Kia und Hyundai investieren in Wasserstoff-Start-up

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 3 min

Kurz vor dem Start der Hannover Messe hat das US-Unternehmen Pajarito Powder zwei neue Investoren bekanntgegeben. Neben der Hyundai Motor Company beteiligt sich nun auch die Kia Corporation an der Finanzierung. Damit schließt das Unternehmen seine aktuelle B-3-Investitionsrunde erfolgreich ab, wie aus einer aktuellen Mitteilung hervorgeht. Der Schwerpunkt von Pajarito Powder liegt auf der Entwicklung von Katalysatoren für Brennstoffzellen und Elektrolyseure. Diese Technik spielt eine zentrale Rolle beim Ausbau der Wasserstoffwirtschaft.

Hyundai hatte bereits im Jahr 2021 eine erste Beteiligung an dem Start-up aus den USA getätigt. Die jetzt erfolgte erneute Unterstützung zeigt das langfristige Interesse des südkoreanischen Konzerns. Kia steigt zum ersten Mal ein. Das Tochterunternehmen von Hyundai verfolgt ebenfalls das Ziel, vielversprechende Technologien für die Mobilität von morgen zu sichern.

Der Vorstand von Pajarito Powder sieht in der Partnerschaft mit Hyundai und Kia einen klaren strategischen Vorteil. Laut Thomas J. Stephenson sei die zusätzliche Finanzierung entscheidend, um Innovationen schneller voranzutreiben. Das Unternehmen konzentriert sich dabei auf spezielle Beschichtungsverfahren, die die Effizienz und Langlebigkeit von Brennstoffzellen verbessern sollen. Gleichzeitig sollen durch diese Technik die Betriebskosten sinken – ein wichtiger Faktor für die breite Einführung von Wasserstofflösungen.

Ein weiterer wichtiger Investor in dieser Finanzierungsrunde ist Ecovyst Catalyst Technologies. Das Unternehmen hatte bereits vor einigen Monaten eine Beteiligung in Höhe von 4,5 Millionen US-Dollar (ca. 4,3 Mio. Euro) zugesagt. Pajarito Powder konnte mit diesem Kapital nicht nur seine Technologie verfeinern, sondern auch neue Partnerschaften eingehen und die internationale Expansion vorbereiten. Ecovyst unterstützte zudem beim Aufbau zusätzlicher Produktionskapazitäten im Ausland.

Für John Rice, den Vorsitzenden von Pajarito Powder, war 2024 ein bedeutendes Jahr. Trotz wirtschaftlicher Unsicherheiten sei das Unternehmen gewachsen und habe zentrale Meilensteine erreicht. Die Grundlagenarbeit für eine funktionierende Wasserstoffwirtschaft sei entscheidend und werde mit Nachdruck fortgesetzt. Dazu gehört auch, Produktions- und Lieferketten aufzubauen, die langfristig skalierbar sind.

Hyundai und Kia verfolgen mit ihren Investitionen eine klare Strategie. Die Konzerne möchten sich frühzeitig Zugang zu Schlüsseltechnologien sichern, um in zukünftigen Märkten eine starke Position einzunehmen. Das betrifft nicht nur Autos mit Brennstoffzellen, sondern auch Infrastruktur und industrielle Anwendungen, wie Pajarito Powder in der eigenen Mitteilung betont. Die Beteiligung von Kia zeigt zudem, dass der koreanische Hersteller seine Rolle im Bereich nachhaltiger Antriebstechnologien weiter ausbauen möchte. Während viele Wettbewerber vor allem auf Batterien setzen, bleibt Kia offen für alternative Technologien.

Das Start-up Pajarito Powder arbeitet seit seiner Gründung an neuen Materialien, die helfen sollen, die Wasserstofftechnologie wirtschaftlicher zu machen. Der Fokus liegt auf sogenannten Katalysatoren, die innerhalb von Brennstoffzellen und Elektrolyseuren chemische Prozesse beschleunigen. Verbesserungen in diesem Bereich können große Auswirkungen auf die Effizienz und die Lebensdauer von Systemen haben. Eine geringere Menge teurer Edelmetalle wie Platin oder Iridium bedeutet auch niedrigere Produktionskosten.

Quelle: Pajarito Powder – Per Mail

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Wolfbrecht Gösebert:

„Herrlich, die […] TPF (Tote-Pferde[-]Fraktion) in unserem Forum!“

Stimmt –> nur anders als Du denkst:

Über die max. 3 Hanseln der AWF (Aussichtslose-Wasserstoff-Freunde) müßte man eigentlich täglich weinen (wenn es nicht so »lustig« wäre :) –> da besitzt nämlich tatsächlich KEIN EINZIGER ein Wasserstoff-Auto!

rabo:

Herrlich, die H2-Wadenbeisserei – besonders der TPF (Tote-Pferde Fraktion) in unserem Forum! …und Danke Sebastian (!) für die wenigen, aber für mich immer interessanten Berichte über dieses wichtige Zukunfts-Thema, für das jegliche Forschungsgelder gerechtfertigt und gut angelegt sind – und natürlich mutige Startups mit eigenem Risikokapital. Im Automobilsektor hat sich jetzt nach Toyota, Hyundai und BMW auch Kia in die Reihe der – nach Ansicht der TFP – „dummen“ Hersteller eingereiht.

Matze:

Genau das hab ich auch gedacht! Das tote Pferd kriegt neues Zaumzeug!

Peter:

War erst am Sonntag wieder bei VOX auto mobil, eine Reportage über H2 in PKW, LKW und Zug und erin Prof. in der H2 Forschung hat natürlich wieder darüber seniert das man ja in 5min tanken kann und einfach die bestehende Infrastrucktur nutzen kann und slles ganz, ganz billig ist…war offensichtlich nen bezahlter Beitrag denn Nachteile qurden keine genannt.

Rolando:

Ooohh mann, wann hört es endlich auf das tote Pferd für die H2- Mobilität auf Rädern zu reiten. Abgreifen von Subventionen ist das geplant. Nichts anderes.

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