Borgward, die deutsche Automarke, die von Beiqi Foton Motor, einer Lkw-Tochter des staatlichen chinesischen Automobilherstellers BAIC Group, wurde vergangene Woche von einem Gericht in Peking für insolvent erklärt. Nachdem die Marke erstmals im Oktober 2016 ins Gespräch kam und die Fertigung erster E-Modelle nahe Bremen aufnehmen sollte, scheint nun nach langem hin und her ein Schlussstrich gezogen worden zu sein.
Bedingt durch steigende Verluste war der chinesische Lkw-Hersteller Foton, Eigner der Marke, auf der Suche nach frischem Geld. Foton hat zuletzt im Januar bekannt gegeben, 67 Prozent seiner Anteile an der Marke verkaufen zu wollen. Damit wolle man neue Investoren für Borgward gewinnen. Dies sprach nicht gerade für die Zukunft der Marke, deren Namensrechte Foton 2014 erwarb. Investoren wurde nicht gefunden.
Was dazu geführt hat, dass nun die Insolvenz für Borgward vom Ersten Mittleren Volksgericht in Peking erlassen wurde. Das insolvente Unternehmen Borgward beantragt ebenfalls die gerichtliche Genehmigung zur Liquidation seiner Vermögenswerte, so Foton in seiner entsprechenden Mitteilung.
Von 2015 bis 2019 brachte Borgward vier benzinbetriebene Crossover, den BX3, BX5, BX6 und BX7 sowie eine Batterieversion des BX7, in China auf den Markt. Die Fahrzeuge wurden in einer generalüberholten Foton-Fabrik in einem Vorort von Peking hergestellt. Jedoch ist es der alten Bremer Marke nie richtig gelungen nennenswerte Absätze zu erzielen.
Nach einem Höchststand von rund 55.000 Fahrzeugen im Jahr 2019 schrumpften die jährlichen Auslieferungen von Borgward auf etwa 3.600 Fahrzeuge im Jahr 2021. Aufgrund des begrenzten Absatzes machte Borgward von 2016 bis 2018 Verluste von mehr als um die 564 Millionen US-Dollar.
Quelle: Automotive News Europe – Germany’s Borgward brand declared bankrupt in China