Hyundai: Nach Kona Elektro-Rückruf nun Austausch aller Akkus geplant

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Sebastian Henßler
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Mitte Dezember berichtet Reuters, dass der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai Motor Co plant die Verkäufe des Hyundai Kona Elektro auf dem Heimatmarkt einzustellen. Ausschlaggebend hierfür seien Probleme mit dem Stromer, sowie zwei daraus folgende Rückrufaktionen des E-Autos. Nun reagiert Hyundai und will durch einen Austausch alle Batterien der Kona Elektro und IONIQ-Modelle den Vertrieb wieder zum Laufen bringen.

Laut koreanischen Medienberichten steht Hyundai kurz vor einer Vereinbarung mit dem koreanischen Ministerium für Land, Infrastruktur und Transport, alle Batterien der Kona-E-Modelle auszutauschen. Der Rückruf könnte sich auch auf die IONIQ-Reihe und Busse erstrecken. Der Rückruf soll am 19. Februar bekannt gegeben werden und sich laut Aju.News über die Modelle Kona Elektro, IONIQ PHEV sowie den IONIQ Elektro erstrecken. Die drei betroffenen Fahrzeuge haben alle eines gemeinsam: LG Chem hat die Zellen geliefert.

Mitte Oktober 2020 haben wir bereits berichtet, dass Hyundai vorhaben soll, alle bislang verkauften rund 77.000 Kona-Elektro wegen der Gefahr eines Batteriebrandes zurückzurufen. Denn es war bereits zu gut einem Dutzend Batteriebränden bei dem beliebten Elektro-SUV gekommen, begründet der Hersteller die Rückrufaktion. Bisweilen beschränkten sich die Rückrufe allerdings nur auf Südkorea. Mittlerweile seien mehr als 15 Batteriebrände beim Kona Elektro gezählt worden. Der Rückruf/ Austausch der Batteriesysteme, so nachvollziehbar er scheint, kommt wohl zum ungünstigsten Zeitpunkt.

Denn man wolle wohl von LG Chem Akkus auf SK Innovation Akkus wechseln. Aber zumindest in den USA, wenn es dort zum Austausch kommen sollte, dürfte es ein wenig schwieriger werden. Denn in den Vereinigten Staaten hat die International Trade Commission gerade den Abschluss einer 20-monatigen Untersuchung bekannt gegeben. Sie entschied zu Gunsten der Klage von LG Chem gegen den Konkurrenten SK Innovation wegen Diebstahls von Geschäftsgeheimnissen. Dies wird SK für 10 Jahre daran hindern, Batterien in den Vereinigten Staaten zu verkaufen.

Wenn Hyundai alle Batterien austauschen muss, werden die Kosten für den Austausch über alle drei Modelle hinweg auf über 1,8 Milliarden US-Dollar allein in Korea geschätzt. Zuvor wurde geschätzt, dass die Kosten für den Austausch der Batterien nur des Kona Elektro (mit 77.000 verkauften Fahrzeugen) rund 540 Millionen US-Dollar betragen. Aju.News geht davon aus, dass rund zwei Drittel der Kosten durch LG Chem geschultert werden würden, der Rest durch Hyundai selbst.

Zu beachten ist, dass nicht nur Hyundai vom Austausch der Akkus betroffen sein könnte. GM beschäftigt sich aktuell mit einem eigenen Rückruf von mehr als 68.000 Fahrzeugen in den USA. Bisher hat sich der Hersteller über die Situation weitgehend bedeckt gehalten. Allerdings hat das Unternehmen vor einer Woche ein kurzes Update über die Chevy Bolt Owners Facebook-Gruppe gegeben. GM’s EV Concierge Hotline teilt den Besitzern mit, dass ein Fix, der die 100%ige Kapazität wiederherstellt, bald zur Verfügung gestellt wird. Feststeht allerdings, der Kona Elektro und GMs Bolt verwenden sehr ähnliche Batteriezellen; wenn Hyundai es für notwendig hält, alle Batterien in seinen Autos zu ersetzen, könnten auch andere Hersteller diesem Beispiel folgen. Das würde nicht nur die Kosten für LG in die Höhe treiben, sondern auch die Zeit, die für den Austausch notwendig ist.

Quelle: electrek.co – Hyundai reportedly set to replace Kona LG batteries in Korea

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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