Daimler will in den kommenden Jahren deutliche Fortschritte in der Batterietechnik erzielen, um sich nicht mehr hinter den aktuellen Marktführern verstecken zu müssen: „Wir glauben, dass wir eine hoch wettbewerbsfähige Batterie darstellen können“, sagte der Mercedes-Produktionsvorstand Markus Schäfer, der mit dem Statement explizit auf den Branchenführer Tesla abzielte. Sowohl bei Reichweite als auch den Kosten wolle Daimler mit Tesla gleichziehen.
Die Stuttgarter haben in den vergangenen Jahren bereits ein weltweites Netzwerk von eigenen Zell-Entwicklern sowie Forschern, Start-ups sowie großen und kleinen Batterieherstellern aufgebaut, um dieses Ziel erreichen zu können. Schäfer kündigte an, dass am Mercedes-Stammsitz in Stuttgart-Untertürkheim, wo aktuell hauptsächlich Antriebe für Verbrenner produziert werden, ein E-Campus entstehen könnte, an dem einige Hundert Entwickler Elektroauto-Technologien voranbringen sollen. Die Zelle sei „der differenzierende Faktor“, sagte Schäfer und deutete damit an, wo Daimler den Schwerpunkt der Entwicklung sieht. Verbrenner-Technologien hingegen dürften in Untertürkheim langsam auslaufen, so Schäfer: „Das Angestammte lässt sich nicht bewahren“, so der Daimler-Vorstand. Man wolle aber „alle Anstrengungen unternehmen, um einen Produktionsstandort mitten in einer Großstadt aufrecht zu erhalten.“
Tesla produziert einen Großteil seiner Batteriezellen selbst, unter anderem in einer Gigafactory in Nevada, welche der Branchenprimus gemeinsam mit dem Technologiepartner Panasonic aufgebaut hat. Erst vor wenigen Wochen hat Tesla auf seinem „Battery Day“ zukunftsweisende Innovationen in der Batterietechnologie präsentiert, mit welchen die Kalifornier ihren Entwicklungsvorsprung weiter ausbauen wollen. Das dürfte die Messlatte für Daimler nochmal ein Stückchen weiter nach oben legen.
Quelle: FAZ – Daimler will Tesla mit Batterien schlagen