Mahle widmet sich Festkörperbatterien

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Mahle

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Der Automobilzulieferer Mahle und der taiwanische Batteriespezialist ProLogium haben eine Absichtserklärung zur Entwicklung und Bewertung von Thermomanagementlösungen für Festkörperbatterien der nächsten Generation unterzeichnet. Festkörperzellen werden erhebliche Vorteile bei Betriebssicherheit und Energiedichte zugeschrieben. Sie ermöglichen höhere Reichweiten und höhere Sicherheitsstandards für Batteriesysteme.

Beide Unternehmen wollen sich im Rahmen ihrer Kooperation auf maßgeschneiderte Lösungen für das Thermomanagement konzentrieren, die den spezifischen Eigenschaften der Zelltechnologie von ProLogium Rechnung tragen sollen. Ziel ist es, wettbewerbsfähige Batteriesysteme mit hoher Effizienz, Energiedichte, Lebensdauer und Schnellladefähigkeit zu entwickeln. „Die Zusammenarbeit mit ProLogium ist eine absolute Win-Win-Situation. Mit dem gebündelten Know-how beider Konzerne werden wir zukünftige Batterietechnologien mit überlegenen Eigenschaften entwickeln„, sagt Arnd Franz, Vorsitzender der Mahle Konzern-Geschäftsführung und CEO.

Die Oxid-Festkörper-Lithium-Keramik-Batterie von ProLogium soll höhere Reichweiten, verbesserte Schnellladefähigkeit und eine bessere Wiederverwertbarkeit der Batterie ermöglichen. Elektrifizierung und Wärmemanagement sind dabei eng miteinander verwoben. Mahle ist einer der wenigen Zulieferer, die in beiden Bereichen über Know-how verfügen. Der Konzern hat bereits in der Vergangenheit Technologien entwickelt, um die Reichweite und Schnellladefähigkeit von Elektroautos sowie deren Komfort zu erhöhen.

Ich bin davon überzeugt, dass die Bündelung der Kräfte von ProLogium und Mahle die Kommerzialisierung von zuverlässigen und effizienten Festkörperbatterielösungen vorantreiben und damit E-Fahrzeuge auf die nächste Stufe heben wird. Mit dieser Zusammenarbeit sind wir auf dem besten Weg, eine Netto-Null CO2-Zukunft zu gestalten„, erklärt Vincent Yang, CEO und Gründer von ProLogium Technology.

Ein effizientes Thermomanagement macht effiziente E-Mobilität erst möglich, das ist auch bei aktuellen Batterien der Fall. Das Heizen und Kühlen im Fahrzeug ist ein wesentliches Technologiefeld der Elektrifizierung und des Kerngeschäfts bei dem deutschen Zulieferer. Bei Batteriekühlsystemen gehört Mahle zu den Marktführern und ist bereits seit mehr als einem Jahrzehnt bei E-Autos in Serie. Basierend auf der Festkörpertechnologie von ProLogium bewertet Mahle die thermischen Anforderungen auf Zell-, Zellmodul-, Batteriepack- und Fahrzeugsystemebene, um daraus optimale Thermomanagementlösungen abzuleiten.

Dabei geht es nicht nur um die Wettbewerbsfähigkeit in Bezug auf Leistung, Effizienz und Kosten, sondern explizit auch um die Bewertung der Alterung. Denn der Batteriewert über die Lebensdauer spielt eine entscheidende Rolle für die Durchdringung des Massenmarktes und den künftigen Gebrauchtmarkt für Elektroautos.

Die Ergebnisse der Zusammenarbeit könnten das Voranschreiten der Festkörpertechnologie weiter beschleunigen und die Eigenschaften der Zellen verbessern. „Die Entwicklung der ersten maßgeschneiderten Thermomanagementlösungen für Festkörperbatterien ist ein entscheidender Schritt auf dem Weg zur Kommerzialisierung„, sagt Dr. Uli Christian Blessing, Entwicklungsleiter Thermomanagement bei Mahle.

Quelle: Mahle – Pressemitteilung vom 25.07.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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