ORA Funky Cat: Eindrücke statische Präsentation

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Elektroauto-News.net

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 13 min

Gut anderthalb Stunden Fahrt haben mich am Freitag Morgen vom Kompakt-Stromer ORA Funky Cat getrennt. In der früh ging es in Heidelberg auf die Autobahn, um gefühlt nicht viel später in einem Hinterhof zu landen, der nicht Ansatzweise vermuten ließ, was dort zu erwarten war. Die statische Präsentation des ORA Funky Cat stand auf der Agenda.

Für unser Kennenlernen wurde ein Studio gebucht, in dem der Funky Cat, ORA’s Erstlingsstromer, in Szene gesetzt wurde. Vor Ort konnte ich mir das E-Fahrzeug näher erläutern lassen. Erste visuelle Eindrücke aufschnappen. Mit dem gleichnamigen Sprachassistenten in Verbindung treten sowie ein kurzes Gespräch mit Jörg Machalitzky, Manager PR von ORA für Deutschland, aufzuzeichnen. All das erwartet dich nachfolgend.

ORA: Weit mehr als eine weitere E-Automarke aus China

Im Januar 2023 wagt ORA, eine Marke die dem chinesischen Great Wall Motor Konzern entstammt, den Start im deutschen Markt. Die Marke selbst wurde im Speziellen für den Markt in Europa entwickelt und designt, auch wenn erste Stromer von ORA bereits auf Chinas Straßen unterwegs sind. ORA selbst steht laut Aussage von Herr Machalitzky für weit mehr als „nur“ ein weiteres Unternehmen, welches E-Autos auf die Straße bringen möchte. 

ORA verstehe sich als „Car-Panion“, als Begleiter für seine Freunde. Eben diese Ausrichtung findet man direkt im Namen der Marke wieder. Denn ORA steht für open, reliable und alternative. Und auch bei der Namensgebung der einzelnen Modelle hat man sich etwas Besonderes gedacht. Doch dazu im entsprechenden Abschnitt dann mehr.

Für Deutschland wird Emil Frey das chinesische Unternehmen auf den Markt begleiten. Als eine der größten Handelsgruppen Europas hat das Schweizer Unternehmen eine langjährige Expertise im Importgeschäft insbesondere mit asiatischen Marken, und kann daher ORA entsprechend den Weg ebnen. Mit einem breiten Händlernetz, das zukünftig an 200 Standorten bundesweit nah an den Kund:innen ist. Etwas worauf man Wert legt. Da man möchte, dass die eigenen ORA-Fahrer:innen direkten Kontakt bei Rückfragen mit ihrem Ansprechpartner halten können.

Ein treuer Elektro Begleiter aus China

Wie Herr Machalitzky bei der Vorstellung des Funky Cat zu verstehen gibt, wird der Namenszusatz „Cat“ künftig bei jedem ORA Modell zu finden sein. Was daran liegt, dass die Marke hiermit die Position der Fahrzeuge ganz stark definiert. Cat, im englischen für Katze, gilt in China als Begleiter des Menschen. Als Freund. Und als eben solcher versteht sich die Marke: „Ich bin ORA, Dein Begleiter für den Alltag. Dein Freund. Vollelektrisch.“

Was es mit diesem Begleiter auf sich hat, dass bekommt man recht schnell mit. Denn in der Tat kann man den Stromer, mit einer Länge von 4.235 mm, einer Breite von 1.825 mm sowie einer Höhe von 1.603 mm bei einem Radstand von 2.650 mm, als solchen verstehen. Wenn man sich auf diesen einlässt. Denn das kompakte Elektroauto wartet mit Dingen auf, die man so von anderen Fahrzeugen nicht kennt. Oder zumindest nicht in dieser Detailgenauigkeit. Dazu später mehr. Erst einmal die technischen Fakten.

Technische Daten des Ora Funky Cat 300 und Funky Cat 400

Mit Funky Cat wagt ORA den Aufschlag in 2023 in Deutschland. Diese stünden auch recht zeitnah zum Start der Vermarktung zur Verfügung, da man auf ein überschaubares Portfolio blickt. Und „nur“ sechs Farben und Farbkombinationen für das Exterieur anbietet. Beim Interieur stehen hochwertige, vegane Stoffe in insgesamt vier Farbtönen zur Auswahl. 

Ansonsten gilt es die Auswahl zwischen der Batteriegröße 47,8 kWh brutto (45,4 kWh netto) Lithium-Eisenphosphat mit einer Reichweite von 310 km nach WLTP oder 63,1 kWh brutto (59,3 kWh netto) Ternäre Lithium mit 420 km Reichweite zu treffen. Bei der großen Batterie gibt es dann noch die GT-Line als zusätzliches Upgrade. Dort reduziert sich die Reichweite auf 400 km.

Geführt werden diese als ORA Funky Cat 300 (kleine Batterie) sowie ORA Funky Cat 400 (große Batterie). Der Energieverbrauch wird je nach Variante mit 16,7 kWh/ 100 km (klein) und 16,5 kWh/ 100 km (groß) angegeben. Bei der GT Line soll laut technischem Datenblatt ein Energieverbrauch von 16,8 kWh pro 100 km auf dem digitalen Tacho erscheinen.

Hinsichtlich der Ladegeschwindigkeit gibt es ebenfalls leichte Unterschiede. Zum AC-Laden sind sowohl die Lithium-Eisenphosphat als auch die Ternäre Lithium-Batterie fähig mit bis zu 11 kW (3-phasig). Am DC-Lader bezieht die kleine Batterie mit max. 64 kW ihre Energie, die große mit 67 kW. Die Batteriegröße bestimmt selbstverständlich auch die Ladezeit. So benötigt man beim DC-Laden von 15 auf 80 Prozent, je nach Batteriegröße 43 oder 48 Minuten.

Bei der Leistung macht es ORA sich einfach, egal welche Batteriegröße gewählt wird oder ob die Wahl gar auf die GT-Line fällt, die Leistung ist mit 126 kW/ 171 PS und einem max. Drehmoment von 250 NM durchgängig die Gleiche. Die Höchstgeschwindigkeit ist bei 160 km/h abgeriegelt. Wobei der ORA Funky Cat 300 in 8,3 Sekunden, der Funky Cat 400 in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h sprintet. Der E-Motor ist dabei stets an der Frontachse montiert.

ORA! oder mein neuer, bester Freund

Kommen wir auf ORA zu sprechen. ORA als neuer, bester Freund der Funky Cat Fahrer:innen. Statt vieler Knöpfe, Dreh- und Kippschalter hört ORA auf deine Stimme, lernt diese kennen, passt sich an und geht auf deine Vorlieben ein. Man versteht sich als der zuvor erwähnte Freund. Wobei das E-Auto auch gänzlich ohne diese Option genutzt werden kann. Wer allerdings darauf zurückgreift, der kann sicher sein, dass die Daten – DSGVO sei Dank – entsprechend geschützt sind, wie mir vor Ort versichert wurde.

Der freundschaftliche Ansatz beziehungsweise das freundschaftliche Auftreten beginnt aber bereits noch vor dem Einsteigen. Mit einem klaren, eigenen Stil im Retro-Futurism Design. Kulleraugen inklusive – die einem noch mit Lichteffekten begrüßen. Und mit einem einmaligen Heck, das ihn auch im Dunkeln einzigartig macht, präsentiert sich der Stromer mehr als freundlich und einladend.

Im Inneren sind es die zwei digitalen Displays, die nicht nur alles Wichtige anzeigen, sondern sich durch Fahrer:in auch ganz nach dem eigenen Stylewunsch gestalten lassen. Digitale Lehrpfade helfen dabei das Auto kennenzulernen. Ablagefläche seitlich, mittig und auch hinten bieten genügend Stauraum, zwei induktive Ladeflächen sind inklusive und auch ansonsten vermisst man beim Funky Cat nicht viel. Im Gegenteil selbst Massage-Sitze sind in der GT-Line vorhanden. Bei der normalen Ausstattung sind zumindest Sitzheizung (Funky Cat 300) und Sitzheitzung /-kühlung (Funky Cat 400) vorhanden.

Aber ein guter Freund bietet nicht nur Platz oder spendet Energie wenn man diese benötigt. Er hört einem auch zu, erteilt gute Ratschläge und hilft einem, wenn man ihm darum bittet. Mit der Ansprache „ORA“ oder einem selbst, frei zu vergebenden Namen, kann man mit dem Funky Cat kommunizieren. Dabei lernt dieser von den Gesprächen und aus „Sitzheizung an“ kann durchaus Mal „ORA wärme meinen Hintern“ werden. Das Ergebnis bleibt das Gleiche.

Aber auch Fenster lassen sich öffnen, die Sonnenblende vor- und zurückfahren, als auch das Glasschiebedach schließen. Was man eben möchte. Auch der Kofferraum lässt sich auf Zuruf steuern. Von Musik-Auswahl und starten von Sitzmassage Mal ganz abgesehen. Schon bei der statischen Premiere hat es sich so angefühlt, als ob man in der Tat einen guten Freund an seiner Seite weiß. Dies gilt es nun bei der ersten Testfahrt in 2023 zu beweisen.

ORA hat zur statischen Präsentation des ORA Funky Cat nach Wiesbaden eingeladen. Dies hat jedoch keinen Einfluss auf meine hier geschriebene ehrliche Meinung.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.
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Rolf Masae:

Dafür hat man doch den Trecker von Lanz;)

adson:

Ist denn eine Anhängerkupplung möglich und wenn ja, welche Stützlast/Anhängelast?

Ben:

Da es auch keine Alltagstauglichen Verbrenner für 20k gibt, sind die Preise doch ok, unter 40k wird gerufen und das kann Ora, Dacia und MG bieten

Sebastian Henßler:

Katze bezieht sich auf das Bild in China als treuer Begleiter im Alltag. Optisch hat es nur in einigen kleinen Details von Katzen aufgegriffen.

Hinsichtlich der Schalter ist es dennoch deutlich weniger als andere Marktbegleiter am Markt. Tesla Mal außen vor.

Sebastian Henßler:

Preise sind noch nicht komplett durchbestätigt. Daher haben wir uns von Aussagen zurückgehalten.

MMM:

Batterie:
58% SoC -> 118 km Reichweite (siehe Bild). Hoppla.
Ladeleistung DC: bis zu 67 kW, 15-80% in 43 oder 48 Min. Ernsthaft?
Ich bin nicht der Ladeleistungs-Junky, aber entweder Reichweite oder Ladeleistung muss schon passen, sonst bleibt das ein reines Stadt-Mobil.

Innenraum: sieht ganz ok aus.

Statt vieler Knöpfe, Dreh- und Kippschalter hört ORA auf deine Stimme

Ich zähle alleine 16 am Lenkrad, und noch einige mehr ringsherum. Kein Problem für mich, aber wie kommt man zu dieser Aussage?

Außen: vernünftige Radgröße, 17 oder 18 Zoll?
Ansonsten, das Design: muss man mögen, wirklich. Aber eine Katze erkenne ich darin nicht.

Für mehr als 36k€ ist das jetzt insgesamt nicht üppig.

Yoyo:

Unter € 30.000 (ohne Zuschuss) wird es in absehbarer Zeit nichts geben, wenn man vom Twingo EV und vom Dacia Spring mal absieht. Das ist auch von der Politik nicht gewollt, wir sollen ja alle in den ÖPNV rein.

heinr:

solange die Hersteller für die völlig überzogenen Preise ihre Fahrzeuge verkaufen können wird sich wohl nichts ändern. Wenn inzwischen für E-Bikes über 4000 € bezahlt werden ist ein PKW für 40.000 € ja fast ein Schnäppchen.

Jan:

Der wichtigste Punkt fehlt: Wie teuer ist das Auto? Ich habe gesucht: ab 36.500 Euro. Wir haben schon genügend hochpreisige E-Autos in Deutschland. Eines mehr ist O.K., aber es wäre langsam mal wichtig, Autos zu bekommen, die in einer Preisspanne sind, die man auch in der Vergangenheit für Autos ausgegeben hat. Elektroautos werden ihren Marktanteil nicht deutlich erhöhen, wenn alle nur im Hochpreissegment angesiedelt sind. Wir brauchen mehr Fahrzeuge vor Zuschuss im Bereich um die 20.000 Euro.

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