Schluss mit Gratisstrom am Supermarktparkplatz

Cover Image for Schluss mit Gratisstrom am Supermarktparkplatz
Copyright ©

r.classen / Shutterstock.com

Iris Martinz
Iris Martinz
  —  Lesedauer 2 min  —  0 Kommentare

Lange Schlangen am Supermarktparkplatz und erboste Postings über „Stromschnorrer in Luxus-Elektroautos“: deutsche Supermarktketten haben offenbar nicht das erreicht, was sie mit Gratisstromangeboten auf dem Parkplatz erreichen wollten, nämlich mehr Kunden in die Läden pilgern, während das Auto lädt. Stattdessen haben sich diese Gratis-Ladespots zum Treffpunkt jener entwickelt, die um jeden Preis ihr Elektroauto kostenlos aufladen wollen, ohne auch nur einen Fuß in den Supermarkt zu setzen. Die volle Ladezeit wird im Auto „ausgesessen“ und die Lademöglichkeit damit für tatsächliche Kunden des Supermarktes blockiert. Kein Ruhmesblatt für uns E-Autofahrer. Aber jetzt ist Schluss mit dem Stromschnorren.

Aldi Süd bietet den Ladestrom an seinen rund 500 Ladesäulen nicht mehr gratis an, sondern verlangt für die Kilowattstunde nun 29 Cent, an DC-Säulen 39 Cent. Immer noch günstig im Vergleich zu öffentlichen Anbietern. Hat man anfangs das Laden auch bei DC-Säulen auf 20 Kilowatt beschränkt, so bietet Aldi Süd mittlerweile sogar 150 Kilowatt-Säulen an – bisher kostenlos. An diesen Säulen war auch die bisherige Nutzungsbegrenzung auf eine Stunde irrelevant, da die meisten Autos mit 150 Kilowatt innerhalb einer Stunde vollladen. Für das Bezahlen benötigt man künftig eine Giro- oder Kreditkarte, dafür wurden die Ladesäulen mit Kartenlesegeräten ausgestattet. Auch das Laden mit Karten anderer Anbieter ist möglich, zum jeweiligen Anbietertarif. Es ist jedoch davon auszugehen, dass der Aldi-Preis in den meisten Fällen günstiger ist als der Roaming-Preis. Im Gegenzug fällt die Nutzungsbegrenzung auf eine Stunde und die Zugangszeiten werden auf 6 bis 22 Uhr ausgeweitet, an einigen Standorten sogar auf 24 Stunden.

Kaufland und Lidl – Pioniere des Gratisstrom-Angebots auf Supermarktparkplätzen mit bald 13.000 Ladepunkten europaweit – prüfen ebenfalls eine künftige Kostenpflicht. Man braucht zwar eine eigene App, um den Ladevorgang zu starten, der Strom ist derzeit aber immer noch innerhalb einer Stunde Ladedauer kostenlos. Man wolle zum jetzigen Zeitpunkt keine Aussage zu künftigen strategischen Entscheidungen treffen, so eine Sprecherin von Kaufland und Lidl auf Mediennachfrage. Eine dauerhafte Blockade durch Fahrer, die nicht einkaufen, wolle man zukünftig aber vermeiden. Das wird wohl nur über die Einführung der Kostenpflichtigkeit gehen.

Bei Rewe und Penny wurde von Anfang an auf kostenpflichtige Säulen gesetzt, dazu wurden Vereinbarungen mit Shell, EnBW, Fastned und Allego getroffen.

Quelle: electrive.net – Deutsche Discounter überdenken Gratis-Laden

Worthy not set for this post
Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

Artikel teilen:

Kommentare (Wird geladen...)

Ähnliche Artikel

Cover Image for Bundesregierung: Bis zu 550 Millionen für E-Mobilität

Bundesregierung: Bis zu 550 Millionen für E-Mobilität

Sebastian Henßler  —  

Die Bundesregierung will 2026 bis zu 550 Millionen Euro für den Kauf von Elektroautos bereitstellen – gezielt für Haushalte mit kleinem und mittlerem Einkommen.

Cover Image for Mercedes GLB: Elektro und Hybrid für 2026 geplant

Mercedes GLB: Elektro und Hybrid für 2026 geplant

Stefan Grundhoff  —  

Der kommende Mercedes GLB setzt auf Vielfalt: Elektro, Hybrid oder Benzin – kombiniert mit 800-Volt-Technik, bis zu 700 Kilometern Reichweite und viel Raum.

Cover Image for Automarkt im Wandel: E-Autos und Digitalisierung sind essenziell

Automarkt im Wandel: E-Autos und Digitalisierung sind essenziell

Michael Neißendorfer  —  

Zeitenwende für die Automobilindustrie: Die Präferenzen von Autokunden verändern sich grundlegend, hin zu Elektroautos und digitalen Services.

Cover Image for Hyundai Nexo: Brennstoffzellen-Stromer mit 826 km Reichweite

Hyundai Nexo: Brennstoffzellen-Stromer mit 826 km Reichweite

EAN Redaktion  —  

Der neue Hyundai Nexo zeigt, was Wasserstoff im Auto kann: mehr Leistung, mehr Reichweite und mehr Effizienz – aber mit dünner Tankstellenversorgung.

Cover Image for E-Autos: Fast 50 Prozent mehr Neuzulassungen als im Vorjahr

E-Autos: Fast 50 Prozent mehr Neuzulassungen als im Vorjahr

Daniel Krenzer  —  

Im Oktober war mehr als jedes fünfte neu zugelassene Auto in Deutschland vollelektrisch. Und BYD liegt einmal mehr vor Tesla.

Cover Image for Wolfgang Egger: Der Mann hinter BYDs Drachen-Design

Wolfgang Egger: Der Mann hinter BYDs Drachen-Design

Vanessa Lisa Oelmann  —  

Zwischen China Speed und Kreativität: Wolfgang Egger erklärt, wie BYD Designprozesse beschleunigt, ohne Seele und Identität zu verlieren.