Großbritannien plant ein Gesetz, dass es den Betreibern von großen Tankstellen sowie von Tankstellen an Autobahnen verpflichtend vorschreiben soll, Ladestationen für Elektroautos zu installieren. Das hat Verkehrsminister John Hayes im Unterhaus des Parlaments angekündigt. Das neue Elektroauto-Gesetz soll die Verfügbarkeit von Ladestellen für Elektroautos deutlich erhöhen.
Das „Automated and Electric Vehicles Bill“ sieht auch massive Investitionen ins autonome Fahren vor. Insgesamt will die britische Regierung umgerechnet knapp 1,3 Milliarden Euro für die neuen Fahrzeugtechnologien bereitstellen.
„Wir wollen das Vereinigte Königreich zum besten Ort der Welt für moderne Mobilität machen“, sagte Hayes bei der Vorstellung der Gesetzesvorlage. Durch den Aufbau einer besseren Infrastruktur, soll die wachsende Nachfrage nach automatisierten und elektrischen Fahrzeugen unterstützt werden, so der Verkehrsminister.
Fahrer von Elektroautos sollen barrierefrei – also unabhängig von Fahrzeugmarke oder -modell – an den geplanten Ladestationen Strom beziehen können. Zudem müssen alle Ladepunkte intelligent mit dem Stromnetz verbunden sein, um flexibel auf die Nachfrage nach Strom im ganzen Land reagieren zu können.
„Automatisierte und elektrische Fahrzeuge werden dazu beitragen, die Luftqualität zu verbessern, Staus zu verringern, die Sicherheit zu erhöhen und Tausende von qualifizierten Arbeitsplätzen in Großbritannien zu schaffen. Wir haben bereits den Kauf von 115.000 emissionsarmen Autos unterstützt und es gibt bereits mehr als 11.500 öffentlich verfügbare Ladestationen. Die Nachfrage steigt aber immer mehr, da immer mehr Menschen Elektroautos kaufen, um ihre Treibstoffkosten zu senken und die Umwelt zu verbessern.“ – Jesse Norman, Staatssekretär im Verkehrsministerium
Das neue Gesetz ist Teil einer Langfriststrategie für saubere Mobilität: Großbritannien will den Verkauf von Diesel- und Benzinautos ab 2040 komplett verbieten, hatte Umweltminister Michael Gove bereits im Juli erklärt. Verbrenner sollen bis 2050 ganz von britischen Straßen verschwinden. Neue Gebühren auf Diesel-Fahrzeuge sollen auf stark verstopften Straßen ab 2020 erhoben werden.
Viele Städte in Großbritannien leiden unter schlechter Luft, insbesondere London. Dort wurde die jährliche Luftverschmutzungsgrenze der EU in diesem Jahr bereits am 5. Januar überschritten. Der Bürgermeister der Stadt, Sadiq Khan, sagte damals: „Die Luft in London ist ein Killer.“
Quelle: GOV.uk – Pressemitteilung vom 18.10.2017