Nach gut einem Jahr Bauphase wurde einer der größten Batteriespeicher Europas in Betrieb genommen. Entstanden ist dieser durch den Zusammenschluss der Kooperationspartner Daimler AG mit ihrer hundertprozentigen Tochter Mercedes-Benz Energy GmbH und (Stadtwerke Hannover AG). Jedoch erfüllt der Batteriespeicher einen besonderen Zweck, handelt es sich bei diesem um ein „lebendes Ersatzteillager“ für elektromobile Batteriesysteme. Derzeit stellt die Anlage schon heute eine Leistung von 5 MW zur Verfügung. Ermöglicht wird dies durch 1.800 von insgesamt 3.240 der für die dritte Generation smart electric drive Fahrzeugflotte vorgehaltenen Batteriemodule, welche dort bereits zu einem Stationärspeicher gebündelt wurden.
Vor ihrem eigentlichen Einsatz in Elektroautos erbringen die Lithium-Ionen-Batterien erbringen eine Systemdienstleistung auf dem deutschen Markt für Primärregelleistung (PRL). Das Konzept der Partner aus Automobilindustrie und Energieversorgungsunternehmen ist derzeit einzigartig, durch die Zusammenarbeit und die „lebende Lagerung“ der Ersatzbatterien wird ein attraktiver Business Case für beide Seiten geschaffen.
So profitieren die Partner von ihren jeweiligen Kompetenzen in den Bereichen Energiewirtschaft, Systemdienstleistungen, Batterieentwicklung und -produktion sowie Vermarktung. Gefertigt werden die verwendeten automobilen Lithium-Ionen-Batteriesysteme durch die hundertprozentige Daimler Tochter Accumotive. Auch bei der Entwicklung und Produktion des Batteriespeichersystems setzt man auf eine hundertprozentige Daimler Tochter: Mercedes-Benz Energy. Beide Unternehmen sind am Standort Kamenz ansässig. Für die Vermarktung der Batteriespeicherleistung auf dem Regelleistung-Markt ist enercity verantwortlich.
„Lebendes Ersatzteillager“ als netzdienlicher Stromspeicher
Durch die Vermarktung der lagernden Speicherleistung auf dem deutschen Markt für PRL leistet das Geschäftsmodell einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und gleichzeitig zur Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität. In der Praxis macht man sich den Batteriespeicher zu Nutze, um bei zunehmenden Schwankungen der Stromeinspeisung aus Erneuerbaren Energien, wie Wind und Sonne eine optimale Ausregelung einer konstant zu stabilisierenden Netzfrequenz liefert. So werden durch das Speichersystem die Energieschwankungen nahezu verlustfrei ausgeglichen. Derzeit wird diese Aufgabe in Großkraftwerken, durch überwiegend schnell drehende Turbinen, also rotierende Massen, übernommen. Rund die Hälfte der geplanten Systemstränge ist mit einer Leistung von 5 MW bereits mit dem Netz gekoppelt.
Großer Beitrag zur Energiewende mit stationärem Speichersystem
Ausgerichtet an CASE zeigt Daimler mit der Inbetriebnahme des Batteriespeichers deutlich, dass das eigene Nachhaltigkeitsverständnis deutlich über das Produkt Auto hinausgeht. So berücksichtigen die Maßnahmen zur umweltgerechten und energieeffizienten Produktgestaltung den vollständigen Produktlebenszyklus – von der Entwicklung über Produktion und Produktnutzung bis hin zur Entsorgung und Wiederverwertung. enercity sowie Daimler mit seinen Töchtern Accumotive und Mercedes-Benz Energy schaffen mit ihrem Ersatzteilspeicher-Konzept eine neuartige Win-win-Situation und unterstützen damit den Fortgang der Energiewende beispielhaft.
Quelle: Daimler AG – Pressemitteilung vom 23.10.2017 per Mail