Bosch Motorsport und das Formel-E-Team “Dragon/Penske Autosport” haben eine langfristige Partnerschaft in Sachen Technologie und Entwicklung vereinbart. Im Rahmen der Zusammenarbeit entwickelt Bosch ein speziell auf die Anforderungen des E-Rennwagens abgestimmtes, elektronisches Fahrzeug-Management mit Hard- und Software-Bausteinen.
Kern des Systems ist die zentrale Steuerung MS 50.4P. Sie koordiniert neben den Motor-Funktionen und dem zentralen Energie-Management auch die Rückgewinnung von Bremsenergie oder das Display im Fahrercockpit. Bosch unterstreiche damit den “Anspruch, führender Anbieter bei E-Mobilität wie im elektrifizierten Motorsport zu sein“, so Geschäftsführer Dr. Markus Heyn. Der erste Renneinsatz des Management-Systems ist für das Frühjahr 2021 geplant. Teamchef Jay Penske sieht in der Kopoperation die Plattform, um “die einzigartige Expertise von Bosch bei der Entwicklung Formel-E-spezifischer Technologien” zu präsentieren.
Da bei der Formel E viele Einheits-Komponenten durch das Reglement vorgegeben sind, kommt dem Elektronik-System besondere Bedeutung zu. Es gilt, das Fahrverhalten dynamisch so anzupassen, dass mit der vorgegebenen Energie die schnellstmögliche Rundenzeit erzielt wird. Zudem sorgt die Bosch-Steuerung für maximale Rückgewinnung im Zusammenspiel zwischen elektrischer und hydraulischer Bremse. “Dabei hilft uns der umfassende Know-how-Transfer zwischen Serienentwicklungen und Anwendungen für die Rennstrecke“, sagt Dr. Klaus Böttcher, Leiter von Bosch Motorsport.
Für den Einsatz hat Bosch einen maßgeschneiderten Kabelbaum entwickelt. Zudem statten die Stuttgarter das Entwicklungsfahrzeug des Teams mit Datenloggern aus. Um die neue Elektronik bestmöglich anzupassen, stellt Bosch in der Entwicklung und bei Testfahrten die LTE Cloudlösung RaceConnect zu Telemetrie und Datenanalyse zur Verfügung. Für Bosch ist das allerdings noch nicht das Ende des Engagements in der Formel E. Für die Saison 2022/23 plant das Unternehmen die Entwicklung eines kompletten Elektro-Antriebsstrangs.
Quelle: Bosch – Pressemitteilung vom 24. Februar 2021