Im Rahmen eines ersten Flottentests hat Volkswagen (VW) insgesamt achtzig Elektroautos des Typs Golf Blue-e-Motion seit Juni 2011 in Berlin, Hannover und Wolfsburg von Privatpersonen, klein- und mittelständischen Unternehmen, Großkonzernen und Behörden auf die Straßen geschickt. Nun veröffentlichte Volkswagen erste Ergebnisse. Parallel bereitet sich das Unternehmen auf den internationalen Flotteneinsatz ab Anfang 2012 vor.
„Die Flottenerprobung in Deutschland ist positiv verlaufen und durch den engen Dialog mit unseren Testfahrern haben wir wertvolle Erkenntnisse hinsichtlich der Kundenerwartungen und Alltagstauglichkeit der Fahrzeugtechnik gewonnen, die nun in den weiteren Konzern-Entwicklungsprozess eingesteuert werden.
Unsere Testfahrer haben in den letzten Monaten in Summe weit über eine halbe Million Kilometer zurückgelegt. Anhand der Rückmeldungen können wir sagen, dass wir mit unseren Entwicklungsaktivitäten gut auf Kurs liegen. Die identifizierten Verbesserungspotenziale sind bereits von uns bewertet worden und werden im weiteren Verlauf entweder alleine oder in Zusammenarbeit mit Partnern aus anderen Industriebereichen gelöst.” – Dr. Rudolf Krebs, Leiter Elektro-Traktion des VW-Konzerns
Erste Erfahrungen & Erkenntnisse aus Flottentest
Zu den Erkenntnissen zählen, dass die befragten privaten Haushalte den VW Golf Blue-e-Motion vor allem als ideales Zweitfahrzeug für den innerstädtischen und regionalen Verkehr einsetzen würden und hinsichtlich Fahrdynamik und Komfort sehr schätzen.
Weiterhin haben die Probanden die unterschiedlichen Rekuperationsstufen des VW Golf Blue-e-Motion positiv bewertet. Ebenso wurde die Fernsteuerung über eine spezielle iPhone-App zur Fahrzeugvorkonditionierung für das Laden der Batterie und die Temperaturvorwahl zur gewünschten Abfahrtszeit intensiv genutzt. Schließlich hat sich herausgestellt, dass die Reichweite des Golf Blue-e-Motion von insgesamt 150 Kilometern für die Mehrzahl aller täglichen Fahrten völlig ausreichend ist: durchschnittlich wurden täglich nur 30 km zurückgelegt. Gewerbliche Nutzer sehen das Haupteinsatzgebiet eines reinen Elektroautos im städtischen Dienstverkehr. Bei dieser Zielgruppe sind das eigene Unternehmensimage bezüglich Nachhaltigkeit sowie die Gesamtkostenbetrachtung (Total Cost of Ownership) wichtige Argumente für die zukünftige Integration von Elektrofahrzeugen in den Unternehmensfuhrpark.
Das nahezu geräuschlose Fahren, welches als einer der Vorteile von Elektroautos gilt, ist laut Rückmeldung für einige Testfahrer ungewohnt. Um von anderen Verkehrsteilnehmern (Radfahrern, Fußgänger, Kinder) wahrgenommen zu werden zeigt sich, dass ein Sound bis zu Geschwindigkeiten von 30 Stundenkilometern ratsam ist.
Als weiterer wichtiger Aspekt hat sich herausgestellt, dass der Fahrer eine sehr detaillierte Anzeige über die verbleibende Reichweite sowie eine Empfehlung zur Optimierung seiner verbrauchsarmen Fahrweise wünscht. Im öffentlichen Raum ist der einfache Zugang und Wechsel zwischen Ladepunkten unterschiedlicher Energieversorger sowie ein schnelles Aufladen der Batterie äußerst wichtig. Das Themenfeld “Laden und Infrastruktur” mit sämtlichen Facetten wird auch von Volkswagen als wichtiger Baustein für die Elektromobilität gesehen. Daher engagiert sich VW hier in den entscheidenden Gremien und Netzwerken mit den entsprechenden Partnern.
VW Golf Blue-e-Motion bewies 2011 bereits Alltagstauglichkeit
Die Alltagstauglichkeit des VW Golf Blue-e-Motion wurde dieses Jahr auch bei verschiedenen Wettbewerben geprüft und unter Beweis gestellt – zuletzt bei der „Future Car Challenge” am 5. November 2011 auf der Strecke von Brighton nach London in England, bei welcher der Golf Blue-e-Motion den 1. Preis in der Wettbewerbskategorie „most efficient regular car” gewann.
Bei der Silvretta E-Auto Rallye am 10. Juli 2011 in den Alpen belegte der VW-Konzern die ersten zwei Plätze mit dem Audi A1 e-tron und dem VW Golf Blue-e-Motion in der Gesamtwertung. Für Volkswagen waren gleich sechs elektrische Golf auf Tour und absolvierten die alpine Rallye fehler- und wartungsfrei. Als Service-Fahrzeug begleitete ein siebter Golf Blue-e-Motion die gesamte Strecke, der jedoch keinen Hilfseinsatz fahren musste.