Kommt der VW e-Up! nochmals in den Handel oder bleibt er ausverkauft?

Cover Image for Kommt der VW e-Up! nochmals in den Handel oder bleibt er ausverkauft?
Copyright ©

Volkswagen AG

Sebastian Henßler
Sebastian Henßler
  —  Lesedauer 3 min

Volkswagen konzentriert sich konsequent auf den Ausbau der E-Mobilität und baut sein Angebot bei vollelektrischen Modellen und bei Hybriden stetig aus. Bereits im April diesen Jahres konnten wir verkünden, dass bei der Modellreihe up! bereits jede zweite Bestellung auf die vollelektrische Version entfalle, rund 20.000 Bestellungen liegen vor, so VW in einer Mitteilung. Mittlerweile mussten die Wolfsburger reagieren und haben einen Bestellstopp für den e-Up! verhängt.

Dies zeigt sich besonders deutlich dadurch, dass es bereits im Juli 2020, für das schon etwas betagte Modell fast ein Jahr Wartezeit gab. „Unsere Elektroautos sind derzeit ratzeputz ausverkauft“, gab Silke Bagschik, die Vertriebs- und Marketingleiterin für Elektromobilität bei VW, zu verstehen. Dabei es „weniger ein Nachfrage- als ein Angebotsproblem“, sagte sie.  Kann man nachvollziehen, wenn man Anfang September, also knapp zwei weitere Monate später erfahren muss, dass die Lieferzeit abermals gestiegen ist. von 16 Monaten Lieferzeit, also irgendwann Anfang 2022 ist beim VW e-Up! die Rede.

„Aufgrund der sprunghaft gestiegenen Anfrage nach E-Fahrzeugen haben wir uns entschieden, unser Angebot in Deutschland anzupassen und den Kleinwagen e-Up! mit aktuellen Lieferzeiten von 16 Monaten vorübergehend aus dem Bestellangebot zu nehmen. Im Sinne unserer Kunden legen wir stattdessen den Fokus auf schnell verfügbare E-Fahrzeuge.“ – Sprecher von VW

Der 61 kW (83 PS) starke e-up!, zuletzt im November 2019 überarbeitet, ist das Einstiegsmodell in die elektrische Volkswagen Welt. Er bietet gegenüber dem Vorgängermodell deutlich mehr Reichweite (bis zu 260 km im WLTP-Zyklus). Entscheidendes Kaufargument sind die geringen Unterhaltskosten, so VW: Sein Anschaffungspreis (21.421,01 Euro) reduziert sich um den Umweltbonus/ Innovationsprämie (9.480 Euro) und auch die Versicherungs­einstufungen sind günstig (Haftpflicht-Klasse: 12, Vollkasko: 16). Die Kfz-Steuer sowie Kosten für Motorölwechsel kann man sich bei Elektroautos und somit auch beim e-up! ganz sparen. Somit landet man bei einem Einstiegspreis von um die 11.941 Euro. Unschlagbar günstig im derzeitigen E-Auto-Markt.

War man im April  bereits von den 20.000 Bestellungen des Strömerchens von VW überrascht, wusste dies der Juli nochmals zu übertrumpfen. VW-Vertriebsvorstand Jürgen Stackmann gab an, dass in Deutschland für kein anderes Modell mehr Aufträge eingegangen seien als für den e-Up!: „Es war fast so, als ob alle e-Up-Interessenten gleichzeitig auf den Bestellknopf gedrückt haben“, so der VW-Manager.

Mit dem Bestellstopp im Hinterkopf ist es nun in der Tat angebracht zu hinterfragen, ob der VW e-Up! überhaupt noch einmal in den Verkauf geht. Denn Gerüchte um weitere Stromer-Modelle unterhalb des ID.3 kommen bei VW einfach nicht zur Ruhe. Die Rede ist von zwei weiteren Modellen, die schon ab weniger als 20.000 Euro zu haben sein sollen. Dabei handelt es sich um einen Kleinwagen in e-up!-Größe (ID.1) und einen kleinen SUV, ähnlich zum T-Roc (ID.2). Zunächst stand für den VW ID.1 das Jahr 2023 zur Markteinführung im Raum. Nun soll sich der Kleinwagen-Stromer verspäten, um zwei Jahre. 2025 soll das E-Auto mit dem Codenamen e-Zzity in Produktion gehen.

Sollte der Nachfolger tatsächlich erst 2025 auf die Straße kommen, dürfte man den e-Up! sicherlich nochmal im Verkauf sehen. Kommt der ID.1 aber wie ursprünglich geplant bereits 2023 auf die Straße, sieht es für den kleinen Stromer nicht ganz so gut aus. Im Gegensatz zum derzeitigen Mini-Stromer von VW wird der ID.1 auf der kleinen MEB-Plattform aufbauen, nicht mehr auf der Verbrenner-Variante des Up!. Preislich strebe man einen Preis von unter 20.000 Euro an, um das Fahrzeug für den Massenmarkt interessant zu machen. Der ID.1 wird der kleinste ID in einer elektrischen Baureihe sein, die aus sieben Hauptmodellen besteht.

Quelle: Electrive.net – Vorübergehender Bestellstopp für VW e-Up

worthy pixel img
Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

Artikel teilen:

Schreib einen Kommentar und misch dich ein! 🚗⚡👇


Hartwig:

Wirtschaftlich ? Ein Listenpreis ist doch nicht fix. „Rabatte“ also in diesem Fall Preisaufschläge auf den Listenpreis würden das mit dem Geldverdienen schon regeln.

Elettra:

Hallo,

auch ich habe im März 2020 einen e-up bestellt, dieser sollte im August 2020 kommen, mittlerweile ist die Lieferzeit bei KW 10.2021 angekommen, trotz höherer Umweltprämie bin ich maßlos ettäuscht, denn das, was ich an Umweltprämie mehr bekomme, frisst mein jetziges Auto mit Wertverlust, Inspektionen, TÜV und Reparaturen schneller auf, als ich gucken kann. Ich bn sehr verärgert und man bekommt auch keine Auskunft, warum die Lieferzeit von August in 1. Quartal, dann KW 5 2021 und nun Kw 10.2021 hin und her hüpft. Ich kann doch nichts verkaufen, von dem ich nicht weiß, wann es dann mal kommt.

L.Götz:

„[…] dass es bereits im Juli 2020, für das schon etwas betagte Modell fast ein Jahr Wartezeit gab.“

Ich hab meinen e-up (Style) 2020 Ende Februar geordert. Lieferzeit hießen damals 6-8 Monate. Das wurde aber mittlerweile auf Januar 2021 (11 Monate) korrigiert. Somit würde ich die Aussage in obrigem Zitat anzweifeln.

Peter Bach jr.:

Hallo Sebastian,

danke für das Feedback. Jetzt, da ich das nochmal so andachte, fällt mir selbst ein, dass ich das ja den Verkäufer fragen kann, denn jetzt hat er ja keinen Grund mehr, eine Verzögerung einzuräumen, wenn er mir glaubt, dass es mir nicht um diese Pünktlichkeit geht. Wenn ich mehr weiß, lasse ich es dich wissen.

Gruß
Peter

Sebastian Henßler:

Servus Peter, kann ich dir leider nicht mehr dazu sagen. Da VW dies bisher aktuell nicht kommuniziert. Sollte sich daran etwas ändern wirst du es hier lesen. Versprochen ;)

Peter Bach jr.:

Hallo Sebastian,

bin erst seit heute dabei und kam über die Keywords „e-up! + Dezember“. Der im September erschienene Beitrag ist klasse. Mich interessiert eine Frage brennend – wenn auch nicht mehr ganz so sehr, wie zu der Zeit, als eine verspätete Lieferung ggf. mit dem Auslaufen der Prämie kollidiert wäre. Konkret: Bestellt im Juli 2020, voraussichtliche Lieferung Juli 2021. Bei einer Verspätung und einer Lieferung im Januar 2021 hätten sich ja erhebliche finanzielle Probleme ergeben. Nicht so mit der Verlängerung der Support-Zeit bis 2025.

Allerdings ergab sich für mich die Frage, was ich tue, wenn sich dieses Problem ergibt. Und das brachte mich auf die Idee, über den Verkäufer in Erfahrung zu bringen, ob die Auslieferung – Stand heute – dem Liefertermin (… dem voraussichtlichen) hinterher hinkt.

Nun meine herzliche Bitte: Wissen Sie, ob VW mit der Lieferung nachkommt? Denn daran kann ich mir – jetzt aus sportlichen vorfreudigen Gründen – die Lieferung meines e-up!s berechnen.

Danke für Ihr Feedback, Grüße
Peter Bach jr.

Uwe Günzel:

Nicht nur bei der Produktion gibt es Probleme. Mein im Dezember bestellter e Up ist schon seit dem 02.10.2020 fertig produziert. Es konnte aber kein Brief und kein COV erstellt werden. Nun kam gestern die Meldung das endlich eine Abholung in der Gläsernen Manufaktur gebucht werden kann. Termine ab dem 27.01.2021.

Ralf Unger:

In Tschechien, wo das 3-Gestirn UP-Mii-GO gebaut wird gibt es ein riesen Corona-Problem. Viele Mitarbeiter, die Autos zusammenbauen sollen sind in Quarantäne oder gar im Krankenhaus. Die Firma, in der ich arbeite liefert einige Bauteile für die E-Varianten dieser Fahrzeuge. Die Abnahme der Teile ist durch den erneuten Coronaschub gewaltig eingebrochen. Auch ich habe im April einen E-UP bestellt. Sollte im Oktober geliefert werden. Im Juli hiess es dann, das Auto kommt in KW 2-4 2021.Nun ist auch dieser Liefertermin in Frage gestellt worden.

Jörg Kunze:

Als sie den eUp bestellt haben gab es noch gar keine mwst. Senkung. Und die 3000€ zusätzliche Förderung, die sie jetzt bekommen, gab es da zum Zeitpunkt ihrer Bestellung auch noch nicht.
Sie bekommen das Auto 3000€ günstiger, als wie sie dachten, allerdings etwas später …..

franz werner:

hab vw geglaubt – e-up! märz 2020 bestellt – bin jetzt echt in schwierigkeiten. mwst-bonus geht flöten, altes auto ohne tüv, wohne ländlich, gehbehindert (autofahren nur mit umbau)… was ist das alles gegen die rendite von vw !!

Ähnliche Artikel

Cover Image for Porsche Cayenne Electric: Der neue Maßstab?

Porsche Cayenne Electric: Der neue Maßstab?

EAN Redaktion  —  

Bei einer ersten Ausfahrt darf der Elektro-Cayenne zeigen, was er kann. Und wir stellen erfreut fest: Endlich mal wieder ein Porsche fürs Grobe.

Cover Image for Grünen-Politiker fordert gezielte E-Auto-Förderung für ländliche Regionen

Grünen-Politiker fordert gezielte E-Auto-Förderung für ländliche Regionen

Michael Neißendorfer  —  

Menschen auf dem Land seien stark aufs eigene Auto angewiesen, während Menschen in Großstädten auch gut ohne vorankommen, so der Grünen-Abgeordnete Kellner.

Cover Image for Porsche fokussiert Batterieaktivitäten auf Zell- und Systementwicklung

Porsche fokussiert Batterieaktivitäten auf Zell- und Systementwicklung

Michael Neißendorfer  —  

Eine eigene Fertigung von Batteriezellen verfolgt Porsche aus Volumengründen und fehlenden Skaleneffekten nicht weiter.

Cover Image for Lyten muss nach Northvolt-Übernahme Investoren überzeugen

Lyten muss nach Northvolt-Übernahme Investoren überzeugen

Tobias Stahl  —  

Nach der Übernahme des insolventen Batterieherstellers Northvolt muss Lyten die nächste Herausforderung meistern: Autobauer zur Rückkehr zu überzeugen.

Cover Image for Kia-Europachef: „Wir halten am E-Auto-Kurs fest“

Kia-Europachef: „Wir halten am E-Auto-Kurs fest“

Michael Neißendorfer  —  

Kia bleibt auf E-Auto-Kurs: Bis 2030 will die zum Hyundai-Konzern gehörige Marke 15 Elektroauto-Modelle im Angebot haben und am Verbrenner-Ende nicht rütteln.

Cover Image for Vision O: Škoda zeigt erste Bilder seines künftigen Innenraumdesigns

Vision O: Škoda zeigt erste Bilder seines künftigen Innenraumdesigns

Michael Neißendorfer  —  

Nach ersten Exterieur-Andeutungen vor wenigen Wochen hat Škoda nun auch die ersten Details zum Innenraum des Konzeptfahrzeugs Vision O enthüllt.