Deutschland und Algerien wollen stärker bei der Herstellung von grünem Wasserstoff zusammenarbeiten. Algerien soll insbesondere beim Aufbau einer Wasserstoffinfrastuktur und -produktion unterstützt werden. Beide Länder gründen dazu im Rahmen ihrer Energiepartnerschaft eine bilaterale Wasserstoff-Taskforce. Außerdem soll auch eine Wasserstoffpilotanlage installiert werden. Der Bundesminister für Wirtschaft und Klimaschutz, Robert Habeck (Grüne), und der algerische Minister für Energie und Bergbau, Mohamed Arkab, unterzeichneten dafür in Algier eine entsprechende Absichtserklärung.
„Deutschland und Algerien pflegen seit 2015 eine enge Energiepartnerschaft. Diese wollen wir jetzt erweitern und Algerien darin bestärken, zukünftig verstärkt grünen Wasserstoff zu produzieren, dafür mehr in Solar- und Windenergie zu investieren und somit neue eigene Wertschöpfung zu schaffen“, sagte Habeck in Algier. Deutschland wolle Algerien dabei „mit Know-How und technischer Expertise unterstützen“, außerdem stünden Deutschland und die EU als potentielle Abnehmerländer für grünen Wasserstoff bereit. Jetzt gehe es darum, „die notwendigen technischen und wirtschaftlichen Voraussetzungen für Wasserstofflieferungen zwischen Algerien und Europa zu schaffen.“
Die algerisch-deutsche Wasserstoff-Taskforce soll die Rahmenbedingungen für die Produktion, die Speicherung und den Transport von grünem Wasserstoff sowie dessen Derivaten fördern. Durch die bilaterale Kooperation sollen privatwirtschaftliche Investitionen in beiden Ländern unterstützt werden, um zur Energiesicherheit in Europa und gleichzeitig zur Umsetzung des Pariser Klimaabkommens beizutragen.
Die Unterzeichnung der Absichtserklärung folgte einem hochrangigen Austausch mit den beteiligten Ministern, Wirtschaftsvertretern und Experten, die sich zuvor in einem Roundtable intensiv zu Potentialen und Herausforderungen des Ausbaus von Erneuerbaren Energien, Wasserstoff, Finanzierung, Transport und Abnahme austauschten. Dazu eingeladen waren auch Vertreter der Europäischen Kommission, Italiens, Österreichs und Tunesiens, die gemeinsam die Schaffung eines „südlichen H2-Korridors“ unterstützen.
Bestehende Gaspipelines sollen künftig Wasserstoff transportieren
Dieser sieht den Um- und Ausbau des bestehenden Gaspipelinekorridors für erneuerbaren Wasserstoff vor, von Algerien über Tunesien, Italien und Österreich bis nach Süddeutschland. Algerien beabsichtigt, ein wichtiger Produzent von grünem Wasserstoff zu werden und will bis 2040 dazu in der Lage sein, 10 Prozent des EU-Bedarfs zu exportieren. Das Land könnte dadurch seine eigene wirtschaftlichen Perspektive verbessern, neue Arbeitsplätze schaffen und seinen Energiesektor schrittweise weg vom Gas bewegen. Der „südliche H2-Korridor“ soll zur Energieversorgungssicherheit in Europa beitragen und ist laut dem Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) ein wichtiger Baustein in der Diversifizierung von Energieimporten.
Der Roundtable fand im Rahmen der algerisch-deutschen Energiepartnerschaft statt. Diese ist eine ressortübergreifende Plattform für den energiepolitischen Dialog zwischen Deutschland und Algerien. Ziel ist es, sich zu aktuellen energiepolitischen Entwicklungen auszutauschen und gemeinsame Projekte, insbesondere zum Ausbau erneuerbarer Energien, zu mehr Energieeffizienz und Wasserstoff voranzutreiben. Die bilaterale Energiepartnerschaft wird von der Deutschen Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit (GIZ) GmbH im Auftrag des BMWK umgesetzt.
Quelle: BMWK – Pressemitteilung vom 08.02.2024