Die Stadt Stuttgart nimmt sich des Henne-Ei-Problems an und will ihre Ladeinfrastruktur für Elektroautos massiv ausbauen, um so die Verbreitung von Elektroautos anzuschieben. Zu den bislang gut 200 Säulen mit etwa 370 Ladepunkten sollen in den kommenden Jahren etwa 300 neue Säulen mit 600 Ladepunkten hinzukommen, wie die Stuttgarter Zeitung berichtet.
Um die entsprechenden Stellplätze zu schaffen, soll der Gemeinderat bis Ende März weitere öffentliche Parkplätze als Ladeplätze exklusiv für Elektroautos und Plug-in-Hybride freigeben. Die Ausbaumaßnahme wurde von der Koordinierungsstelle Elektromobilität im Büro von Oberbürgermeister Fritz Kuhn (Grüne) initiiert. Die neuen Ladesäulen sollen großzügig auf alle 23 Stadtbezirke mit insgesamt 152 Stadtteilen verteilt werden, „eine Station als Minimum, im Schnitt aber zwei [je Stadtteil; d. Red.], das wären 300 zusätzliche Standorte mit 600 Ladepunkten“, erklärt Michael Hagel von der Koordinierungsstelle.
Die neuen Standorte will die Stadt gegen eine geringe Gebühr oder womöglich auch kostenlos bereitstellen, finanziell fördern will Stuttgart die Ladesäulen allerdings nicht. Der oder die Betreiber können sich jedoch um eine Förderung aus Bundesmitteln bemühen.
Stuttgart kämpft seit Jahren gegen chronisch hohe Schadstoffwerte in der Luft, bedingt durch die Talkessellage ist das Problem in der baden-württembergischen Landeshauptstadt besonders brisant. Um die Luftqualität zu verbessern hat Stuttgart als zweite Stadt in Deutschland ab Januar 2019 ein Fahrverbote für ältere Diesel-Fahrzeuge verhängt. Der Ausbau der Ladeinfrastruktur soll nun mehr Einwohner dazu bewegen, ihren Verbrenner gegen ein sauberes Elektroauto einzutauschen.
Quellen: Stuttgarter Zeitung – E-Mobilität in Stuttgart: Stadt will deutlich mehr Ladestationen // Electrive – Stuttgart will Ladenetz um 300 Standorte erweitern