkel an.
Quelle: t3n.de – Elon Musk: Die vollmundigen Ankündigungen des Tesla-Chefs auf der Volksfestbühne