Die Elektromobilität betrifft nicht nur die Erweiterung des Produktportfolios der Automobilhersteller oder den Ausbau der Ladeinfrastruktur, sondern auch die damit verbundenen Berufsfelder. Derzeit dürfte wohl in keiner anderen Spart mehr Fachpersonal gesucht werden als hier. Das Job-Suchportal Indeed hat die eigenen Daten, mit den Stichwörtern e-Mobility, e-Mobilität und Elektromobilität, für Deutschland und einen Zeitraum von August 2015 bis August 2017 betrachtet und ausgewertet. Dabei geht deutlich hervor, dass das Thema Elektromobilität eine steigende Relevanz bei den ausgeschriebenen Jobs einnimmt.
Innerhalb von zwei Jahren – vom August 2015 bis 2017 – ist die Anzahl der ausgeschriebenen Jobs in Deutschland, die in Verbindung mit dem Thema Elektromobilität steht, um mehr als das Doppelte gestiegen (+ 127 Prozent). Weiterhin stieg die Anzahl der Klicks auf Stellenausschreibungen in diesem Berufsfeld im selben Zeitraum sogar um mehr als das Dreifache (+ 216 Prozent). Geht es nach Indeed bedeutet dies, dass in diesem Zukunftsmarkt der Fachkräftemangel noch kein Thema zu sein scheint. Weiterhin geht man dort davon aus, dass vor allem Unternehmen, die ihre Standorte in Bayern oder Baden-Württemberg haben, gute Chancen haben die passenden Mitarbeiter zu finden.
Liegt sicherlich daran, dass gut 80% der ausgeschriebenen E-Mobilitätsjobs in diesen beiden Bundesländern vorzufinden sind. Was wiederum daran liegt, dass genau dort eine Reihe große internationaler Automobilkonzerne, Zulieferer und andere Dienstleister der Branche zu Hause sind. Mit deutlichem Abstand folgen die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Sachsen, Berlin und Niedersachsen. Auch die Nachfrage nach den zukunftsorientierten Jobs im Bereich der Elektromobilität stimmt mit dieser Erkenntnis überein.
An der Art der ausgeschriebenen Positionen lässt sich festhalten, dass sich die E-Mobilität noch am Anfang befindet. Merkt man dies daran, dass vor allem Entwicklungsingenieure und Softwareentwickler, die Liste der am häufigsten ausgeschriebenen Stellen im genannten Zeitraum anführen. 80% der ausgeschriebenen Jobs erfordern einen Hochschulabschluss, lediglich zwei Berufe – Elektriker und Techniker – können auch mit einer qualifizierten Berufsausbildung ausgeübt werden.
“E-Mobilität ist ein vergleichsweise neues Berufsfeld. Der viel zitierte Fachkräftemangel scheint deswegen hier noch nicht vollends angekommen. Da es aber für die Unternehmen derzeit darum geht, dieses wichtige Zukunftsfeld für sich zu erschließen, sind sie darauf angewiesen, die besten Köpfe dafür an Bord zu holen.
Nur wer die qualifiziertesten Experten für sich gewinnt, wird künftig eine der Hauptrollen in diesem Wachstumsfeld spielen. Um das zu erreichen gilt es, sich als attraktiver Arbeitgeber in diesem spezifischen Bereich aufzustellen. Das sollte allerdings jetzt geschehen und nicht erst in zwei Jahren, wenn die Situation auf dem Kandidatenmarkt vielleicht nicht mehr so komfortabel für die Unternehmen ist.” – Frank Hensgens, Geschäftsführer von Indeed Deutschland
Quelle: Automobil Industrie – Studie: Großes Bewerberinteresse an Elektromobilität