Neue Modelle leiten Produktionsende des Nissan Leaf ein

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Maria Glaser
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Der japanische Autohersteller Nissan beendet wie geplant die Produktion des vollelektrischen Modells Nissan Leaf in seinem Werk im englischen Ort Sunderland. Regionalen Medien zufolge ist die Produktion Anfang März ausgelaufen, während sich das Unternehmen auf zwei neue Modelle vorbereitet.

Nachdem im Werk Sunderland an der nordöstlichen Küste Englands in den vergangenen Jahren zwei Generationen des Nissan Leaf gebaut wurden, wurde die Produktion der zweiten Generation des Modells nun Anfang des Monats eingestellt. Der Leaf wurde 2010 in Japan eingeführt und drei Jahre später im Nissan-Werk bei Sunderland in Produktion genommen. Seitdem hat das Werk mehr als 280.000 Leaf produziert, weltweit hat Nissan mehr als 650.000 Stück verkauft.

Das Werk ist ein wichtiger Standort für Elektromobilität, sodass sich immer wieder hochrangige Besucher ankündigten, darunter der ehemalige Premierminister Boris Johnson zum Beginn der EV36Zero-Initiative des Unternehmens sowie sein Nachfolger Rishi Sunak und der Schatzkanzler Jeremy Hunt im November 2023. Außerdem spiele das in Sunderland produzierte Modell regionalen Medien zufolge eine große Rolle für die Region Englands und wurde entsprechend für verschiedene Eröffnungsfahrten ausgewählt.

Im Rahmen des Projekts EV36Zero wurde in Sunderland ein milliardenschweres Kompetenzzentrum für Elektroautos ausgebaut. Damit verfolgt der japanische Konzern seine Strategie zur Dekarbonisierung sowie Elektrifizierung der Modelle auf dem Weg in die Klimaneutralität. Gemeinsam mit seinem Batteriepartner Envision AESC sowie der Stadt Sunderland investierte Nissan 2021 vorläufig umgerechnet rund 1,17 Milliarden Euro in die Produktion von Elektroautos, erneuerbaren Energien und Batterien, wobei das Werk mit emissionsfreiem Strom beliefert werden soll.

Nun wird in dem Werk bei Sunderland die Errichtung einer neuen, dritten Batteriefabrik geplant sowie der Bau von drei neuen Elektroautos, darunter das Nachfolgemodell des Leaf.

Zwei neue Nissan-Modelle in Sunderland

Das Nissan-Werk in Sunderland bereitet sich auf den Bau von drei neuen Fahrzeugen vor, nachdem im Juli 2021 erstmals Pläne angekündigt wurden, einen neuen, elektrischen Crossover in diesem Werk zu bauen. Das Unternehmen werde regionalen Medien zufolge in Sunderland neue Versionen des Qashqai, Juke und Leaf herstellen, die auf den Konzeptfahrzeugen Hyper Urban, Hyper Punk und Chill-Out aufbauen.

Der japanischen Automarke zufolge gehe die Zeit der aktuellen Leaf-Generation in Europa dem Ende zu, nachdem das erste vollelektrische Fahrzeug im Massenmarkt viele Jahren des Erfolgs verzeichnet hat. Restbestände können von europäischen Kund:innen noch bestellt werden. Nun beginnt Nissan mit neuen, vollelektrischen Modellen eine neue Ära.

Quelle: Sunderland Echo – Nissan ends production of current Leaf at Sunderland plant as it prepares for new models

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Maria Glaser

Maria Glaser

Aus dem geisteswissenschaftlichen Bereich kommend, verbindet Maria Glaser bei Elektroauto-News.net seit 2023 ihre Liebe zum Text mit fachlichen Inhalten. Seit ihrem Studium in Berlin und Wien arbeitet sie im Bereich Lektorat, Korrektorat und Content Writing, vor allem zu Mobilität.

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Wolfbrecht Gösebert:

Meinen ersten realen Leaf (mit Label eines großen Nahverkehrs-Betreibers) habe ich 2013 gesehen … 2014 hatte ich dann mein erstes eigenes eAuto :)

S. Eckardt:

Interessant wird sein, wie lange Ersatzteile nach dem Produktionsende erhältlich sein werden.
Da fängt die Nachhaltigkeit erst an zu wirken.
Für meinen Golf IV gibt es auch 20 Jahre nach Fertigungsende alle Ersatz- und Verschleißteile – jedenfalls soweit ich das nach meinen Erfahrungen beurtelen kann.

Spiritogre:

Ich habe lustigerweise meinen ersten Leaf überhaupt erst vor ein paar Monaten gesehen. War doch sehr überrascht.

Wolfbrecht Gösebert:

„Der japanischen Automarke zufolge gehe die Zeit der aktuellen Leaf-Generation in Europa dem Ende zu, nachdem das erste vollelektrische Fahrzeug im Massenmarkt viele Jahren des Erfolgs verzeichnet hat.“

Übersetzt heißt das eher nur, dass die Zulassungszahlen hier praktisch »zusammengebrochen« sind %)

„Restbestände können von europäischen Kund:innen noch bestellt werden.“

Ob sich allerdings noch hinreichend Kunden finden, die sich unterwegs noch gern mit der ständig verzweifelter werdenden Suche nach (funktionierenden) CHAdeMO-Säulen aufhalten (lassen) wollen UND die sich Zuhause in fast allen Fällen auf eine 3,7-kW-Ladung beschränken müssen, wage ich dann doch zu bezweifeln!

Zum von vielen Leaf-Nutzern wohl sehnlichst herbeigewünschten Adapter für CCS ist immerhin auch mal Positives zu lesen:
c&p–>
goingelectric.de/forum/viewtopic.php?p=2200771#p2200771

„Ich genieße [es] jedenfalls[,] durch Deutschland zu kurven und nun endlich jede Menge Ladesäulen zur Verfügung zu haben.“

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