Iveco zeigt seinen Elektro- und Wasserstoff-Lkw

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Iveco

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
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Iveco hat nun offiziell angekündigt, nach der Trennung von Nikola Motors batterieelektrische und brennstoffzellenbetriebene schwere Nutzfahrzeuge unter der eigenen Marke zu produzieren und zu vermarkten. Die ersten beiden eigenen Fahrzeuge hat Iveco nun angekündigt: Der E-Lkw Heavy Duty BEV und der Wasserstoff-Lkw FCEV sind mit der elektrischen Achse von FPT Industrial, der auf Antriebsstrang spezialisierten Schwestermarke von Iveco innerhalb der der Iveco Group, sowie mit Batterien von Proterra und der Brennstoffzellentechnologie und weiteren Schlüsselkomponenten von Bosch ausgestattet. Diese Elektro- bzw. Wasserstoff-Lkw basieren, wie bereits mit Nikola entwickelt, auf der Iveco S-Way-Plattform, die, entsprechend angepasst, dank einer modularen Architektur sowohl Batterie- als auch Brennstoffzellen-Antriebstechnologien aufnehmen kann.

Der rein elektrische Iveco Heavy Duty BEV (im Titelbild zu sehen) mit einem zulässigen Gesamtgewicht von 44 Tonnen hat eine Reichweite von bis zu 500 Kilometern. Die neun Batteriepakete verfügen über eine Gesamtbatteriekapazität von 738 kWh und lassen sich mit bis zu 350 kW Ladeleistung aufladen, innerhalb von 90 Minuten auf 80 Prozent ihrer Kapazität, wie der Hersteller mitteilt. Das ermögliche neben dem Hub-to-Hub-Verkehr und regionalen Transporten auch Einsätze mit längeren Kilometerleistungen dank einer flotten Zwischenladung. Die 4×2-Sattelzugmaschine mit 480 kW / 653 PS kommt im vierten Quartal 2023 auf den europäischen Markt.

Der Wasserstoff-betriebene Iveco Heavy Duty FCEV, ebenfalls ein 44-Tonner, hat eine Reichweite von bis zu 800 Kilometern. Mit einer Betankungszeit von laut Iveco unter 20 Minuten sei er eine Alternative für den Langstreckeneinsatz im schweren Straßengüterverkehr. Er kann etwa 70 Kilogramm Wasserstoff bei einem Druck von 700 bar aufnehmen und leistet 400 kW / 544 PS.

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Iveco

Die ersten Iveco Heavy Duty FCEV Sattelzugmaschinen kommen Ende 2023 in Frankreich, der Schweiz und Deutschland zur Auslieferung. Dies ist im Rahmen des europäischen H2Haul-Projekts geplant, das von Clean Hydrogen Partnership mitfinanziert wird und darauf abzielt, die Einführung von Wasserstofflösungen im kommerziellen Straßengüterverkehr zu beschleunigen und die Markteinführung der Brennstoffzellen-Lkw in großen Stückzahlen in den kommenden Jahren zu ermöglichen.

Beide Fahrzeuge laufen im Produktionswerk in Ulm, dem deutschen Mehrmarkenstandort der Iveco Group, vom Band und sind über das Iveco Händlernetz verfügbar, das 254 Händler in ganz Europa umfasst.

Das komplette Produktprogramm von Iveco besteht aus dem Daily, einem ebenfalls bereits in Elektro-Ausführung erhältlichen Transporter, der den Bereich von 3,5 bis 7,2 Tonnen abdeckt, dem Eurocargo von 6 bis 19 Tonnen und der Iveco WAY-Reihe im schweren Segment über 16 Tonnen, bestehend aus dem Straßen-Modell Iveco S-WAY, dem Iveco T-WAY für Offroad-Einsätze und dem Iveco X-WAY für leichte Offroad-Einsätze. Darüber hinaus zählen zum Portfolio Produkte der Marke Iveco Astra, ein Schwerfahrzeugspezialist für Sonderfahrzeuge, Muldenkipper und Dumper.

Quelle: Iveco – Pressemitteilung vom 28.07.2023

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Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

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