Ford gilt mit seiner Elektrostrategie bislang als Nachzügler. Der Elektro-Crossover Mustang Mach-E, soll ab 2021 in Deutschland erstmals ausgeliefert werden. Künftig könnte es aber auch der Fall sein, dass der Stromer in Deutschland gefertigt wird. Der FAZ und Automobilwoche zufolge stehe ein Milliarden-Invest für das im Kölner Stadtteil Niehl angesiedelte Werk im Raum. Damit wolle man das Werk zum europäischen Produktionshub für Fords E-Autos wandeln. Im Gespräch als Produktionsstandort waren neben Köln auch Saarlouis und das rumänische Werk Kraiowa, das wegen niedrigerer Lohnkosten als Favorit galt.
Entsprechende Gerüchte wurden vonseiten Ford bisher nicht kommentiert. Ganz klar ist allerdings, dass die Vorteile nicht von der Hand zu weisen wären. Denn so könnte Ford künftig Entwicklung und Produktion auch in räumlicher Nähe näher zueinander ansiedeln. Aktuell fließt viel Expertise aus dem Ford-Standort Köln, genauer gesagt aus dem „John-Andrews-Entwicklungszentrum“ in die E-Autos des Unternehmens. Ob allerdings bereits der Mach-E davon profitieren wird ist fraglich. Die FAZ glaubt eher, dass das Investment einem anderen Ford-Modell zu Gute kommt.
Einem Stromer, welcher auf der Elektro-Produktionsplattform MEB des Volkswagen-Konzerns entstehen wird. Das nach dem Mustang Mach-E zweite Elektroauto von Ford soll 2023 debütieren und ein, zwei Segmente tiefer angesetzt sein als der obere Mittelklasse Crossover. Wie bereits bekannt wird dieses Modell auf VWs Elektroauto-Baukasten MEB aufsitzen. Ford und VW haben dafür bereits im vergangenen Jahr eine Vereinbarung über die Lieferung von zunächst 600.000 MEB-Plattformen getroffen. Das Auto soll aber, so Fords Europachef Stuart Rowley, „kein VW“ sein und sich „deutlich abheben“ von den Wolfsburger Stromern. Es soll das typische Ford-Design bekommen und auch bei der Fahrdynamik anders ausgelegt sein als Volkswagens MEB-Elektroautos.
Quelle: FAZ – Elektroautos auf dem Vormarsch // Automobilwoche – Kölner Ford-Werk erhält offenbar Zuschlag für E-Auto