Neben der Formel E erhalten immer weitere vollelektrische Rennserien besondere Aufmerksamkeit. Nun zieht auch die DTM nach und stellt ihre Vision für eine revolutionäre Elektro-Rennserie vor. So unsere Meldung vor fast genau einem Jahr. Mittlerweile habe man die Pläne ein wenig weiter entwickelt und treibt die vollelektrische Rennserie “DTM Electric” weiter voran. Nachdem wir vergangenes Jahr einen Visionsfilm zur Rennserie gezeigt bekommen haben, gab es dieses Jahr ein erstes Demonstrationsfahrzeug zu sehen.
Anlass war das DTM Saisonfinale 2020 in Hockenheim bei der der Stromer der neuen Rennserie DTM Electric vorgestellt wurde. Die Entwicklung des E-Fahrzeugs erfolgte in enger Zusammenarbeit zwischen der DTM-Dachorganisation ITR und dem renommierten Automobil- und Industriezulieferer Schaeffler, der Serien- und Innovationspartner der DTM wird. Gemeinsam zeigen die Partner wie die Zukunft des Motorsports auch aussehen kann.
Wie im Artikelfoto zu sehen kommt die Zukunft grün, hoch performant und elektrisch daher. Dabei sei es das Ziel, künftig neben der erfolgreichen DTM, die 2021 mit adaptiertem technischen Reglement startet, zusätzlich eine Elektroserie auf der Plattform zu etablieren, die elektrischen Motorsport auf das nächste Level hebt. Bereits im kommenden Jahr soll im nächsten Schritt ein DTM Electric Prototyp entwickelt werden.
Gesteuert wurde das E-Fahrzeug auf seiner Jungfernfahrt auf dem Hockenheimring von Formel-E-Fahrer Daniel Abt, den Ex-DTM-Champions Hans-Joachim Stuck und Timo Scheider sowie Schaeffler-Markenbotschafterin Sophia Flörsch. Der Stromer bringt es hierbei auf über 880 kW/ 1.200 PS Leistung durch seinen Allrad-Antrieb und bewegt sich somit auf Performance-Niveau der Formel 1. Es verfügt über batterieelektrische Antriebe sowie die bereits im Motorsport erprobte Steer-by-wire-Technologie Space Drive von Schaeffler und eine flüssigkeitsgekühlte Hochvoltbatterie.
Das E-Auto gilt als Technologieträger für die DTM Electric und vereint bereits heute alle Kernelemente des künftigen Prototyps. Die Gestaltung der Karosserie (entworfen von moodley und Ideenion) ist auch ein möglicher Vorbote auf das, was zukünftig nicht nur im Rennsport, sondern auch auf der Straße zu sehen sein wird. Statt des typischen Rennwagen-Designs wurde auf ein puristisches Design gesetzt. Derzeit ist geplant, dass die Rennserie erstmalig 2023 an den Start gehen wird.
Dabei wird die E-Rennserie als eigenständige Serie konzipiert, die künftig neben DTM, DTM Trophy, DTM Classic und DTM Esports eine der fünf Säulen der DTM-Plattform bildet. Die DTM Electric soll Technologie, Innovation und Hochleistung in einem ansprechenden Motorsportformat vereinen, bei dem zukünftige Elektro-Serienfahrzeuge von Herstellern oder Mobilitätsanbietern publikumswirksam zum Einsatz kommen. Sie verspricht spektakulären Rennsport mit leistungsstarken, effizienten und schnellen Autos, einem kosteneffizienten, modularen Konzept und Sicherheit auf höchstem Niveau. Der Plan umfasst Sprintrennen mit einer Dauer von rund 30 Minuten und die Möglichkeit automatisierter Batteriewechsel während des Pflicht-Boxenstopps.
“Gemeinsam mit Schaeffler, unserem ersten strategischen Partner, mit dem wir künftig kooperieren, wollen wir die DTM-Plattform in eine erfolgreiche Zukunft führen. Unser Ziel ist es, in der DTM Electric nicht nur den neuesten Stand der Technik zu zeigen, sondern auch zentrale Innovationen auf die Rennstrecke zu bringen, die spektakuläres Racing ermöglichen. So wollen wir auch die klassischen Motosportfans für Zukunftstechnologien gewinnen und sie mit attraktivem Rennsport begeistern.” – Gerhard Berger, DTM-Chef
Flörsch kommentierte ihre Testfahrt mit dem DTM Electric-Stromer wie folgt: “Das Auto ist so cool! Die Beschleunigung ist unglaublich!! 1200 PS werden voll ausgeschöpft, sobald Sie das Gaspedal betätigen. Das Auto fährt einfach!! Bremsen und Gewicht müssen noch verbessert werden, aber es ist nur ein Demo-Auto, also wird es in den nächsten Monaten sicher noch weitere Verbesserungen geben.”
Quelle: DTM – Pressemitteilung vom 06. November 2020