Nio Firefly startet in Europa etwas später

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Nio / Firefly

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 2 min

Nio will sein E-Auto-Geschäft in Europa mit der neuen Submarke Firefly ausbauen. Der Start verzögert sich allerdings. Ursprünglich hatte das chinesische Unternehmen angekündigt, noch im ersten Halbjahr 2025 mit dem kompakten Modell in Europa zu starten. Nun ist der Zeitraum auf das dritte Quartal verschoben worden. Zwischen Juni und August soll das erste Firefly-Auto auf den Markt kommen. Das Unternehmen habe die Herausforderungen beim Aufbau von Vertriebs- und Servicenetzwerken unterschätzt. Das räumte Firmenchef William Li im Vorfeld der Automesse in Shanghai ein. In Europa sei der Marktzugang deutlich komplexer als erwartet. Das Unternehmen möchte deshalb enger mit lokalen Partnern zusammenarbeiten. Erste Kooperationsvereinbarungen sollen während der Messe vorgestellt werden.

Die Marke Firefly wurde Ende 2024 als Antwort auf europäische Premium-Kleinwagen wie den Smart von Mercedes-Benz und den Mini von BMW präsentiert. Sie soll Nio helfen, sich im unteren Preissegment besser zu positionieren. Anders als bei bisherigen Modellen der Marke steht bei Firefly vor allem der europäische Markt im Fokus. Ein wichtiger Schritt dabei ist die Entwicklung von Autos mit Rechtslenkung. Das erste Modell dieser Bauart soll bis Oktober 2025 bereit sein. Länder wie Großbritannien und Märkte in Südostasien gehören zu den Zielregionen. Für Singapur plant Nio in Kürze den Abschluss eines Vertriebsvertrags. Dieser Markt soll als eines der ersten Länder außerhalb Chinas von Firefly beliefert werden.

Langfristig will das Unternehmen seine Firefly-Modelle in rund 20 Ländern anbieten. Diese Expansion ist Teil einer breiteren Strategie. Dabei geht es nicht nur um einzelne Modelle, sondern um den Aufbau einer stabilen Basis außerhalb des Heimatmarktes. Mit einem Start in China hat Firefly vor wenigen Wochen bereits den ersten Meilenstein erreicht. Die Einführung in Europa kommt jedoch später als zunächst angekündigt. Laut Qin Lihong, Mitgründer und Präsident von Nio, war der ursprüngliche Zeitplan zu ambitioniert. Die Planung habe zwar Fahrt aufgenommen, doch neue Märkte erfordern mehr als ein überzeugendes Produkt. Es gehe auch um Vertrauen, Infrastruktur und Logistik.

Obwohl die EU seit Ende 2024 zusätzliche Zölle auf chinesische Elektroautos erhebt, hält Nio am Markteintritt fest. Für Firefly bedeutet das einen Importzoll von insgesamt 30,7 Prozent. Trotzdem rechnet sich das Unternehmen Chancen aus. In China ist das Auto seit dem Nio Day im Januar für umgerechnet rund 20.510 US-Dollar vorbestellbar.

Quelle: Reuters – China’s Nio delays Europe launch of Firefly EV to third quarter / CNEVPost – Nio Firefly to launch in Europe in Jun-Aug, right-hand drive version ready by Oct

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Groß:

Warum bringen deutsche Autobauer kein vergleichbares Auto auf den Markt?

Gastschreiber:

Liest man den Artikel, gewinne ich den Eindruck, dass Europa als geeignester Kontinent für kleinere EVs angesehen wird.
Vertriebs- und Servicestruktur, das wird eine Herausforderung, ein günstiger Preis und lange Garantie hilft nur dann, wenn man damit auch etwas erreichen kann, wenn einmal nicht eitel Sonnenschein herrscht.
Mit ein Grund, warum sich viele Marken bei Flotten noch schwer tun.

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