Der Pkw-Markt befindet sich im Wandel. Die Transformation, getrieben durch steigende Preise, die zunehmende Elektrifizierung und der Eintritt neuer, leistungsstarker Wettbewerber aus Asien, stellt sowohl die traditionelle Autoindustrie als auch die Fahrer:innen vor große Herausforderungen. Inmitten dieser Dynamik liefert das Automobilbarometer 2024 von Consors Finanz, betitelt „Motorists are in a fog“ (Link zur Studie in Englisch), tiefe Einblicke in die aktuellen Schwierigkeiten, die Verbraucher:innen beim Kauf eines Autos erleben.
Consors Finanz zeigt, wie schwer es Käufer:innen gerade fällt, eine Kaufentscheidung bezüglich eines Autos zu treffen. Mehr als die Hälfte der in Deutschland Befragten empfinden die Entscheidungsfindung als herausfordernd. Diese Unsicherheit ist auf globaler Ebene noch prägnanter, mit sechs von zehn Befragten, die ähnliche Schwierigkeiten äußern.
Eine deutliche Mehrheit, 76 Prozent der deutschen und 80 Prozent der weltweit Befragten, sind überzeugt, dass Autos eine gleichbleibend starke oder sogar stärkere Rolle in der mobilen Gesellschaft der Zukunft spielen werden. Diese Erkenntnis unterstreicht die Notwendigkeit, klare Orientierung und Richtlinien zu bieten, um den Weg durch diese Phase der Unsicherheit zu navigieren, wie Consors Finanz die Ergebnisse einordnet.
Die Gründe für die Zögerlichkeit beim Autokauf sind demnach vielfältig und komplex. Ein wesentlicher Faktor ist die finanzielle Belastung, die mit dem Autokauf einhergeht. In Deutschland haben 36 Prozent der Befragten aufgrund der gestiegenen Preise auf die Anschaffung eines neuen Autos verzichtet, ein Wert, der dem globalen Durchschnitt entspricht. Ferner geben 28 Prozent der deutschen Befragten, die einen Autokauf erst in einem Jahr in Erwägung ziehen, an, dass sie derzeit nicht über die erforderlichen finanziellen Mittel verfügen – im weltweiten Vergleich sind es 33 Prozent.
Ein weiterer Unsicherheitsfaktor ist die Frage nach dem “richtigen” Auto. 21 Prozent der Deutschen, die einen späteren Kauf planen, sind unschlüssig, welches Modell sie wählen sollen. Diese Unsicherheit wird durch die Erwartung künftiger Regularien und Verbote im Bereich der umweltfreundlichen Mobilität weiter verstärkt, was 15 Prozent der potenziellen Käufer:innen zum Abwarten veranlasst.
Skepsis bei Elektromobillität vorhanden
Besondere Skepsis herrscht in Deutschland hinsichtlich der Elektromobilität. Mehr als die Hälfte der Befragten glauben nicht, dass Elektroautos Verbrennungsmotoren vollständig ersetzen können. Zudem wird der Einfluss von Autos auf Umweltschäden von fast vier von zehn Deutschen als überbewertet angesehen. Obwohl ein Verkaufsverbot von Verbrennern von einer Mehrheit als notwendige Maßnahme gesehen wird, zweifeln 68 Prozent an der Realisierbarkeit des dafür angesetzten Zeitplans.
Die zunehmende Präsenz asiatischer Automarken, insbesondere chinesischer Hersteller, in Europa bringt zusätzliche Verwirrung in den Entscheidungsprozess der Käufer:innen. Während 37 Prozent der deutschen Befragten das Preis-Leistungs-Verhältnis chinesischer Modelle loben, bleibt das Gesamtbild dieser Marken im Vergleich zu etablierten Herkunftsländern verhalten.
* Harris Interactive führte die Verbraucherumfrage zwischen dem 28. Juni und dem 17. Juli 2023 in einer Vielzahl von Ländern durch, darunter Belgien, China, Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Italien, Japan, Mexiko, die Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Portugal, Spanien, die USA und die Türkei. Mehr als 15.000 Menschen im Alter von 18 bis 65 Jahren nahmen an dieser Online-Umfrage teil, die über das CAWI-System (Computer Assisted Web Interviewing) abgewickelt wurde. Die Teilnehmenden repräsentieren eine breit gefächerte Stichprobe aus der Bevölkerung jedes beteiligten Landes.
Quelle: Consors – Automobilbarometer 2024: Motorists are in a fog (per Mail)