LG plant Joint Venture für Batterierecycling in Frankreich

LG plant Joint Venture für Batterierecycling in Frankreich
Copyright ©

Shutterstock / 2076799330 (Symbolbild)

Daniel Krenzer
Daniel Krenzer
  —  Lesedauer 2 min

Der südkoreanische Elektronik-Riese LG hat in einer Pressemitteilung bekanntgegeben, dass LG Energy Solution ein Joint Venture mit Derichebourg plant, dem französischen Marktführer im Bereich Metallrecycling. Gemeinsames Ziel soll es dabei sein, eine hochmoderne Batterierecyclinganlage zu errichten. Der Bau werde 2026 in Bruyères-sur-Oise in der Region Val-d’Oise im Norden Frankreichs beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2027 geplant.

„Die neue Anlage wird sich auf die Vorbehandlung wie Entladung, Demontage und Zerkleinerung von Batterieabfällen – Abfälle, die bei der Batterieproduktion anfallen – sowie auf die Sammlung von Elektroauto-Altbatterien spezialisieren“, heißt es in der Mitteilung. Die Anlage wird das erste Joint Venture von LG Energy Solution im Bereich Batterierecycling in Europa und werde bei voller Auslastung eine Verarbeitungskapazität von mehr als 20.000 Tonnen pro Jahr haben.

Die in der Vorverarbeitungsanlage gewonnene schwarze Masse werde einer weiteren Nachbearbeitung unterzogen, um wichtige Batterierohstoffe wie Lithium, Nickel und Kobalt zurückzugewinnen, die dann in der Batterieproduktion von LG Energy Solution verwendet werden, führt das Unternehmen aus. „Im Rahmen der Vereinbarung wird LG Energy Solution Batterieabfälle aus seinem Werk in Polen liefern, während Derichebourg ausgediente EV-Batterien aus Frankreich und den umliegenden Ländern bereitstellen wird“, heißt es weiter.

Angebot an die Automobilhersteller

Durch dieses Joint Venture will LG Energy Solution die Entwicklung eines geschlossenen Ressourcenkreislaufsystems in Europa beschleunigen. Dies stehe im Einklang mit den Zielen des Unternehmens, die Stabilität der Rohstoffbeschaffung zu verbessern, die Wettbewerbsfähigkeit seiner Wertschöpfungskette zu stärken und gleichzeitig das nachhaltige Batterierecycling-Ökosystem in Europa zu stärken, heißt es weiter.

„Angesichts der EU-Batterieverordnung, die ab 2031 einen Mindestanteil an recycelten Inhaltsstoffen in in Europa verkauften Batterien vorschreibt, wird diese Partnerschaft auch den kommenden regulatorischen Anforderungen wirksam gerecht“, schreibt LG. Darüber hinaus soll die Zusammenarbeit Automobilhersteller beim Aufbau eines geschlossenen Batterierecyclingsystems unterstützen und so die Kreislaufwirtschaft weiter fördern.

Derichebourg betreibt der Mitteilung zufolge mehr als 200 Sammelstellen in Frankreich und weltweit mehr als 285 Standorte. LG Energy Solution und Derichebourg planen, ihre strategische Partnerschaft zu vertiefen und ihre gemeinsamen Anstrengungen im Bereich des Batterierecyclings auszuweiten. „Diese Zusammenarbeit ermöglicht uns eine stabile und kostengünstige Versorgung mit recycelten Batteriematerialien aus der fortschrittlichen Verarbeitung von Altbatterien und Batterieschrott“, sagte Chang Beom Kang, Vertriebsvorstand der LG Energy Solution. Weiter sagte er: “Diese Initiative wird auch den Wert, den wir unseren Kunden im Recyclingbereich bieten, erheblich steigern.“

„Diese Partnerschaft unterstützt voll und ganz unser Bestreben, industrielle Lösungen mit hohem ökologischen Mehrwert zu entwickeln und gleichzeitig die lokale Verankerung unserer Aktivitäten zu stärken“, ergänzte Abderrahmane El Aoufir, Geschäftsführer von Derichebourg.

Quelle: LG – Pressemitteilung vom 29. April 2025

worthy pixel img
Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

VW ID.Polo: Warum das 25.000-Euro-Versprechen wackelt

VW ID.Polo: Warum das 25.000-Euro-Versprechen wackelt

Sebastian Henßler  —  

Volkswagen bewirbt den ID.Polo als 25.000-Euro-Elektroauto. Zum Marktstart 2026 sollen jedoch nur teurere Versionen bestellbar sein.

BMW und die Neue Klasse: Design zwischen Bruch und Tradition

BMW und die Neue Klasse: Design zwischen Bruch und Tradition

Sebastian Henßler  —  

BMW steht vor einem Design-Neustart. Mit der Neuen Klasse will der Konzern Ruhe statt Provokation schaffen und die Formensprache neu ausrichten.

SPD-Politiker will E-Mobilität über Gebrauchtmarkt stärken

SPD-Politiker will E-Mobilität über Gebrauchtmarkt stärken

Sebastian Henßler  —  

Niedersachsens Ministerpräsident setzt auf junge E-Auto-Gebrauchte. Die Förderung soll mehr Käufer erreichen und industriepolitisch Europa zugutekommen.

Neue große E-Limousine von VW und Xpeng geleakt

Neue große E-Limousine von VW und Xpeng geleakt

Daniel Krenzer  —  

In chinesischen Medien wurden noch vor der Vorstellung der Elektro-Limousine erste Fotos des VW ID. Unyx 07 veröffentlicht.

Rimac: Exklusive Nevera R Founder’s Edition

Rimac: Exklusive Nevera R Founder’s Edition

Maria Glaser  —  

Rimac Automobili hat Details zu der neuen Nevera R Founder’s Edition bekannt gegeben, die es als streng limitierte Auflage von nur zehn Exemplaren geben wird.

E-Auto-Förderung: Chinesische Hersteller könnten profitieren

E-Auto-Förderung: Chinesische Hersteller könnten profitieren

Laura Horst  —  

Ab 2026 will der Bund den Kauf von E-Autos fördern. Die Unternehmensberatung Deloitte warnt, dass chinesische Hersteller von der Prämie profitieren könnten.