Scania präsentiert Elektro-Lkw für den regionalen Transport

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Scania

Michael Neißendorfer
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  —  Lesedauer 3 min

Der Lkw-Hersteller Scania will seinen Kunden von nun an jedes Jahr neue elektrische Modelle anbieten. Zu den Fahrzeugen für den innerstädtischen Lieferverkehr kommen jetzt batterieelektrische Lkw für den regionalen Transport hinzu. Die neue Modellreihe mit einer Batteriekapazität von 624 kWh ist mit R- oder S-Fahrerhäusern erhältlich. Sie bietet Unternehmen viele Einsatzmöglichkeiten im regionalen Anwendungsbereich.

Unsere Modelle für den regionalen Transport sind ein wichtiger Meilenstein für uns ebenso wie für unsere Partner“, erklärt Christian Levin, CEO von Scania. „Wir entwickeln unser Angebot konsequent weiter und eröffnen neue Möglichkeiten für unsere Kunden und das gesamte Transport-Ökosystem.

Die neue batterieelektrische Lkw-Generation von Scania basiert auf klassischen Eckpfeilern wie Modularität und Nachhaltigkeit. Die Fahrzeuge sind in Leistung und Reichweite in ihrem jeweiligen Einsatzbereich konventionellen Lkw ebenbürtig. In den Kriterien Wirtschaftlichkeit und CO2-Effizienz übertreffen sie Modelle mit Verbrennungsmotoren laut Aussage des Herstellers deutlich. Doch der Umstieg von konventionellen auf elektrische Lkw ist noch komplex. Scania unterstützt seine Kunden deshalb in allen Bereichen der E-Mobilität: von der Ladeinfrastruktur über Service und Wartung bis hin zu passenden Finanzierungsmodellen und Versicherungsangeboten. „Durch dieses Lösungsspektrum wird Scania zum Komplettanbieter für Unternehmen, die Verantwortung übernehmen wollen“, sagt Fredrik Allard, Senior Vice President und Leiter des Bereichs Elektrifizierung bei Scania. „So erleichtern wir unseren Kunden den Übergang in Richtung emissionsfreier Transport.“

Mit den neuen Elektro-Lkw können Kunden Fahrgestelle oder Kombinationen aus Zugmaschine und Auflieger betreiben, beispielsweise für temperaturgeführte Lebensmitteltransporte. Die Reichweiten variieren je nach Gewicht, Konfiguration und Route. Eine 4×2 Sattelzugmaschine mit sechs Batterien zum Beispiel kann bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h mit einer kompletten Batterieladung bis zu 320 Kilometer zurücklegen. Feste Routen mit zusätzlicher Aufladung am Zielort oder Gelegenheitsaufladungen während der Ruhepause des Fahrers erhöhen die operative Reichweite zusätzlich.

Scania hat mit den Modellen für den regionalen Lieferverkehr nun einen hohen Reifegrad in seinem elektrifizierten Angebot erreicht“, erläutert Allard. „Zusammen mit unseren 2020 eingeführten Elektro-Lkw für den städtischen Verteilerverkehr und unseren Hybridmodellen können wir unseren Kunden jetzt ein nachhaltiges und vielseitiges Portfolio emissionsfreier Lösungen anbieten.“

Die neuen Scania Elektro-Lkw können zunächst als 4×2 Sattelzugmaschinen oder als 6×2*4 Fahrgestelle bestellt werden. So können Gesamtgewichte bis zu 64 Tonnen spezifiziert werden. Die Ladeleistung beträgt bis zu 375 kW – das bedeutet: Eine Stunde Ladezeit bringt in der Regel eine zusätzliche Reichweite von 270 bis 300 km. Die Dauerleistung für einen Scania 45 R oder S beträgt 410 kW (das entspricht etwa 560 PS). Die neuen Elektro-Lkw von Scania können ab Mitte Juli über die örtlichen Scania Niederlassungen bestellt werden, die Produktion beginnt im vierten Quartal 2023.

Wenn wir die globalen CO2-Herausforderungen bewältigen wollen, müssen wir den Übergang zu einem Transportsystem ohne fossile Energien vorantreiben“, erklärt Levin. „Die Voraussetzungen hierfür sind gut. Einziger Bremsklotz ist derzeit noch die unzureichende Ladeinfrastruktur – aber auch hier sehen wir große Fortschritte.“

Beim Ausbau der Ladeinfrastruktur will Scania eine aktive Rolle spielen und dabei auch über Konzerngrenzen hinaus denken. Seit 2021 arbeitet das Unternehmen gemeinsam mit globalen Partnern an der Etablierung eines verlässlichen Hochleistungs-Ladenetzes für schwere Nutzfahrzeuge. Das Ziel: komplette Ladelösungen aus einer Hand, um den Scania Kunden den nahtlosen Einsatz von E-Lkw zu ermöglichen.

Quelle: Scania – Pressemitteilung vom 10.06.2022

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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Daniel W.:

Kurz gesagt …

Eine 4×2 Sattelzugmaschine mit sechs Batterien zum Beispiel kann bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 80 km/h mit einer kompletten Batterieladung bis zu 320 Kilometer zurücklegen. Feste Routen mit zusätzlicher Aufladung am Zielort oder Gelegenheitsaufladungen während der Ruhepause des Fahrers erhöhen die operative Reichweite zusätzlich.

… es braucht keine großen Reichweiten bei den E-Lkws, sondern nur ausreichend Lkw-Ladestationen.

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