Ist der elektrische Ford Fiesta abhängig vom VW ID.2?

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Hannes Dollinger
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Der kürzlich vorgestellte Volkswagen ID.2all soll der Ausblick auf ein kompaktes und erschwingliches Elektroauto von VW sein, welches in der Serienproduktion als ID.2 auf den Markt kommen wird. Er wirft auch die spannende Frage auf, ob VW dessen Plattform mit Ford teilen wird, um einen elektrischen Fiesta-Nachfolger zu ermöglichen.

Der ID.2all basiert auf einer kompakten Variante der weit verbreiteten MEB-Architektur von VW, der sogenannten MEB Entry. Zwischen Polo und Golf wird sich der ID.2 als Einstiegsstromer der Wolfsburger für wohl unter 25.000 Euro einreihen. Die Serienproduktion soll 2025 beginnen. VW-Chef Thomas Schäfer äußerte sich kürzlich über den späten Einstieg in den Kompaktwagenmarkt und nannte die aktuellen Kosten als Hauptgrund. Ein VW ID.2 wäre derzeit nicht möglich, so Schäfer, da die Kosten für Bauteile, Technik und insbesondere Akkus ein solches Elektroauto schwierig machen.

Das Schicksal des elektrischen Ford Fiesta Äquivalents könnte eng mit dem ID.2 verknüpft sein. Ford hat kürzlich seinen neuen Explorer vorgestellt, das erste von zwei Elektro-SUVs, die auf der vollwertigen MEB-Plattform basieren. Martin Sander, Europachef von Ford, sagte gegenüber Autocar, dass das Unternehmen ohne die Plattform von Volkswagen „aktuell kein elektrisches Volumenfahrzeug auf dem europäischen Markt hätte„. Ford hat noch nicht entschieden, ob es die MEB weiterhin nutzen wird, stellte jedoch klar: „Nicht entschieden bedeutet nicht, dass wir uns dagegen entschieden haben.“ Ein Ford Fiesta könnte auf Basis der MEB Entry Plattform schneller, und für beide Konzerne kostengünstiger realisiert werden.

VW-Chef Thomas Schäfer äußerte sich jodoch zurückhaltend, als er gefragt wurde, ob sein Unternehmen in Erwägung ziehen könnte, mit anderen Herstellern zusammenzuarbeiten, um die kleinere MEB Entry-Architektur zu entwickeln: „Es könnte eine Option sein„, sagte er. „Aber im Moment glauben wir, dass wir es mit der Skalierung, die wir haben, selbst schaffen können. Wir prüfen derzeit einige Optionen.“

Ford entwickelt derweil eine eigene globale Elektroauto-Plattform für zukünftige Produkte und prüft, ob es Fahrzeuge auf dieser Plattform in Valencia produzieren wird. Zudem bereitet das Unternehmen eine elektrische Version des Ford Puma auf angepasster Verbrennerarchitektur vor. Die Möglichkeit weiterer MEB-basierter Ford-Elektroautos bleibt also zunächst offen.

Ein direkter Ersatz für den Fiesta ist für Ford ohnehin keine unmittelbare Priorität. Ford-Europachef Martin Sander: „Im Moment sehe ich aufgrund der aktuellen Batteriekosten keinen elektrischen Fiesta in naher Zukunft.“ Wir müssen uns wohl noch weiter gedulden, bis das Angebot an elektrischen Kleinwagen weiter wächst.

Quelle: Autocar – Volkswagen ID 2 unlikely to spawn EV replacement for Ford Fiesta

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Hannes Dollinger

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Hannes Dollinger schreibt seit Februar 2023 für Elektroauto-News.net. Profitiert hierbei von seinen eigenen Erfahrungen aus der Welt der Elektromobilität.

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