Porsche soll Medienberichten zufolge eine siebte Modellreihe einführen wollen: Wie die in der Regel recht gut informierte britische Autobar berichtet, plant Porsche Insidern zufolge die Einführung einer elektrischen Modellreihe unterhalb des Elektrosportlers Taycan. Damit hätte Porsche ein E-Auto im Angebot, das in direkte Konkurrenz zum Tesla Model 3 und dem BMW i4 treten würde. Autocar zufolge dürfte der Preis für einen derartigen Elektro-Porsche bei gut 50.000 Pfund (gut 58.000 Euro) liegen. Auch einen Namen haben die Briten bereits im Auge: Porsche habe sich bereits im Jahr 2011 den Modellnamen Cajun schützen lassen und soll diesen nun einem Serienmodell anheften.
Eine Schlüsselrolle beim Fahrzeugaufbau spielt die gemeinsam mit Audi entwickelte Premium-Platform-Electric, kurz PPE. „Der modulare Charakter der PPE-Plattform wird es uns ermöglichen, unser Elektroauto-Sortiment um eine Reihe verschiedener Modelle zu erweitern. Sie wurde für eine standardmäßige sowie eine höhere Bodenfreiheit entwickelt. Ein zweites Limousinenmodell ist eine Möglichkeit“, zitiert Autocar die Aussage des Insiders.
Ein kleiner Elektro-Sportler von Porsche würde sich somit einen Großteil der Technologie unter dem Blechkleid mit bereits angekündigten Modellen teilen können, etwa mit dem kompakten SUV Macan, dessen Elektro-Version im Jahr 2023 erscheinen soll. Ein womöglich Cajun genannter Sportwagen könnte dank der PPE-Plattform neben dem Elektro-Macan im Porsche-Werk Leipzig vom Band laufen.
Porsche und Audi haben bereits bei der Entwicklung des Taycan und des e-tron GT zusammengearbeitet und arbeiten derzeit gemeinsam am Elektro-Macan und dessen Technologiezwillingen Q5 und Q6. Und auch der mutmaßliche Cajun hätte einen direkten Verwandten bei Audi: Die Ingolstädter haben erst vor wenigen Tagen durchscheinen lassen, den A4 als e-tron komplett elektrifizieren zu wollen. Dessen technische Daten mit bis zu 350 kW (476 PS) würden auch gut zu einem kleinen Porsche passen. Wie beim A4 e-tron dürfte das vorgeschlagene Porsche-Modell wahrscheinlich ebenfalls die Wahl zwischen Einmotor-Hinterradantrieb und Zweimotor-Allradantrieben bieten.
Eine Entscheidung darüber, ob das neue fünftürige Modell tatsächlich entwickelt und produziert wird, steht dem Porsche-Insider zufolge noch aus. Porsche soll aber in seinem Werk in Leipzig, in das der Hersteller zuletzt gut 600 Millionen Euro investiert hat, noch über ausreichend Produktionskapazitäten für eine mögliche siebte Modelllinie verfügen.
Quelle: Autocar – A4 E-tron platform could give Porsche a BMW i4 rival