Im Kontext des Strategieplans Renaulution der Renault Gruppe hat Alpine Mitte Januar 2021 seine Strategie für die kommenden Jahre vorgestellt. Diese wurde von Renault-Chef Luca de Meo im Laufe des März 2021 nochmals näher spezifiziert. So strebe de Meo eine Verknüpfung der künftigen elektrischen Fahrzeuge mit den Aktivitäten in der Formel 1 an. Ob dies zu gelingen vermag, dass gilt es zu beweisen. Dabei wird die neue Alpine Business Unit zumindest davon profitieren, dass diese auf das komplette technische Know-how der Renault Gruppe und der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi zurückgreifen kann.
Ein wenig im Widerspruch steht die Strategie von Renaults Sportwagenmarke Alpine. Dies hat auch Renault-CEO betont und dennoch sei die Verbindung aus seiner Sicht die Richtige. Einen Teil trägt die Einstellung von de Meo selbst dazu bei. Er bezeichnet sich als “Car Guy” und obwohl die Formel 1 mittlerweile als “teures, überflüssiges Hobby” der Automobilhersteller angesehen wird, will er “nicht derjenige sein, der die Formel-1-Geschichte von Renault nach 44 Jahren beendet”. Künftig wird man es daher nochmals als Alpine versuchen in der Formel 1 Fuß zu fassen, nachdem die Marke Renault vom Glanz des Rennsports in der Vergangenheit nicht allzu sehr profitiert hat.
Auf Basis der neuen Struktur will sich Alpine künftig auf die Entwicklung von rein elektrischen Sportwagen konzentrieren. Geplant sind zunächst drei Fahrzeuge: ein rein elektrischer Kompaktsportwagen im B-Segment auf Basis der neuen CMF-B EV-Plattform der Allianz Renault-Nissan-Mitsubishi. Ein rein elektrischer Sports Crossover im C-Segment auf Basis der neuen Allianz CMF-EV Plattform. Sowie ein rein elektrischer Nachfolger der Alpine A110, entwickelt in Kooperation mit Lotus.
De Meo selbst hat für die künftigen Alpine-Modelle klare Vorstellungen: „Sie sollen eine Art Mischung aus einem Mini-Ferrari und einem Mini-Tesla werden.“ Feststeht, dass sich die Sportwagenmarke von Renault weg von Kleinwagen in Richtung Mittel- und Oberklasse entwickeln soll, dies sei nicht zuletzt auf die Erwartung einer besseren Marge zurückzuführen. Helfen soll hier abermals die Formel 1. Man erhoffe sich einen Wissenstransfer. Insbesondere die Tatsache, dass “aus der Formel 1 werden Innovationen in der Aerodynamik und bei der Gewichtsreduktion auf den Markt kommen”, können bei der Elektromobilität helfen, um Reichweite und Energieeffizienz zu verbessern.
Quelle: Welt.de – „Mischung aus Mini-Ferrari und Mini-Tesla“ – die kühne Idee des Renault-Chefs