Ferrari auf dem Weg zur CO2-Neutralität – mit E-Fuels

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Sebastian Henßler
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  —  Lesedauer 2 min

Ferrari, der legendäre italienische Sportwagenhersteller, hat im Juli 2022 seine Pläne für eine CO₂-neutrale Zukunft vorgestellt. Benedetto Vigna, der CEO von Ferrari, betonte, dass diese Pläne durchaus mit dem Ziel vereinbar seien, weiterhin Autos mit Verbrennungsmotor zu bauen, die mit E-Fuels betrieben werden. Auf der Financial Times-Konferenz „Future of the Car“ sagte Vigna: „Die beiden (Ziele) sind sehr gut miteinander vereinbar.“

Die Europäische Union hat kürzlich entschieden, Autos, die mit E-Kraftstoffen betrieben werden, von der für 2035 geplanten Ausmusterung von Fahrzeugen mit Verbrennungsmotoren auszunehmen. Diese Entscheidung wurde von Vigna begrüßt, der erklärte, dass dies für Ferrari von Vorteil sei: „Wir dachten, dass dies (die EU-Entscheidung) 2025 oder 2026 passieren würde, aber es ist zwei Jahre vorher passiert, und das ist sehr gut für uns, weil man ein Verbrenner mit einem (kohlenstoffneutralen) Kraftstoff betreiben kann.“

Ferrari ist für seine leistungsstarken Benzinmotoren bekannt und stellt bereits Plug-in-Hybridautos her. Das Unternehmen hat sein erstes vollelektrisches Fahrzeug für 2025 angekündigt, jedoch darüber hinaus noch keinen Fahrplan für die Umstellung auf Elektrofahrzeuge vorgelegt. Im Rahmen seines Geschäftsplans für das vergangene Jahr hat Ferrari erklärt, dass bis 2030 80 Prozent seiner Modellpalette aus vollelektrischen und Hybrid-Modellen bestehen soll, während 20 Prozent weiterhin von Verbrennungsmotoren angetrieben werden sollen. Diese Modelle werden voraussichtlich E-Fuels nutzen, um die CO₂-Emissionen zu reduzieren.

Neben der Nutzung von E-Fuels und Plug-in-Hybridfahrzeugen (PHEVs) betrachtet Ferrari auch die Möglichkeit, Wasserstoff-Brennstoffzellen für seine Fahrzeuge einzusetzen. Zur aktuellen Produktionsauslastung gibt Vigna zu verstehen, dass Ferrari keine Pläne hat, seine Produktion auf breiter Front auszuweiten, trotz der hohen Nachfrage nach seinem neuen viertürigen, viersitzigen Modell Purosangue. „Wir wollen nicht 50 bis 60 Prozent unseres Volumens mit nur einem Modell machen“. 

Quelle: Automotive News Europe – Ferrari CEO says e-fuel cars do not compromise carbon goals

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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Robert:

da brauchst du keine angst wer sich einen Ferrari sich leisten kann für den sind 50 Euro pro liter E-fuel peanuts

Roland:

Genau das hat die elende Verbrennerlobby jetzt in der EU durchgezwängt. Schon wird das Verbrennerverbot, dass ohnehin viel zu spät kommt, wieder aufgeweicht. Zugunsten schwerreicher Betonköpfe die meinen sich alles erlauben zu können. e-Fuels sind nicht klimaneutral. Das ganze CO2 dass man mit enormem Aufwand an Energie aus der Atmosphäre geholt hat ( wenn überhaupt was ja gar nicht garantiert ist) wird danach einfach wieder zurückgeblasen. Das ist doch absoluter Schwachsinn! Und die EU gibt dazu auch noch ihre Zustimmung! Es ist zum heulen.

Marc:

Wenn die dauergrinsenden, doppelkinnigen La Martina-Träger plötzlich mit ihren schreienden und stinkenden Aufmerksamkeitserzeugern nicht mehr nach Hamburg oder Sylt oder München einfahren dürfen, werden sie wechseln und dann wäre es blöd, wenn Ferrari kein adäquates Voll-Elektroauto anzubieten hätte. Aber danach klingt es. Ferrari scheint zu versuchen, sich mit einem elektrischen SUV und ansonsten Pseudo-Hybriden aus der Nummer herauszumogeln.

Einfahrverbote können lokal verhängt und sogar über Gerichte erstritten werden. Bisher schützte in einer Güterabwägung immer die Lebenswirklichkeit, in der es für den durchschnittlichen Bürger nicht zumutbar schien, sich ein Elektroauto zu kaufen. Entsprechende Urteile sind aber ein paar Jahre her und lokale Emissionsfreiheit wird wie alle Umweltthemen indessen höher bewertet. Auf der anderen Seite der Waagschale werden Elektroautos mehr, das Angebot steigt. Spätestens 2026 mit dem VW ID.2 wird das Preisargument fallen.

ich glaube, für Ferrari kann das noch ein sehr böses Erwachen geben.

Djebasch:

Tja kann dem Mann mal jemand erklären das E-Fuels in der Realität nie im PKW landen werden…
Denn eine Beimischung wie bei aktuellen Treibstoffen wird die EU verhindern und reine EFuels werden viel zu teuer und auch nur in kleinen Mengen verfügbar sein.
Wer also Ferrari fahren möchte müsste sich den Treibstoff liefern lassen…

Marco Z:

RIP Ferrari

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