Lithium-Schwefel-Batteriehersteller Oxis mietet Mercedes-Werk in Brasilien an

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Michael Neißendorfer
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Der Batteriehersteller Oxis Energy, der sich auf Lithium-Schwefel-Batterien spezialisiert hat, kommt der schon mehrmals angekündigten Serienproduktion wieder ein Stück näher: Das Unternehmen hat mit gemeinsam mit der Minas Gerais Development Company (CODEMGE) aus Brasilien einen 15-Jahres-Mietvertrag für die Nutzung eines Werks von Mercedes Benz Brazil am Produktionsstandort in Juiz de Fora im südöstlichen Bundesstaat Minas Gerais unterzeichnet.

Das Ziel ist es, den Standort vollständig zu digitalisieren und die Anlage bis 2023 in Betrieb zu nehmen. Für den Umbau des Standorts investiert Oxis Energy mehr als 50 Millionen US-Dollar, umgerechnet mehr als 46 Millionen Euro. In Phase 1 werden zunächst gut 20.000 Quadratmeter angemietet, um die Produktion von fünf Millionen Lithium-Schwefel (Li-S) -Zellen pro Jahr zu ermöglichen. Es besteht die Option, die Mietfläche sowie die Zellkapazität zu erweitern und somit zu verdoppeln.

Die Investition soll in den nächsten zehn Jahren Hunderte von hauptsächlich hochqualifizierten Arbeitsplätzen schaffen, wobei Oxis Zugang zu Fachwissen und Innovation von Studenten an den renommierten Universitäten von Juiz de Fora habe, so das britische Unternehmen in einer aktuellen Mitteilung. Aufgrund seines Kooperationserfolgs mit Universitäten in Großbritannien und Europa bemühe sich Oxis aktiv um Kooperationen mit brasilianischen Universitäten. Oxis hat große Pläne für seine LiS-Zellen, wie aus einem Statement von CEO Hampson-Jones hervorgeht:

„Innerhalb von fünf Jahren wird diese Fabrik ein Kompetenzzentrum für die Herstellung von Lithium-Schwefel-Zellen und Batteriesystemen von Weltklasse sein. Wir exportieren weltweit in eine Reihe von Märkten: Luftfahrt, Verteidigung, schwere Elektrofahrzeuge, leichte Nutzfahrzeuge und große Seeschiffe. Unser Ziel ist es, der brasilianischen Regierung zu helfen, alle gut 700.000 Verbrenner-Busse in den kommenden 25 Jahren mit Elektrobussen zu ersetzen — dies entspricht einer Produktion von mehr als vier Milliarden Batteriezellen.“ — Huw Hampson-Jones, CEO von Oxis Energy

Oxis und CODEMGE arbeiten bereits mit mehreren brasilianischen Blue-Chip-Unternehmen zusammen, um ihre Li-S-Zellen für die Elektrifizierung von Regionalflugzeugen, Bussen und Lastwagen zu nutzen, sowie mit brasilianischen Flugzeugherstellern, um im Land Elektroflugzeuge zu bauen. CODEMGE unterstützt Oxis Energy auch bei seiner Zusammenarbeit mit zahlreichen US-amerikanischen, europäischen und japanischen Flugzeugherstellern.

Auch über den Oxis-Standort in Wales gibt es Neues zu berichten: Scott Davis, ein erfahrener Produktionsleiter, kam vom belgischen Unternehmen PB Leiner zu Oxis Energy und wird die Produktion in der neuen Anlage in Kenfig Hill in der Nähe von Port Talbot leiten, die im Jahr 2021 eröffnen soll. Dort sollen genügend Kathoden und Elektrolyte hergestellt werden, um die Produktion von 500.000 Zellen zu ermöglichen.

Quelle: Oxis Energy — Pressemitteilungen vom 12.05.2020 und 11.05.2020

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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