Wir erinnern uns an Anfang Mai dieses Jahres. Damals hieß es, dass im BDEW-Ladesäulenregister rund 17.400 öffentliche und teilöffentliche Ladepunkte für Deutschland erfasst sind. Ende 2018 waren es etwa 16.100 und Ende Juli 2018 rund 13.500. Nun, August 2019, verzeichnet das BDEW-Ladesäulenregister 20.650 öffentliche Ladepunkte in Deutschland.
„Innerhalb eines Jahres ist es gelungen, die Anzahl der öffentlichen Ladepunkte von 13.500 auf 20.650 zu steigern. Das ist ein Zuwachs von über 50 Prozent. Vor allem die Energiewirtschaft hat hier ordentlich Tempo gemacht – sie betreibt drei Viertel aller öffentlichen Ladepunkte.“ – Stefan Kapferer, Vorsitzender der BDEW-Hauptgeschäftsführung
Und dennoch sieht Kapferer weiteres Potenzial. Und dieses Potenzial ruht beim Ausbau privater Ladeinfrastruktur. Denn etwa 85 Prozent der Ladevorgänge finden zuhause oder am Arbeitsplatz statt. Hierfür gibt es allerdings noch keine entsprechende Regelung. „Eine entsprechende Änderung des Miet- und Wohnungseigentumsrechts kostet keinen Cent, würde die Elektromobilität aber einen großen Schritt nach vorne bringen“, so Kapferer weiter.
Aktuell positionieren sich Bayern und Baden-Württemberg deutlich gegenüber dem Bund und setzen sich mit Nachdruck dafür ein, dass die notwendigen Anpassungen im Wohnungseigentums- und Mietrecht zur Erleichterung des Ausbaus privater Ladeinfrastruktur für Elektrofahrzeuge zeitnah umgesetzt wird. Gemeinsam wird man einen Gesetzentwurf zur Förderung der Elektromobilität in den Bundesrat einbringen. Ziel ist es sinnvolle Maßnahmen zum Klimaschutz im Verkehr zu schaffen.
Achso, Strom ist übrigens genug vorhanden für die E-Autos. Aktuell sind schon mit der heutigen Infrastruktur etwa 13 Millionen E-Fahrzeuge ladbar. Das entspreche einem Anteil von 30 Prozent aller Autos in Deutschland. Allerdings seien in Ballungsgebieten bei konzentrierten Zuwächsen lokale Engpässe möglich. Daher erfordert das Stromnetz für E-Autos mehr Köpfchen statt Kupfer… So seien laut dem Energieversorgungsunternehmen Investitionen in den Netzausbau nötig, um die Verteilnetze leistungsfähiger zu machen.
Quelle: BDEW Bundesverband der Energie- und Wasserwirtschaft e. V. – Pressemitteilung vom 14. August 2019