Der größte Elektro-LKW mit Straßenzulassung ist am Donnerstag, dem 17. Juli 2014 zu seiner Jungfernfahrt vom Berliner Westhafen gestartet.
Das von der Berliner Hafen- und Lagergesellschaft mbH (BEHALA) betriebene Fahrzeug ist das erste seiner Art auf Berliner Straßen. Der Elektro-LKW wird im Rahmen des Schaufenster-Projekts KV-E-Chain eingesetzt und soll künftig Container mit Waren, die per Zug unter anderem vom Projektpartner DHL im Berliner Westhafen ankommen, an verschiedene Ziele in der Stadt ausliefern.
Der Elektro-LKW des Typs YT202 EV von Terberg ist selbst knapp 10 Tonnen schwer und kann bis zu 44 Tonnen schwere Sattelauflieger ziehen. Seine Höchstgeschwindigkeit beträgt 40 km/h, mit einer Batterieladung kann er bis zu zwölf Stunden unterwegs sein.
So werden mit diesem Projekt erstmals auch die letzten Kilometer des Transports elektrifiziert, was bisher nur auf der Schiene möglich. BEHALA-Geschäftsführer Peter Stäblin sagte dazu:
„Die BEHALA bemüht sich als Betreiber des umschlagstärksten Containerterminals in den neuen Bundesländern um eine grüne und nachhaltige Logistik. Der Terberg YT202 EV gibt uns nun die Möglichkeit neue Wege für einen umweltfreundlichen Transport zu erproben„.
Auch der Staatsekretär Guido Beermann von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Technologie und Forschung begrüßte das Projekt:
„Die heutige Inbetriebnahme des E-LKW zeigt, dass die Positionierung des Landes Berlin in dem Zukunftsfeld Elektromobilität immer weiter voranschreitet. Die BEHALA, bringt mit ihrer auf Nachhaltigkeit ausgerichteten Unternehmenspolitik sehr erfolgreich die Ziele des Landes Berlin bei der Elektromobilität mit in Einklang. Ich bin mir sicher, dass diese innovative und umweltgerechte Logistiklösung ein erfolgreiches Projekt wird und einen wichtigen Beitrag zur Mobilität der Zukunft leisten wird.“
Die Konsortialführerschaft des Projektes liegt bei der Technischen Hochschule Wildau, die auch die wissenschaftliche Begleitung verantwortet. Das neue Fahrzeug bietet erstmals die Möglichkeit die Rahmenbedingungen des Einsatzes derart großer Elektrofahrzeuge praktisch zu erforschen und Empfehlungen für zukünftige Entwicklungsprojekte zu formulieren. Projektleiter Prof. Dr.-Ing. Herbert Sonntag, von der TH Wildau meinte hierzu:
„Das Projekt KV-E-Chain ist nicht nur wegen der außergewöhnlichen Größe des eingesetzten E-LKW einmalig: Zum ersten Mal wird eine vollständig elektrifizierte Lieferkette im kombinierten Verkehr mit Vor- und Nachlauf auf der Straße demonstriert. Das Projekt wird so neue Möglichkeiten zur Belieferung von Ballungsgebieten demonstrieren.„
Um einen emissionsfreien Betrieb sicherzustellen, wird eine E-Tankstelle auf dem Gelände des Berliner Westhafens installiert werden, die Strom von einer vom Projektpartner Berliner Energieagentur (BEA) betriebenen Solaranlage beziehen soll.
Über das Projekt KV-E-Chain
Das Projekt KV-E-Chain ist eines von 30 Projekten im Internationalen Schaufenster Elektromobilität Berlin-Brandenburg und wird mit 870.000 Euro vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie im Rahmen der Schaufenster-Initiative der Bundesregierung gefördert. Weitere Informationen zum Projekt finden Sie unter www.kvechain.de.