Opel Rüsselsheim wandelt den Entwicklungszentrum am Stammsitz zum Reallabor für Elektromobilität. Gemeinsam mit der Universität Kassel sowie den beiden auf Ladeinfrastruktur spezialisierten Unternehmen FLAVIA IT und PLUG’n CHARGE wird man am optimalen Aufbau des Stromnetzes der Zukunft forschen. Auf drei Jahre ist das Zukunftsprojekt „E-Mobility-LAB Hessen“ ausgelegt und soll durch das Hessische Ministerium für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Landesentwicklung mit Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert werden.
Grundlage der Forschungsarbeiten wird ein intelligentes Lade- und -Infrastruktursystem für Elektrofahrzeuge in Rüsselsheim sein. Die Installation der ersten Ladesäulen auf dem Opel-Gelände in Rüsselsheim sowie dem Testzentrum in Rodgau-Dudenhofen startet schon in wenigen Monaten.
Geplant ist, dass mehr als 160 Ladepunkten entstehen, an denen künftig die E-Flotte des Entwicklungszentrums geladen werden kann. Auf Grundlage der daraus gewonnenen, realen Daten werden umfangreiche und fundierte Simulationen einer Vielzahl von Szenarien ermöglichen. Dies gewährleistet die Übertragbarkeit der Resultate. Erarbeitet wurde das Konzept gemeinsam mit der Denkfabrik der hessischen Energiewende House of Energy.
Für Opel ist dieses Projekt ein weiterer Meilenstein auf dem Weg eine führende Rolle bei der E-Mobilität einzunehmen. Unter dem Dach des französischen Autokonzerns PSA wird Opel künftig eine Führungsrolle bei niedrigen CO2-Emissionen anstreben. Hierzu setzt man zunächst weiterhin auf effiziente Verbrenner, wird langfristig aber vor allem auf teil- und vollelektrische Modelle umsteigen. Der Opel GT X Experimental gab bereits im August einen Ausblick auf die elektrifizierte Zukunft von OPEL.
Insgesamt vier elektrifizierte Modelle sollen bis Ende 2020 auf der Straße unterwegs sein. Des Weiteren sollen diese dazu beitragen, die Nachfrage nach E-Fahrzeugen deutlich zu steigern. Bis 2024 wird jedes Modell von Opel auch in einer elektrifizierten Variante erhältlich sein.
„Opel wird elektrisch. Hier in Rüsselsheim schaffen wir nun die notwendige Ladeinfrastruktur in unserem Entwicklungszentrum. Damit unterstützen wir die Bemühungen von Politik und Behörden, den Aufbau einer angemessenen Ladeinfrastruktur voranzutreiben. Denn klar ist: Die Elektromobilität wird nur dann erfolgreich sein, wenn Fahrzeugentwicklung und der Ausbau der Ladeinfrastruktur Hand in Hand gehen.“ – Michael Lohscheller, CEO Opel
Der Anteil von Elektrofahrzeugen im Entwicklungsbereich des Herstellers wird eine Mobilitätssituation abbilden, wie sie im Jahr 2035 erwartet wird. So wollen die Projektpartner wertvolle Erkenntnisse über das Ladeverhalten und die Anforderungen an den Netzausbau erhalten.
Geplant ist, dass im Entwicklungszentrum Rüsselsheim Ladestrom und -zeitpunkt an die jeweilige Nutzung der Entwicklungsfahrzeuge mit Hilfe eines intelligenten Steuersystems angepasst werden. Ziel ist es hierbei, dass die gesamte Flotte, trotz des hohen Energiebedarfs der Elektrofahrzeuge, jederzeit bedarfsgerecht geladen ist. Und dies obwohl das Stromnetz nur minimal ausgebaut wird. Auch diese Daten helfen künftig verschiedenste Ladesituationen der Zukunft abzubilden.
„Ein klimagerechtes Verkehrssystem ist nötig und möglich und Hessen hat den Anspruch, Vorreiter der Verkehrswende zu sein. Deshalb engagiert sich die Landesregierung für die Elektromobilität, unter anderem durch die flächendeckende Förderung von Ladeinfrastruktur. Wir freuen uns, dass mit Opel ein hessischer Automobilhersteller die Mobilität von morgen innovativ mitgestaltet.“ – Tarek Al-Wazir, Hessischer Verkehrsminister und stellvertretender Ministerpräsident
Neben der Elektrifizierung des Rüsselheimers Entwicklungszentrum wird im Testzentrum Rodgau-Dudenhofen zudem ein modularer Batteriespeicher installiert, in dem Fahrzeugbatterien des Opel Ampera wiederverwendet werden, um Strom vorübergehend zu speichern.
Somit verfolgt Opel ebenfalls einen Second Life Einsatz „alter“ Batterien, wie es beispielsweise BMW und Daimler bereits seit einiger Zeit vormachen, um Verbrauchsspitzen auszubalancieren und so das Stromnetz zu stabilisieren. Insgesamt werden 18 Fahrzeugbatterien in dem Batteriespeicher wiederverwendet, mit deren Speicherkapazität ein Vier-Personen-Haushalt einen Monat lang mit Strom versorgt werden könnte.
Quelle: OPEL AG – Pressemitteilung vom 07. November 2018