Elektroautos, autonomes Fahren, usw… kommt alles immer näher. Die Entwicklungen auf diesem Gebiet scheinen sich Tag für Tag selbst zu überholen. Das Elektroauto „enjoy“ aus Österreich setzt dem ganzen allerdings die Krone auf. Denn bei diesem handelt es sich um ein Elektroauto aus dem 3D-Drucker. Ins Leben gerufen und umgesetzt von Roman Haslauer, der sich der Elektromobilität verschrieben hat und Dinge gerne selbst in die Hand nimmt. Dies zeigt sich bereits daran, dass er eine flächendeckende Ladestruktur für Elektroautos und Hybridautos in Salzburg aufgestellt hat. Als „Solarroute“ bekannt, deckt dieses Ladeinfrastruktur eine 600 Kilometer lange Strecke mit über 30 Ladestationen statt.
Haslauer hat sich nun entschlossen ein eigenes Fahrzeug zu entwickeln. Dadurch, dass die dafür notwendigen Technologien, seiner Aussage nach, relativ einfach geworden sind, kann sogar er als Wirtschaftsberater ein E-Auto fertigen. Damit zeigt sich ganz deutlich, wie selbst ein einzelner gegen die festgefahrenen Prozesse der Automobilindustrie ankommen kann. Umgesetzt hat er es dann allerdings doch nicht ganz ohne Hilfe. Insgesamt 26 Spezialisten haben ihn dabei unterstützt, um das unkonventionelle Elektroauto aus dem 3D-Drucker zu erschaffen.
Sein Ansatz war ein Fahrzeug zu fertigen, welches schnell von der Natur abgebaut werden kann. Vergleicht man es mit anderen Fahrzeugen in diesem Segment, verfügt enjoy, welches nach dem Motto „Simplify“ gebaut wurde, lediglich über 1.200 statt der ansonsten üblichen 6.500 Einzelteile.
Der erste Prototyp des Elektroautos bringt derzeit 800 KG auf die Waage, das Akku schlägt noch einmal mit 150 KG zu Buche. Die Außenhülle kommt komplett aus dem 3D-Drucker und soll aus einem speziellen Solarlack gefertigt werden. Damit könnte der enjoy entweder im Stehen oder beim Fahren Strom erzeugen. So zumindest die Theorie, wie das in der Praxis funktionieren soll, gilt es noch zu erarbeiten. Fakten wie Reichweite, Ladezeit und Geschwindigkeit sind noch nicht bekannt.
Hinsichtlich des Fahrgefühls wird sich auch einiges zum herkömmlichen Auto ändern. Denn es soll kein Schlüssel mehr zum Einsatz kommen. enjoy soll sich per Netzhaut-Scan und Fingerabdruck öffnen und starten lassen. Bis zu 25 Personen können so maximal für ein Fahrzeug registriert werden. Geplant ist derzeit eine Fertigungslosgröße von bis zu 100 Fahrzeugen pro Jahr.
Gedacht ist enjoy, wie man bereits am Zugangsprinzip ableiten kann, nicht für den Privatbesitz, sondern für den Einsatz im Bereich des Car-Sharing. Haslauer möchte die Anzahl der Autos reduzieren und den Verbraucher „zwingen“, Sharing-Modelle zu nutzen. Autofahrer sollen den enjoy nur dann nutzen können und bezahlen müssen, wenn sie ihn wirklich brauchen.
Quelle: Mobilitymag.de – Österreichisches Elektroauto „enjoy“ kommt aus 3D-Drucker