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Sie sind quasi das eierlegende Wollmilchschwein unter den Lademöglichkeiten und bieten etliche Vorteile: Mit mobilen Ladestationen können Elektroautos fast überall dort geladen werden, wo auch ein Stromanschluss vorhanden ist. Sei es eine herkömmliche 230-Volt-Schukosteckdose, eine andere international gebräuchliche Haushaltssteckdose beispielsweise in Italien oder Großbritannien, der von Campingplätzen bekannte blaue CEE-Steckeranschluss oder eine 400 Volt starke, rote CEE-Industriesteckdose – mit den passenden Adaptern kann eine mobile Wallbox an beinahe jedem Steckersystem angeschlossen werden.
Vor allem auf Urlaubsfahrten in nur dünn mit öffentlicher Ladeinfrastruktur ausgestatteten Regionen, bei E-Auto-Fahrern, die ein Maximum an Flexibilität schätzen, sowie bei Handwerkern, die ihr E-Fahrzeug am Baustellen-Strom anschließen können, haben sich die handlichen, mobilen Ladestationen als Alternative zu fest installierten Wallboxen etabliert. Wie ihre stationär gebundenen Pendants sind sie ebenfalls mit Ladeleistungen zwischen 2,3 kW bis 22 kW erhältlich, wobei die tatsächlich verfügbare Leistung durch die jeweiligen örtlichen Begebenheiten begrenzt wird. Mit 16 Ampere einphasig – wie es bei den allgegenwärtigen normalen Haushaltssteckdosen der Fall ist – laden Elektroautos mit bis zu 3,7 kW. Der leere Akku eines reichweitenstarken Teslas ist zwar an so einer Steckdose mitunter erst nach einem ganzen Tag wieder gefüllt. Aber immerhin ist er dann auch komplett voll und bereit für die nächsten 400 bis 500 Kilometer.
Bis zu 22 kW Ladeleistung möglich
Etwas schneller geht es an den blauen, Campingsteckdosen genannten Anschlüssen, welche mit bis zu 16 Ampere und dreiphasig verdrahtet bis zu 11 kW Ladeleistung bieten. Richtig flott laden E-Autos mobil an den roten Starkstromsteckdosen, die vor allem bei Handwerksbetrieben, bei produzierenden Unternehmen und in der Landwirtschaft weit verbreitet sind. An ihnen lädt man dreipolig mit bis zu 32 Ampere, was bis zu 22 kW Ladeleistung entspricht. Der dicke Akku eines Tesla braucht an so einem Anschluss nur gut vier Stunden, bis er vollständig geladen ist. Manche Mobillader erkennen übrigens selbständig, wie viel Strom an der jeweiligen Anschlussdose zur Verfügung steht – und passen die Ladeleistung automatisch an.
Mit herkömmlichen Haushaltssteckdosen allerdings sollten E-Fahrer vorsichtig umgehen. Vor allem bei älteren Installationen könnte es passieren, dass die Anschlussdose aufgrund der hohen und dauerhaft abgerufenen Leistung zu heiß wird. Im schlimmsten Fall schmort die ganze Steckdose weg. Beruhigend ist aber, dass bei den meisten mobilen Lademöglichkeiten die für die hohen Dauerströme erforderlichen Schutzvorrichtungen – im Gegensatz zu manch fest installierter Wallbox – bereits im Gehäuse integriert sind. Schließlich muss die Sicherheit selbst dann gewährleistet sein, wenn die Situation der Absicherung am Hausanschluss unklar ist. Der innerhalb der mobilen Lader verbaute Fehlerschutz hat den zusätzlichen Vorteil, dass er speziell auf die fahrzeugspezifischen Erfordernisse des Elektroauto-Ladens ausgerichtet ist. Bei fest installierten Wallboxen ist es Usus, den Fehlerschutz im zentralen Stromverteilerkasten zu integrieren.
Bei den Bauformen hat sich in den vergangenen Jahren folgende Variante durchgesetzt: Ein handliches Kabel mit einer integrierten Lade- und Kontrollbox in Größe einer Trinkflasche oder einer kleinen Schuhschachtel, wie es etwa bei drei der bei E-Fahrern beliebtesten Modelle der Fall ist, der Go-e-Box, dem Juice Booster sowie dem NRGkick. Des weiteren gibt es Hersteller, die mehr oder weniger handliche Kästen als tragbare Wallbox anbieten. Viele mobile Ladestationen erkennen automatisch, welcher Adapter verwendet wird, und stellen den Ladestrom selbständig entsprechend ein, auch eine Regulierung per Knopfdruck ist möglich. Per WLAN oder Bluetooth kann mit manchen Geräten auch eine Verbindung zum Smartphone herstellt werden, etwa zur Kontrolle von Ladeleistung, -dauer, -kosten und -reichweite.
Feste und mobile Wallboxen bei den Kosten etwa gleichauf
Da viele Besitzer mobiler Ladestationen das Gerät im Alltag in der Garage hängen lassen und nur für lange Fahrten abnehmen und in den Kofferraum packen, haben einige Anbieter auch die passenden Wandhalterungen gleich mit im Programm. Betrachtet man den reinen Kaufpreis, liegen fest installierte und mobile Wallboxen mit in der Regel um die 1000 Euro (samt Adapter-Sammelsurium) recht nah beisammen, wobei man sich – etwa wenn es zu Hause bereits eine Starkstromdose gibt – bei der mobilen Ladelösung die Kosten für die Installation einer festen Wallbox sparen kann.
Es gibt einen weiteren finanziellen Vorteil einer mobilen Ladelösung: Haushaltsstrom ist in der Regel günstiger als Strom, den man an einer öffentlichen Säule bezieht. Über die Zeit können Nutzer einer mobilen Ladelösung somit weitere Einsparungen erzielen. Und wer befürchtet, dass die mobile Wallbox gestohlen werden könnte, kann diesen Gedanken gleich wieder vergessen – denn bei den meisten Mobilladern ist über eine automatische Verriegelung die Diebstahlsicherung gleich mit eingebaut.