Lucid Air Sapphire: drei Elektromotoren für 1.200 PS

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Lucid Motors

Iris Martinz
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  —  Lesedauer 3 min

Wenn man in keiner Klasse der Beste ist, dann macht man sich eben seine eigene. Ironie Ende. Das neue Modell „Sapphire“ der amerikanischen E-Auto-Marke Lucid Air soll jedenfalls die „weltweit erste vollelektrische Luxus Supersport-Limousine“ sein. Nun denn, das ist keine Kunst, hatte doch die Klasse der Supersport-Limousinen bisher nur einen Vertreter – den Lamborghini Estoque – mit dem diese Klasse erst erfunden wurde.

An Superlativen spart das Unternehmen nicht: der neue Sapphire sei die „Verkörperung des ultra-high-performance Luxusautos„, wie Derek Jenkins, Marken- und Designchef bei Lucid Motors, erklärt.  Dabei kann der Luxusstromer mit einigen Neuheiten aufweisen: er ist der erste Lucid Air mit drei Elektromotoren. Zwei davon treiben die Hinterachse an und ermöglichen so eine aktive Antriebsmoment-Verteilung, die mehr Möglichkeiten bietet als ein passives Allradsystem. Das Innenrad kann gebremst werden, während das Außenrad beschleunigt wird, für einen geringen Wendekreis und mehr Stabilität. Gemeinsam mit dem Elektromotor an der Frontachse leistet das System 1.200 PS. Damit ist der Lucid Air Sapphire nach Angaben des Herstellers die stärkste Elektrolimousine der Welt.

So viel Power erfordert neue Technologien wie die Microjet Gehäusekühlung sowie eine Wellenwindung im Elektromotor. Die Doppelmotoren auf der Hinterachse verfügen über ein neuartiges Thermomanagement mit erhöhtem Kühlmittel-Durchfluss. Beschleunigungsraten von weniger als zwei Sekunden von 0 auf 100 km/h bzw. weniger als vier Sekunden von 0 auf 160 km/h sind damit möglich. Die Viertelmeile schafft der Sapphire in weniger als neun Sekunden und mit mehr als 320 km/h, ohne spezielle Rennstrecken-Modi. Dafür ist er auch straffer abgestimmt und verlässt sich auf Karbon-Keramik-Bremsen. All das bietet der Superstromer im Limousinen-Setup, also mit ausreichend Beinfreiheit im Fond, voluminösen Kofferraum und Frunk, und beeindruckender Effizienz. Wie effizient, ist der Pressemitteilung leider nicht zu entnehmen.

Die Karosserie wurde im Vergleich zum Lucid Air Basismodell vorne um 21 und hinten um 24 Millimeter verbreitert. Auf die speziellen aerodynamischen Felgen sind die eigens entwickelten Michelin PS4S Reifen (265/35R20 vorne, 295/30R21 hinten) aufgezogen. Der Sapphire verfügt über 18-fach verstellbare Sportledersitze mit blauen Kontrastnähten, Heiz-, Kühl- und Massagefunktion. Das digitale Cockpit wurde um einige performance-orientierte Funktionen erweitert, wie beispielsweise den „Sapphire Modus“, mit dem jede einzelne Performance-Kennzahl überwacht werden kann. Die Wagenfarbe „Sapphire Blue“ ist eine Reminiszenz an die Rennsport-Signaturefarbe der USA.

Mit dem Sapphire hat Peter Rawlinson, CEO von Lucid Motors, nach eigenen Angaben nun „endlich die Performance gefunden, die wir so lange gesucht haben. Nach akribischer Entwicklungsarbeit kann ich nun verkünden, dass der Lucid Air Sapphire eine zufriedenstellende Leistung bietet, und ich bin überzeugt, dass selbst die anspruchsvollsten Fahrer dem zustimmen werden.“ Aus dem Sapphire soll künftig eine ganze Performance-Markenfamilie hervorgehen, für alle kommenden Lucid Modelle. Der Lucid Air Sapphire wird nur in den USA und in Kanada erhältlich sein, voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2023 – zum Preis von 249.000 US-Dollar (ohne Steuern).

Quelle: Lucid Motors – Pressemitteilung vom 19. August 2022

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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