Zu Beginn der Woche haben wir über das Thema “Gebrauchte Batterien als Ladestation für Elektrobusse – MAN in Testphase” berichtet. MAN macht sich im Rahmen des Projektes Gedanken, was man mit ausrangierten E-Busbatterien anfangen kann. Die Überlegung war es diese in Ladestationen für entsprechende Elektrofahrzeuge zu nutzen. Ladestationen die ab Juli diesen Jahres auch den MAN eTGE mit Strom versorgen könnten. Denn ab dann soll der rein elektrisch angetriebene Transporter von MAN in Serie gefertigt werden. Mit der Markteinführung des MAN eTGE reagiert das Unternehmen auf die Ansprüche des zukünftigen Verteiler- und Lieferverkehrs in Städten.
Die Reichweite des elektrifizierten MAN Transporters beträgt 160 Kilometer. Mit einer Zuladung von 950 bis 1700 Kilogramm ist der elektrische MAN TGE je nach Zulassung (3,5- oder 4,25-Tonner) bestens für entsprechende Transportfahrten gerüstet. Bereits in den vergangenen Jahren hatte MAN Truck & Bus diverse Ideen und Studien aus den Bereichen Lkw und Bus vorgestellt. In konsequenter Weiterführung dieser Gedanken startet mit dem eTGE nun der Verkauf des ersten Serienfahrzeugs von MAN mit rein elektrischem Antrieb.
Mit dem eTGE von MAN präsentiert das Unternehmen ein Fahrzeug, welches den alltäglichen Ansprüchen gerecht wird. So legen Fahrzeuge dieser Klasse unter 100 Kilometer am Tag zurück; die dabei erreichte Durchschnittsgeschwindigkeit ist gering. Dies als Hintergrund zeigt auf, dass der eTGE in der Lage ist, mit seiner theoretischen Reichweite von bis zu 160 Kilometern, zirka Dreiviertel aller innenstädtischen Transporte abzudecken.
Wie bei anderen E-Fahrzeugen üblich fallen auch beim eTGE die Ladezeiten unterschiedlich aus; je nachdem wo und wie man ihn lädt. An einer 40 kW-Ladestation sind in 45 Minuten 80 Prozent der Batterie befüllt. An einer Wallbox mit Drehstrom lässt sich der MAN eTGE nach knapp fünfeinhalb Stunden wieder voll einsetzen. Bei Ladevorgängen mit 220V Wechselspannung sind ca. 9 Stunden für eine vollständige Ladung nötig. Bei entsprechender Batteriepflege liegt der Kapazitätsverlust des 36kWh Akkus nach zehn Jahren und rund 2000 Ladezyklen lediglich bei 15 Prozent. Desweiteren lassen sich einzelne Module von sechs oder zwölf Zellen separat austauschen, was zur Langlebigkeit des Fahrzeugs spürbar beiträgt. Die Module finden unter dem leicht höheren Ladeboden ihren Platz, wie er auch bei den heckangetriebenen Karosserieversionen mit Dieselmotor zum Einsatz kommt.
Angetrieben wird der E-Transporter durch einen permanent Synchronmotor mit einer maximal abrufbaren Leistung von 100 KW. Für ein durchaus agiles Fahrverhalten sorgt dabei das sofort anliegende und über den gesamten Drehzahlbereich abrufbare Drehmoment von 290 Nm. Im Zusammenspiel mit der auf 90 km/h abgeregelten Höchstgeschwindigkeit ergibt sich ein Verbrauch von zirka 20 kWh pro 100 Kilometer. Der eTGE kommt bereits ab Werk in einer umfangreichen Basisausstattung mit Navigationssystem, beheizbarer Frontscheibe und weiteren Helfern, die das automobile Fahren erleichtern und sicherer machen. Selbstverständlich ist der Notbremsassistent EBA (Emergency Brake Assist) wie bei allen TGE serienmäßig verbaut.
Auf den Markt wird der MAN eTGE ab 69.500 Euro kommen, erste Kundenanfragen und unterzeichnete Kaufverträge liegen laut Auskunft des Unternehmens bereits vor. Die ersten elektrisch angetriebenen Transporter aus dem Hause MAN werden vorerst in Ballungsräumen von Deutschland, Österreich, Belgien, Frankreich, Norwegen sowie den Niederlanden zum Einsatz kommen.
Quelle: Pressemitteilung vom 22.03.2018