Südkoreas Batteriehersteller SK Innovation meint es ernst mit der E-Mobilität. Erst im März hatten wir detailliert über die Fortschritte und Investitionen des Unternehmens berichtet. Nun geht SK Innovation den nächsten Schritt und sichert sich bis zu 30.000 Tonnen Kobalt vom Rohstoffhändler Glencore. Mit diesem sollen sich Lithium-Ionen-Akkus für bis zu drei Millionen E-Autos fertigen lassen.
Abgenommen werden sollen die 30.000 Tonnen über die nächsten sechs Jahre. Mitte Oktober konnten wir bereits berichten, dass sich die steigende Nachfrage nach E-Autos auch auf Rohstoffe auswirkt. Der Kobaltbedarf hat sich 2019 bereits mehr als verdoppelt. Nur verständlich, dass sich SK Innovation die Rohstoffe frühzeitig sichert. Bedingt durch die erhöhte Nachfrage sind die Preise im gleichen Zeitraum deutlich gesunken. Des Weiteren konnte vom Mai 2019 bis heute ein Preisverfall von 95.000 Dollar pro Tonne auf 35.000 Dollar pro Tonne verzeichnet werden.
SK Innovation gab zu verstehen, dass man davon ausgeht, dass die globale Kobaltnachfrage nach Elektrofahrzeugbatterien im Jahr 2020 32.000 Tonnen und im Jahr 2025 92.000 Tonnen betragen würde. Die beiden Unternehmen Glencore und SK Innovation gaben ebenfalls zu verstehen, dass sie sich für eine ethische und verantwortungsbewusste Produktion einsetzen werden.
Gerade der letztgenannte Punkt ist relevant, da die Elektromobilität zwar etliche Vorteile hat. Zu den Schattenseiten gehört eine entscheidende Sache, die hierzulande unsichtbar ist: Der Abbau seltener Rohstoffe wie Kobalt, ein Schlüsselelement für Elektroauto-Akkus. Aber nicht nur Rohstofflieferanten reagieren auf ethischen und verantwortungsbewussten mit den Rohstoffen. Volvo Cars hat Anfang November 2019 eine Vereinbarung mit seinen beiden globalen Batterielieferanten – CATL aus China und LG Chem aus Südkorea – sowie führenden Blockchain-Technologieunternehmen getroffen, um diese Rückverfolgbarkeit von Kobalt ab diesem Jahr umzusetzen. Das unterstützende Unternehmen Circulor arbeitet ebenfalls mit BMW zusammen und ermöglicht es diesen den Weg von Kobalt zurückverfolgen. Dort wird ein ähnlicher Ansatz verfolgt.
Quelle: Reuters – South Korea’s SK Innovation signs Glencore cobalt supply deal