E-Auto-Trio aus China setzt 2024 auf Wachstum

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Sebastian Henßler
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Die drei an der US-Börse notierten chinesischen Elektroautohersteller Nio, Xpeng und Li Auto haben ihre Verkaufsprognosen für das Jahr 2024 an ihre Zulieferer übermittelt. Dabei zeichnet sich ein unterschiedliches Bild der Wachstumserwartungen ab. Während Li Auto und Xpeng signifikante Absatzsteigerungen für das nächste Jahr erwarten, gibt sich Nio zurückhaltender, wie lokale Medien berichten.

In der Regel übermitteln Automobilhersteller gegen Ende des vierten Quartals ihre Verkaufspläne für das folgende Jahr an ihre Lieferkette, damit diese die notwendigen Vorbereitungen in Bezug auf Material, Kapazitäten, Personal und Finanzen treffen können. Es ist eine ungeschriebene Regel, dass Automobilunternehmen dabei oft hohe Prognosen abgeben, während die Zulieferer eigene Einschätzungen auf Grundlage der Wettbewerbsfähigkeit der Fahrzeugmodelle und der Betriebsergebnisse der Automobilhersteller vornehmen. Die Verkaufsprognosen können je nach Marktlage angepasst werden, sodass diese Zahlen eher als Referenz dienen.

Li Auto, ein Unternehmen, das sich auf E-Autos mit Range-Extender (EREV) spezialisiert hat, hat ambitionierte Ziele für das Jahr 2024 gesetzt. Mit einer Prognose von über 800.000 Einheiten zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich, seine Präsenz auf dem Markt signifikant zu erweitern. Dieser Optimismus spiegelt sich auch in der Ankündigung wider, dass bis Ende 2024 acht verschiedene Modelle angeboten werden sollen, darunter vier neue batterieelektrische Fahrzeuge (BEV). Im Oktober erreichte Li Auto einen kleinen Meilenstein, indem es erstmals mehr als 40.000 Fahrzeuge auslieferte, was einem beeindruckenden Jahreszuwachs von über 300 Prozent entspricht.

Xpeng, ein weiterer Akteur in diesem Trio, hat ebenfalls eine positive Entwicklung zu verzeichnen. Mit einer Prognose von mehr als 280.000 Einheiten für 2024 und einer Rekordauslieferung von 20.002 Fahrzeugen im Oktober zeigt sich das Unternehmen zuversichtlich, seine Verkaufszahlen im nächsten Jahr verdoppeln zu können. Xpengs Strategie umfasst die Einführung neuer Modelle, darunter ein Mehrzweckfahrzeug (MPV) und eine große Limousine sowie die Übernahme des Elektrofahrzeuggeschäfts des Fahrdienstvermittlers Didi Global, was die Einführung einer neuen, preisgünstigeren Marke ermöglicht.

Nio hingegen hat eine vorsichtigere Prognose für 2024 abgegeben, mit einer Zielmarke von über 230.000 Einheiten. Diese Zahl scheint realistischer im Vergleich zur Prognose für das laufende Jahr und basiert auf den aktuellen Verkaufszahlen, die im Oktober einen Anstieg von fast 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr verzeichneten. Nio plant, seine Verkaufszahlen ohne die Einführung neuer Modelle zu steigern, was eine Herausforderung darstellen könnte. Dennoch wird erwartet, dass die Submarke Alps, die auf der neuen NT 3.0-Plattform basiert, ab der zweiten Jahreshälfte 2024 zum Umsatz beitragen wird.

Die Ankündigungen dieser drei Unternehmen sind ein klares Zeichen dafür, dass der chinesische Elektroautomarkt reif für eine Expansion ist. Mit einer Kombination aus innovativen Technologien, strategischen Partnerschaften und einer breiten Palette an Fahrzeugmodellen positionieren sich diese Hersteller als wichtige Akteure in der globalen Automobilindustrie.

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Sebastian Henßler

Sebastian Henßler

Sebastian Henßler hat Elektroauto-News.net im Juni 2016 übernommen und veröffentlicht seitdem interessante Nachrichten und Hintergrundberichte rund um die Elektromobilität. Vor allem stehen hierbei batterieelektrische PKW im Fokus, aber auch andere alternative Antriebe werden betrachtet.

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