Hyundai stellt 80.000 neue Mitarbeiter ein

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Daniel Krenzer
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  —  Lesedauer 4 min

Die Hyundai Motor Group hat Pläne angekündigt, in der Heimat Zehntausende neue Arbeitsplätze zu schaffen und neue Investitionen zu tätigen, um den Status als globaler Mobilitätsanbieter zu festigen und die zukünftige Wettbewerbsfähigkeit zu stärken, heißt es in einer Pressemitteilung der Koreaner. Hyundai  kündigte demnach an, in den kommenden drei Jahren insgesamt 80.000 Mitarbeiter allein in Korea einzustellen und 68 Billionen Won (46,8 Milliarden Euro) zu investieren. Es wird davon ausgegangen, dass in diesem Zuge inklusive Zulieferer insgesamt mindestens 198.000 neue Arbeitsplätze entstehen könnten.

Dies geschehe in einer Zeit, in der laut Hyundai die Grenzen zwischen Branchen aufgebrochen und konvergiert werden. Gerade jetzt sei es nötig, in einem unsicheren Geschäftsumfeld zukünftige Wachstumsmotoren durch ständigen Wandel und Innovation zu sichern. Gleichzeitig sei es mit der Vision der Hyundai Motor Group verknüpft, den Traum der Menschheit von „sicherer und freier Bewegung und friedlichem Leben“ zu verwirklichen. Die Hyundai Gruppe sei bestrebt, den Kunden ein neues Mobilitätserlebnis zu bieten, indem sie die weltweit innovativste und zuverlässigste Mobilität der Zukunft entwickle, einschließlich umweltfreundlicher Mobilität, die von allen Kunden sicher genutzt werden könne.

Die Hyundai Motor Group gestalte derzeit ihre Mobilitätsinitiativen der nächsten Generation, darunter die Elektrifizierung, Future Air Mobility (AAM), Software-Defined Vehicles (SDV), autonomes Fahren und Robotik. Um die Lebensqualität der Menschen wesentlich zu verbessern, entwerfe das Unternehmen darüber hinaus eine Blaupause für die Stadt der Zukunft als einen Raum, in dem Mensch, Natur und Architektur nachhaltig interagieren und sich auf die drei Bereiche Energie, Mobilität und Logistik konzentrieren.

„Die Fähigkeiten der Gruppe werden gestärkt, um eine menschenzentrierte Smart City zu realisieren, die Menschen verbindet und mit der Natur koexistiert und es allen Generationen ermöglicht, Glück zu genießen, indem sie ein Wasserstoff-Ökosystem, kohlenstoffarme Energie, einschließlich kleiner modularer Kernkraftwerke der nächsten Generation (SMRs), Mobilitätslösungen, die eine nahtlose Mobilität ermöglichen, und fortschrittliche Logistiksysteme mit autonomem Fahren und Robotik organisch kombiniert“, führt Hyundai in seiner Pressemitteilung aus.

Allein 44.000 neue Mitarbeiter für neues Geschäftsfeld

Beim koreanischen Autobauer setzt man darauf, dass die Rekrutierung und Investition in Korea zum gegenseitigen Wachstum der unterschiedlichen und miteinander verwobenen Industriezweige beitragen wird, indem sie Koreas globale Führungsposition als Drehscheibe für zukünftige Mobilitätsinnovationen festige und die Wiederbelebung und Weiterentwicklung des Ökosystems verwandter Branchen in Korea fördere. Der Fokus bei den Neueinstellungen liege dabei auf zukünftigen neuen Geschäftsfeldern wie Elektrifizierung und Software-Entwicklung. Allein 44.000 Personen, also 55 Prozent der 80.000 Mitarbeiter, sollen im neuen Geschäftsfeld eingestellt werden.

Die Investition werde sich auf den Ausbau der F&E- und Forschungsinfrastruktur sowie auf den Ausbau neuer Fabriken für höhere Produktionskapazität für Elektrofahrzeuge konzentrieren, heißt es ferner. Insbesondere sollen in großem Umfang in den Bau und Betrieb von Fabriken für Elektroautos in Korea investiert werden. Die Hyundai Motor Group wird den Bau von E-Auto-Werken in Hwaseong und Ulsan abschließen, beginnend mit dem Gwangmyeong EVO Plant (Ibo-Werk), das in diesem Jahr fertiggestellt wird, und auch bestehende Fabriken auf Elektroautolinien umstellen.

Erhebliche Investitionen und Einstellungen werden laut Mitteilung auch im Global Business Center (GBC) der Hyundai Motor Group erwartet, das als großes Wahrzeichen gebaut werde, Korea und Seoul symbolisiere und ein Testfeld für zukünftige Unternehmen darstelle. „Die Hyundai Motor Group hat kürzlich der Stadtregierung von Seoul einen Vorschlag zur Änderung des Designs des GBC unterbreitet, und die Konsultationen sind derzeit im Gange. Da sich das Lizenzierungsverfahren beschleunigt, dürften Investitionen und Beschäftigung in vollem Gange sein“, führt Hyundai aus.

Angesichts der Rekordgewinne der Hyundai Motor Group im vergangenen Jahr und der Annäherung an die Aktienkurse in der Nähe von Allzeithochs forderten Aktionäre und verschiedene Interessengruppen auf der jüngsten Aktionärsversammlung, dass die Hyundai Motor Group eine detaillierte Vision und Blaupause für die Zukunft vorlegt. Als Reaktion darauf will Hyundai die Kommunikation mit Aktionären und anderen Stakeholdern zu stärken.

Neue Investitionen in Brennstoffzellentechnik

Die Hyundai Gruppe werde zunächst stark in den Bau einer reinen Elektroautofabrik investieren und diese sukzessive in Betrieb nehmen. Im zweiten Quartal dieses Jahres werde das Tochterunternehmen Kia den Bau des Elektroauto-Werks in Gwangmyeong abschließen und das kompakte Elektroauto Kia EV3 im In- und Ausland produzieren und verkaufen. In der zweiten Jahreshälfte 2025 werde das Unternehmen den Bau des Kia-Elektroauto-Werks in Hwaseong abschließen. Das Werk der Hyundai Motor Company in Ulsan plane die Massenproduktion verschiedener Modelle, „beginnend mit dem ultragroßen SUV-Elektroautomodell von Genesis im ersten Quartal 2026″.

Darüber hinaus plane die Hyundai Motor Group, die alle Wertschöpfungsketten der Wasserstoffindustrie mit der HTWO Grid-Lösung verbinden will, die Entwicklung von Brennstoffzellensystemen der nächsten Generation, Wasserstoffbussen und -lastwagen sowie den Bau von Wasserstoffladestationen zu beschleunigen. Darüber hinaus will sich das Unternehmen neben der Entwicklung neuer Mobilitätsgeräte auf die Entwicklung von AAM-Fluggeräten konzentrieren, die 2028 kommerzialisiert werden sollen.

Mit Blick auf die Ankündigung der Schaffung Zehntausender neuer Arbeitsplätze und Investitionen durch die Hyundai Motor Group sagte ein Sprecher des Autobauers: „Wir planen, unsere Wettbewerbsfähigkeit in unserem zukünftigen Geschäft mit Schwerpunkt Korea durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und intensive Investitionen in Korea weiter zu stärken.“ Ferner führte er aus: „Wir werden uns bemühen, unseren Kunden höchst zufriedenstellende Dienstleistungen mit differenzierten Technologien und Produkten in verschiedenen neuen Geschäftsbereichen zu bieten, die als neue Wachstumsmotoren sowie in bestehenden Kerngeschäftsbereichen dienen werden.“

Quelle: Hyundai – Pressemitteilung vom 27. März 2024

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Daniel Krenzer

Daniel Krenzer

Daniel Krenzer ist als studierter Verkehrsgeograf und gelernter Redakteur seit mehr als zehn Jahren auch als journalistischer Autotester mit Fokus auf alternative Antriebe aktiv und hat sich zudem 2022 zum IHK-zertifizierten Berater für E-Mobilität und alternative Antriebe ausbilden lassen.

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Manfred:

Es liest sich gut. Ein bisschen Herumspinnen darf man auch. Siehe SMRs. Aber die Intention ist löblich.

Was die Vernetzung von Verkehr und Wohngebäuden angeht ist der VW Konzern auch nicht ganz untätig. Dort existiert eine Kooperation mit E3DC. E3DC ist eine Unternehmen der Hager Group. Es geht um V2H und V2G Lösungen. E3DC habe ich als sehr innovativ, praxisnah und qualitativ hochwertig kennen gelernt.

Gregor:

Das Quartal ist herum und die Firmen beginnen wieder mit ihren Zukunfts Plänen zu prahlen…
Aber die Richtung ist super.

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