Das Förderprogramm „Umweltfreundlich mobil“ besteht seit 2005 und wurde seitdem mehrmals erweitert. Als deutschlandweit einzige Kommune bezuschusst Heidelberg seit Dezember 2018 den Kauf eines Wasserstoff-Fahrzeugs mit bis zu 10.000 Euro und die Einrichtung öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge. Mit den neuen Regelungen, welche ab Mittwoch, 1. April 2020 gelten, wird das Programm insbesondere für Unternehmen noch attraktiver.
Heidelberger Unternehmen, die sich Fahrräder oder Pedelecs anschaffen, erhalten künftig von der Stadt bis zu 200 Euro je Fahrrad und bis zu 500 Euro je Pedelec. Außerdem werden Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten mit 1.000 Euro und Unternehmen mit über 250 Beschäftigten mit 500 Euro gefördert, wenn sie erstmals das Jobticket der Rhein-Neckar-Verkehr GmbH einführen. Damit sollen vor allem kleinere Unternehmen unterstützt werden. Des Weiteren gewährt Heidelberg eine Förderung von 1.000 Euro für die Installation privater Ladestationen für Elektrofahrzeuge.
Durch diese Maßnahmen will die Stadt am Neckar ihr aktives Engagement für den Klima- und Umweltschutz noch weiter ausbauen und den Wechsel auf innovative Technologien noch stärker als bisher vorantreiben. Selbst geht man mit gutem Beispiel voran und will den öffentlichen Nahverkehr für die rund 2.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern attraktiver gestalten. Geschehen soll dies durch eine Reduzierung des Eigenanteils am Jobticket. Dieser soll von derzeit 45,20 Euro je nach Einkommensstufe auf 15, 20 oder 25 Euro monatlich gesenkt werden. Im Gegensatz dazu erhöhen sich die Mietgebühren der Auto-Stellplätze der Verwaltung.
Im Detail umfasst das Förderprogramm ab Anfang April 202 folgende Punkte.
- Wasserstoffbetriebenes Brennstoffzellen-Fahrzeug (Neufahrzeug): 20 Prozent des Kaufpreises, maximal 10.000 Euro pro Fahrzeug
- Batteriebetriebenes Elektrofahrzeug (Neufahrzeug) mit einer Motorleistung von maximal 150 Kilowatt: 10 Prozent des Kaufpreises, maximal 1.000 Euro pro Fahrzeug, Voraussetzung ist der Bezug von CO2-neutralem Strom aus erneuerbaren Energiequellen
- Hybridfahrzeug (Neufahrzeug): 1.000 Euro pro Fahrzeug, Voraussetzung ist ein maximaler CO2-Ausstoß von 90 Gramm/Kilometer
- Batteriebetriebenes Elektro- oder Hybridfahrzeug (gebraucht): 400 Euro pro Fahrzeug
- Einrichtung öffentlich zugänglicher Ladeinfrastruktur: 50 Prozent der förderfähigen Kosten, maximal 10.000 Euro
- Einrichtung privater Ladestationen: 1.000 Euro pro Station auf privater Fläche
- Abmeldung eines Fahrzeugs: ein Jahresticket des „Verkehrsverbundes Rhein-Neckar GmbH“
- Fahrräder oder Pedelecs in Unternehmen: 25 Prozent der Anschaffungskosten, maximal 200 Euro pro Fahrrad und maximal 500 Euro pro Pedelec, gefördert werden Unternehmen mit Sitz in Heidelberg, bei der Beschaffung von Pedelecs ist der Bezug von Ökostrom nachzuweisen
- Lastenräder: 25 Prozent der Anschaffungskosten, maximal 500 Euro für E-Lastenräder, 300 Euro für muskelbetriebene Lastenräder und 100 Euro für Lastenanhänger für den privaten Gebrauch
- Jobticket: 1.000 Euro für Heidelberger Unternehmen mit bis zu 250 Beschäftigten und 500 Euro für Unternehmen mit mehr als 250 Beschäftigten bei erstmaliger Einführung des Jobtickets
Als positives Beispiel für den Einsatz von E-Mobilität in Heidelberg sei die Rhein-Neckar-Verkehr GmbH aufgeführt. Diese hat im Januar 2019 ihre erste elektrische Buslinie durch die Heidelberger Innenstadt in Betrieb genommen. Auf der Route fahren drei Elektrobusse leise und lokal schadstofffrei, d.h. beim Betrieb der Busse entstehen keine Emissionen. Im Einsatz ist das Modell eCitaro von Mercedes-Benz mit einer zuverlässigen, ganzjährigen Reichweite von 150 Kilometern.
Mit Unterzeichnung der 40 Fossil-Fuel-Free Streets-Deklaration im Mai 2018 bekannte sich die Stadt dazu, ab dem Jahr 2025 nur noch emissionsfreie Busse zu beschaffen und dafür zu sorgen, dass ein Großteil der Stadt ab 2030 emissionsfrei sein wird.
Quelle: Heidelberg.de – Pressemitteilung vom 14. Februar 2020