Mit dem ID.3 sollte die Elektromobilität auch in das VW-Stammwerk in Wolfsburg einziehen, doch daraus wird nun nichts. Das kompakte Elektroauto wird weiterhin ausschließlich in den sächsischen Werken Zwickau und Dresden produziert, wie ein Sprecher des Automobilkonzerns am Freitag mitteilte. VW reagiert damit auf eine zu geringe Nachfrage nach Elektroautos.
„Unter dem Strich zählt jeder Euro, den wir nicht zwingend ausgeben müssen“, erklärte Produktionsvorstand Christian Vollmer in einem Interview. „Wir haben aus diesem Grund entschieden, das Volumen des ID.3 weiterhin in Zwickau zu bündeln und den bereits vollständig eingerüsteten Standort effektiv auszulasten.“ Für den Standort Zwickau sei dies eine gute Nachricht. Wegen mangelnder Nachfrage nach Elektroautos hatte VW bereits Ende vergangenen Jahres die Produktion in Zwickau gedrosselt.
Schleppende Absätze stellen Volkswagen derzeit vor eine Herausforderung. Im Jahr 2023 lieferte das Unternehmen insgesamt 140.800 ID.3 aus. Neben Zwickau wird der Kompaktwagen in Dresden gefertigt, jedoch in kleineren Stückzahlen. Die Produktion dort sei nicht von der aktuellen Entscheidung betroffen und laufe wie bisher weiter, wie Vollmer erklärte.
Im Stammwerk Wolfsburg fokussiere man sich vorerst auf die Produktion von Verbrenner- und Hybrid-Fahrzeugen wie Golf und Tiguan. „Das sind durchweg starke Modelle, die den Standort ordentlich auslasten. Ich bin zuversichtlich, dass wir dieses Jahr im Stammwerk zum ersten Mal seit Langem wieder die Marke von 500.000 produzierten Fahrzeugen überschreiten werden“, teilte der Produktionsvorstand mit.
Früher oder später wird die Elektromobilität dennoch in Wolfsburg einziehen. Der Umbau das Stammwerks für Elektroautos läuft laut VW weiter. Bereits im Herbst 2023 hatte VW bekanntgegeben, dass ab 2026 in Wolfsburg ein elektrisches Kompakt-SUV gebaut werden soll. Später soll dort auch ein neuer Elektro-Golf gefertigt werden.
Quellen: RP Online – VW streicht Zusatzproduktion des ID.3 in Wolfsburg