Fisker behauptet, dass Europa für das Auto und den Erfolg des Unternehmens „entscheidend“ sein wird, und prognostiziert, dass bis zu 50 % des Gesamtvolumens in Europa verkauft werden wird. Das Unternehmen hofft außerdem, in den nächsten zwei bis drei Jahren rund 60.000 Fahrzeuge in Europa verkaufen zu können. Der Fisker Ocean, der erste Stromer der Marke, spielt hierbei eine entscheidende Rolle.
Europa sei ein entscheidender Markt, da auf den Produktionsstart in einem CO2-neutralen Werk in Österreich hingearbeitet wird. „Wir möchten das nachhaltigste Fahrzeug der Welt herstellen und die Auslieferungen in Europa dieses Jahr beginnen. Wir erwarten, dass wir in der Region jährlich insgesamt 60.000 Fahrzeuge verkaufen werden“, gibt sich Henrik Fisker, CEO von Fisker Inc., optimistisch. Dies könnte funktionieren, denn das Unternehmen entwickelt gerade eine umfassende Strategie für Europa. Im Jahr 2021 gründete das Startup aus Manhattan Beach, Kalifornien, eine Niederlassung in München und stellt seitdem kontinuierlich neue Mitarbeiter ein, um einen schnell wachsenden Markt für Elektrofahrzeuge zu bedienen.
„Im Moment sind unsere drei Top-Länder Dänemark, Großbritannien und Norwegen. Wir müssen in die Mitte Europas vordringen und wirklich anfangen, für Aufsehen zu sorgen und das Fahrzeug dort bekannt zu machen“, so der CEO des Unternehmens weiter. Hierfür dienen unterschiedliche Varianten des E-Autos. Die Version namens Sport bietet Platz für fünf Passagiere und verfügt laut Hersteller über eine Reichweite von 440 Kilometern bei einem Startpreis von 41.560 Euro. Dank des Frontmotors mit 275 PS samt Frontantrieb soll das SUV in 6,9 Sekunden von null auf 60 Meilen pro Stunde (95,56 km/h) beschleunigen. Der leistungsstarke Fisker Ocean Extreme schaffe hingegen mit einer einzigen Ladung 630 Kilometer und verfügt über einen Doppelmotor-Allradantrieb.
Fisker ist der Meinung, dass der Ocean die europäischen Kunden aufgrund seiner Reichweite, seiner Größe und seines Preises ansprechen wird. „In Europa hat sich die Einführung von Elektroautos nur langsam durchgesetzt, und da ich in Europa gelebt habe, leben viele in kleineren Dörfern. Sie müssen in größere Städte oder an andere Orte fahren, also wollen sie die Freiheit der Reichweite. Ich denke auch, dass die Tatsache, dass wir die Silhouette eines echten SUVs entworfen haben, der aber sportlich ist, uns von all den Fastbacks und Schräghecklimousinen unterscheidet. Er hat dieses luxuriöse und sportliche Gefühl, ist aber trotzdem sehr praktisch“, so Fisker gegenüber Autocar.
Neben dem vermeintlich passenden Preis überzeuge man noch durch drei oder vier weitere Eigenschaften, die sonst niemand in der Klasse hat. Hierzu führt Fisker weiter aus: „Wir haben die größte Reichweite in unserer Preisklasse, wir haben den drehbaren 17,1-Zoll-Bildschirm, wir haben ein Solardach und für diejenigen, die wirklich an Leistung interessiert sind, haben wir Torque Vectoring.“ Für das Modell liegen derzeit rund 33.000 Reservierungen vor, und obwohl Fisker behauptet, der Ocean befinde sich in einem vergleichbaren Marktsegment wie das Tesla Model Y, betonte er, dass es keine direkte Konkurrenz gebe.
Seit 15. Februar kann man zudem das Nachfolgeprodukt, den Fisker PEAR offiziell bestellen. PEAR steht für „Personal Electric Automotive Revolution“. Das agile, für den urbanen Einsatzbereich gedachte E-Auto soll mit einem Startpreis von 29.900 US-Dollar (ca. 26.000 Euro) vor Steuern nach eigenen Angaben ein neues Segment im Bereich des Elektroautos gründen. Die Auslieferung ist ab 2024 geplant.
Quelle: Autocar.co.uk – Europe critical to Fisker’s success, says CEO Henrik Fisker