Im März 2019 haben wir erstmalig darüber berichtet, dass Porsche eine Einstellungs- und Qualifizierungsoffensive für E-Mobilität, im Speziellen für den Porsche Taycan, ins Leben gerufen hat. Nach gut vier Monaten kann man durchaus Mal ein Fazit ziehen. Knapp 1.000 neue Mitarbeiter sind bereits an Bord. Weitere 500 folgen in den kommenden Monaten. So viel zum Job-Verlust durch E-Mobilität, wenn dies natürlich auch eine nur stark subjektive Betrachtung darstellt.
Insgesamt seien bis heute mehr als 32.000 Bewerbungen von intern und extern eingegangen, an 31 Bewerbertagen über 2.200 Gespräche mit externen Bewerbern geführt und ein Großteil der Stellen besetzt worden. Und dennoch gibt es insbesondere bei Engpassqualifikationen, etwa Instandhalter mit Schwerpunkt Elektronik, noch hohen Rekrutierungsbedarf. Neben der eigentlichen Einstellung der Mitarbeiter – egal ob extern oder intern – spielt auch die Qualifizierungsoffensive bei Porsche eine wichtige Rolle.
„Die Rekrutierung, Integration und Qualifizierung unserer neuen Mitarbeiter ist eine ebenso schöne wie herausfordernde Aufgabe. Unsere Experten aus dem Produktions- und Personalressort arbeiten hier sehr gut zusammen.“ – Andreas Haffner, Vorstand für Personal und Soziales der Porsche AG
Damit der Sportwagenhersteller mit dem Produktionsstart des Taycan im September auch die typische Porsche-Qualität auf die Straße bringen kann, erhalten die 1.500 Mitarbeiter aus der Taycan-Produktion maßgeschneiderte Schulungen mit einer Dauer von bis zu sechs Monaten. Hierzu hat Porsche, auf Grundlage des Fertigungskonzepts, 45 unterschiedliche Qualifizierungspläne für die im Taycan eingesetzten Funktionsgruppen erarbeitet. „Diese detailreiche Vorarbeit war mühevoll. Aber sie ist die Basis dafür, dass wir den Rekrutierungsprozess trotz dieser enormen Bewerberzahl standardisiert und effizient bewältigen, um die richtigen Fachkräfte für uns zu finden“, so Haffner weiter.
Erwähnenswert ist ebenfalls die Tatsache, dass Porsche bei der Zusammenstellung der Taycan-Mannschaft auf einen Mix aus erfahrenen Kräften aus der Zweitürer-Produktion sowie neuen Mitarbeitern setzt, um möglichst viele Perspektiven in das Team zu bringen. Trotz der Ausrichtung auf ein neues Fertigungskonzept und eine der modernsten Produktionen in der Automobilindustrie, stehe der Mitarbeiter immer noch an erster Stelle. „Bei Porsche steht der Mensch weiterhin im Mittelpunkt, denn erst die Kompetenz und handwerklichen Fähigkeiten unserer Kolleginnen und Kollegen machen die hohe Individualität unserer Fahrzeuge möglich“, so Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG.
„Der Taycan macht also nicht nur Porsche fit für die Zukunft, sondern auch die Belegschaft, die sich mit den neuen Aufgaben auch neue Qualifikationen aneignet.“ – Albrecht Reimold, Vorstand für Produktion und Logistik der Porsche AG
Qualifiziert für die E-Mobilität werden die Mitarbeiter unter anderem in eigens dafür errichteten Qualifizierungshallen. Das Konzept führt von allgemeinen porsche- und produktionsübergreifenden Inhalten bis hin zu Themen, die konkret für den jeweiligen Arbeitsplatz relevant sind. Je nach Komplexität kann die Qualifizierung der Mitarbeiter bis zu sechs Monaten andauern. Derzeit werden rund 350 Schulungsbausteine angeboten, die durch interne Trainer und externe Schulungsanbieter umgesetzt werden. Dabei steht jedem Gewerk ein Trainingscenter als Schulungsort zur Verfügung, in dem Theorie und Praxis vermittelt werden.
Das Kompakt-Modul „E-Mobilität bei Porsche und Produkt Taycan“ wurde federführend von den Ausbildungsverantwortlichen mit ihrer didaktischen Expertise gestaltet und umgesetzt. Dieses viertägige Modul ist Teil der Schulung der Produktionsmitarbeiter und wird in einer kompakten zweitägigen Version allen Porsche-Mitarbeitern angeboten. Auch die Porsche Lernplattform steht allen Porscheanern offen, um sich für die E-Mobilität fit zu machen.
Quelle: Porsche AG – Pressemitteilung vom 29. Juli 2019