Schenna E-Motion 2025: Elektroautos im Härtetest

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Tourismusverein Schenna – Renè Official Photographer

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 4 min

Elektromobilität und Genuss verbinden sich Ende Mai 2025 in Schenna in Südtirol, bei der Schenna E-Motion. Drei Tage lang steht dort alles im Zeichen der batterieelektrischen Fortbewegung – unser Review zur 2025er Ausgabe findest du hier. Neben geführten Ausfahrten zu landschaftlich reizvollen Orten in Südtirol bietet das Programm auch Werkbesichtigungen und kulinarische Höhepunkte. Bereits 2024 fand die Premiere der Veranstaltung statt. In diesem Jahr sind wir von Elektroauto-News ebenfalls mit dabei, werfen aber zunächst einen Blick zurück auf die Genuss-Rallye mit E-Autos.

Stefan Kaserbacher, CEO des Tourismusbüros Schenna, erklärte die Motivation hinter der Veranstaltung: „Wir haben viel Erfahrung mit Oldtimer-Ausfahrten wie der Schenna Classic. Gleichzeitig wollten wir einen neuen Impuls setzen, um Elektromobilität voranzubringen. Unser Ziel ist es, zu überzeugen, nicht zu belehren.“

Schenna E-Motion: Blick zurück auf 2024

Der Auftakt 2024 begann mit praxisnahen Übungen im Safety Park Bozen. Fahrer:innen testeten dort ihr Können auf nasser Fahrbahn, über Hindernisse hinweg und in simulierten Gefahrensituationen. Das Training diente als Basis für die anstehenden Touren durch Südtirols Gebirgslandschaft. Mehr als 20 Elektroautos verschiedener Marken und Modelle gingen an den Start. Vom kompakten Fiat 500 bis zum geräumigen Kia EV9 reichte die Palette. Auch Modelle von Audi, Polestar, VW, Tesla und Toyota wurden getestet. Die Fahrer:innen erlebten dabei, wie sich Elektroautos in Extremsituationen verhalten. Besonders die plötzlich ausbrechenden Fahrzeuge auf der Traktionsplatte forderten schnelle Reaktionen. Die Instruktoren gaben klare Anweisungen per Funk: „Voll auf die Bremse! Gegenlenken! Nicht verkrampfen!“

Nach diesem intensiven Start folgte eine entspanntere Fahrt zur Haselburg oberhalb von Bozen. Dort gab es Gelegenheit zur Erholung, bevor es weiter in den Vinschgau ging. Die Strecke führte zunächst durch den Verkehr auf der Staatsstraße, dann entlang von Obstplantagen und Weinbergen auf schmaleren Wegen Richtung Gebirge. Mit einer Gesamtlänge von mehr als 230 Kilometern führte die königliche Etappe durch die Dolomiten. Passhöhen jenseits von 2000 Metern stellten Mensch und Maschine vor Herausforderungen. Grödnerjoch, Campolongo-Pass, Pordoijoch und Karerpass waren Teil der Route. Selbst im Mai lag dort noch Schnee, doch die Teilnehmenden genossen das Panorama bei einer Kaffeepause.

Neben den landschaftlichen Eindrücken ging es auch um das gemeinschaftliche Erlebnis. Kaserbacher betonte: „Bei der Schenna Classic steht das Auto im Mittelpunkt. Die E-Motion hingegen lebt vom gemeinsamen Unterwegssein und Erleben.“ Diese Kombination aus Fahrspaß und Austausch kam gut an. Nach der erfolgreichen ersten Ausgabe gab es bereits Pläne für 2025. Kaserbacher zeigte sich optimistisch: „Wir haben viel gelernt und werden beim nächsten Mal den Genussaspekt noch stärker einbinden. Eine riesige Veranstaltung für hunderte Autos ist nicht unser Ziel. Klein, fein und exklusiv passt besser zu unserem Konzept.“

Das erwartet uns 2025 bei der Schenna E-Motion

Nach dem erfolgreichen Auftakt 2024 geht die Schenna Emotion im Mai 2025 in die nächste Runde. Das Programm bleibt der Mischung aus Fahrspaß, Naturerlebnis und Kulinarik treu, setzt aber zusätzliche Akzente. Wir werden teilnehmen und im Nachgang berichten. Wer ebenfalls am Start sein möchte, der kann hier vorbeischauen. Zunächst ein Blick auf das zu erwartende Programm.

Der erste Tag führt die Teilnehmenden auf eine Tour durch Südtirols Süden. Nach der Akkreditierung und einem kurzen Briefing beginnt die Fahrt durch Weinberge, Apfelgärten und vorbei an historischen Ansitzen. Ein Stopp in einem besonderen Weingut bietet die Gelegenheit, mehr über die Geschichte des Südtiroler Weinbaus zu erfahren. Der Abend klingt im Ansitz Liebenstein Amalia Pernter 1896 in Salurn aus – in exklusiver Atmosphäre mit regionalen Spezialitäten.

Der Dienstag steht im Zeichen alpiner Herausforderungen. Die Route führt über das Stilfserjoch, einen der legendärsten Alpenpässe, und weiter zum Umbrailpass in der Schweiz. Nach einer Kaffeepause im Hotel Bellavista – bekannt durch Skilegende Gustav Thöni – wartet ein Mittagessen in der Tibethütte auf 2.800 Metern mit Panoramablick. Am Nachmittag gibt es Einblicke in die traditionelle Landwirtschaft Südtirols, bevor der Abend zur freien Verfügung steht.

Zum Abschluss geht es hoch hinaus: Am Mittwoch führt die Tour auf das Rittner Hochplateau mit seinen dichten Wäldern und weiten Aussichten. Ein Bauernhofbesuch inklusive Speckverkostung bringt den Teilnehmenden die kulinarischen Traditionen der Region näher. Nach einem Mittagessen mit Blick auf die Berglandschaft folgt am Abend der gesellige Abschluss mit Preisverleihung. Das kulinarische Kabarett „Lach Ma(h)l“ mit Luis aus Südtirol sorgt für humorvolle Unterhaltung.

Kurz und knapp beschreibt Tanja Egger, Team Schenna E-Motion, es wie folgt: „Die Schenna E-Motion ist keine Rallye und kein Rennen – es geht nicht um Bestzeiten, sondern um Erlebnisse. Unsere Genussausfahrten laden dazu ein, Südtirol in all seinen Facetten zu entdecken: von beeindruckenden Bergpanoramen über kulinarische Highlights bis hin zu besonderen Begegnungen. Wir möchten zeigen, dass Elektromobilität perfekt zu entspanntem Reisen und bewusstem Genießen passt.“ Wer dabei sein möchte, kann sich bereits jetzt informieren – wir sind in jedem Fall mit vor Ort.

Quelle: Schenna E-Motion – Webseite & Informationen per Mail / electricar – Die Schenna E-Motion beeindruckt als Gipfeltreffen für Freunde batteriegetriebener Modelle

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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