Honda e als V2G-Stromspeicher zertifiziert

Honda e als V2G-Stromspeicher zertifiziert
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Honda/Next/Amprion

Iris Martinz
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Vehicle-2-Grid – also das bidirektionale Laden sowohl in die Autobatterie als auch wieder zurück ins Netz – wird als Schlüsseltechnologie zur Entlastung der Stromnetze in der Energiewende gesehen. Das Elektroauto wird zum dezentralen Speicher, auf den Netzbetreiber zur Stabilisierung des Netzes bei Überschüssen von Strom aus erneuerbaren Energiequellen oder bei Strommangel zurückgreifen können. Aus verschiedenen Gründen kommt die für beide Seiten sinnvolle Technologie nicht so recht vom Fleck. Ein Pilotprojekt mit Honda e-Fahrzeugen soll das Erreichen des nächsten Levels ermöglichen.

Bei Vehicle-2-Grid (V2G) sind noch viele Fragen zu klären: übernimmt der Autohersteller auch die Haftung für das Entladen der Batterie? Wie wirken sich die zahlreichen Ladezyklen auf den Zustand der Batterie aus? Welche Ladeinfrastruktur kann das? Was bekommen Autobesitzer dafür, dass sie ihren Speicher den Netzbetreibern zur Verfügung stellen? V2G ist ein völlig neuer Markt, der sich erst entwickeln muss – und die Energieversorger sind nicht unbedingt bekannt dafür, Innovationen schnell umsetzen zu können.

Zumindest die Herstellerseite prescht vor: während das bidirektionale Laden bei vielen asiatischen Herstellern zumindest technisch schon möglich ist, geht Honda bereits einen Schritt weiter: Der Honda e ist nach eigenen Angaben das erste Modell in Europa, das nun eine offizielle Zulassung als V2G-Speicher erhalten hat. In einem Pilotprojekt der Next Kraftwerke GmbH wurden sechs Honda e über bidirektionale Ladesäulen vom Typ Honda Power Manager be- und entladen.

Die Amprion GmbH hat die Flotte als „virtuelles Kraftwerk“ für die Bereitstellung von Primärregelleistungen (PRL) präqualifiziert. Sie könnten also dann die ersten sein, die angezapft werden, wenn zu wenig elektrische Energie im Übertragungsnetz vorhanden ist, um die 50-Hertz-Netzfrequenz stabil zu halten. Amprion hat schon ähnliche Projekte mit Hyundai in Deutschland umgesetzt. Auch der Bund fördert entsprechende Projekte.

Ein Strommanagementsystem nutzt Echtzeit-Informationen von Next, um die aktuelle Situation im Netz zu überprüfen. Bei Abweichungen muss innerhalb von 30 Sekunden reagiert und Regelleistung zur Verfügung gestellt werden. Das System funktioniert allerdings nur an CCS-Anschlüssen, wodurch Privatpersonen mit AC-Ladestationen es noch nicht nutzen können. Einen Adapter, den beispielsweise Hyundai oder Kia anbieten, wird es von Honda offenbar nicht geben.

Elektrofahrzeuge sind die meiste Zeit des Tages mit Ladestationen verbunden, am Arbeitsplatz oder zuhause„, erklärt Honda-Europa-Manager Tom Gardner. Diese Standzeiten will Honda nutzen, um mit den PRL-Dienstleistungen zusätzliche Einnahmequellen zu generieren, mit dem intelligenten Laden und Entladen der Batterien. In der Schweiz hatte Honda ebenfalls bereits ein ähnliches Projekt mit 50 Honda e und 35 Honda Power Managern erfolgreich abgewickelt. Dabei handelte es sich um Carsharing-Fahrzeuge. Wurden diese nicht vermietet, konnten sie bis zu 20 Kilowattstunden pro Auto ans Netz abgeben.

Quelle: insideevs.de – Honda e als Vehicle-to-Grid-Stromspeicher zertifiziert

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Iris Martinz

Iris Martinz

Iris Martinz ist Unternehmens- und E-Mobilitätsberaterin in Österreich, mit langjähriger Erfahrung im Recycling und Second Life von E-Mobilitätsbatterien. Fährt sowohl rein elektrisch, als auch V8, und möchte die beiden Welten etwas näher zusammenbringen. Nachzulesen unter www.mustangsontour.com.

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