Panasonic Energy, ein Unternehmen der Panasonic-Gruppe, hat einer aktuellen Mitteilung zufolge die Vorbereitungen für die Massenproduktion von zylindrischen 4680-Lithium-Ionen-Batteriezellen für E-Autos abgeschlossen und will bald mit der Produktion beginnen. Das Unternehmen hat dafür sein Werk Wakayama in Westjapan modernisiert, das als Mutterfabrik für die neuen Zellen dienen wird.
Die 4680, ein neuartiges Zellformat zylindrischer Lithium-Ionen-Batterien für Elektrofahrzeuge, bietet wesentliche Verbesserungen gegenüber den herkömmlichen 2170-Zellen, die deutlich dünner sind. Diese neuen Zellen verfügen über die fünffache Kapazität der 2170-Zelle. Zellen mit dem Format 4680 können die Reichweite von E-Autos erhöhen, und das bei deutlich weniger Bedarf an Einzelzellen für dieselbe Akkukapazität. Dies führt zu einem effizienteren Prozess bei der Akkumontage und kann somit auch die Kosten von Elektroautos senken, wodurch sie für einen breiteren Markt erschwinglicher werden.
Panasonic Energy verweist auf sein 30-jähriges Know-how in der Entwicklung von zylindrischen Lithium-Ionen-Batterietechnologien, das auch in das Verfahren zur Massenproduktion der 4680-Zellen eingeflossen sei. Das Werk in Wakayama soll eine Schlüsselrolle bei der Verbesserung der Produktqualität und Wettbewerbsfähigkeit spielen, wobei dort neu erprobte Prozesse weltweit in anderen Werken umgesetzt werden sollen.
Bis März 2025 werden voraussichtlich rund 400 Mitarbeiter an der Entwicklung und Produktion von Batterien der nächsten Generation im Werk Wakayama beteiligt sein. Mit dem Ziel einer umweltfreundlichen Produktion plant das Werk zudem, verstärkt erneuerbare Energiequellen wie Solarenergie und Windkraft in einem Ausmaß zu nutzen, dass bei den Produktionsprozessen nahezu keine CO2-Emissionen mehr anfallen.
E-Autos mit kleinerem CO2-Rucksack
Die Zellproduktion ist bislang der Hauptausschlaggeber dafür, dass E-Autos im Vergleich zum Verbrenner mit einem deutlich schwereren CO2-Rucksack zu den Kunden kommen – den sie in der Regel aber schon nach wenigen 10.000 Kilometern wieder ausgeglichen haben. Mit neuartigen Produktionsprozessen (wie etwa der Trockenbeschichtung) und dem Einsatz von Ökostrom haben E-Autos künftig schon ab Werk keinen nennenswerten CO2-Nachteil gegenüber Verbrennern mehr.
Diesen umweltbewussten Ansatz haben Panasonic bereits erfolgreich am Standort Moriguchi und im Werk Kaizuka in Osaka umgesetzt, was dazu führe, dass im September 2024 an allen neun inländischen Standorten des Unternehmens CO2-Neutralität erreicht worden sei. Panasonic Energy beabsichtigt, dieses Ziel bis März 2029 auf alle 20 seiner weltweiten Standorte auszuweiten.
Kazuo Tadanobu, President und Executive Officer von Panasonic Energy, sagte: „Ich freue mich, dass wir bereit sind, mit der Massenproduktion der 4680-Zelle zu beginnen. Dieser Meilenstein ist das Ergebnis jahrelanger Erfahrung in der Herstellung zylindrischer Lithium-Ionen-Batterien. Ich bin zuversichtlich, dass dies die Batterie- und Elektroautobranche revolutionieren wird. Indem wir die 4680-Zelle in unser Sortiment aufnehmen, werden wir ein breiteres Spektrum an Bedürfnissen abdecken, die Nutzung von Elektroautos weiter fördern und unsere Mission vorantreiben, eine nachhaltige Gesellschaft zu fördern.“
Auch einige weitere Batterie- und Autohersteller wie etwa LG und Tesla haben bereits die Produktion und Einführung des neuen Zellformats angekündigt. BMW etwa will in seiner kommenden Elektroauto-Generation der Neuen Klasse auf 4680-Zellen setzen, und damit die Reichweite seiner Stromer deutlich erhöhen und gleichzeitig die Kosten senken.
Quelle: Panasonic – Pressemitteilung vom 11.09.2024