Damit die E-Mobilität einen weiteren wichtigen Schritt nach vorne machen kann, ist aus Sicht von Dr. Elmar Degenhart, Vorstandsvorsitzender der Continental AG, ein Technologiesprung in der Batterietechnik nötig. Wobei dieser erst für 2024, vielleicht auch erst einige Jahre später erwartet wird. So Degenhart im März 2017. Knapp ein Jahr später schaut es schon wieder ein wenig anders aus.
Man hat nicht nur im Silicon Valley ein neues Forschungszentrum eröffnet, ein neues Rad- und Bremskonzept für Elektrofahrzeuge entwickelt oder BEE vorgestellt. BEE ist ein Fahrzeug, welches die Zukunft der Mobilität greifbar werden lässt. Dabei bildet das Fahrzeug aktuell bereits ein sehr realitätsnahes Mobilitätskonzept ab, dessen Technologien bereits serienreif oder in der Entwicklung weit fortgeschritten sind. Sondern auch eine Partnerschaft mit DiDi Chuxing geschlossen, zur Entwicklung eines E-Fahrzeugs.
Aber auch in Sachen Batterien für E-Autos scheint sich etwas zu bewegen. Wie Degenhart dem Handelsblatt mitteilte, sei man auf der Suche nach Kooperationen, bei denen potenzielle Partner die Entwicklungskompetenz einbringen und Continental die Erfahrungen der Industrialisierung. Aus seiner Sicht könnte dies zu einem erfolgreichen Modell werden. Degenhart ist allerdings auch der Meinung, dass die Politik Unterstützung anbietet. Damit man mit asiatischen Firmen auch ernsthaft in Konkurrenz treten kann. Die Lösung sei aus seiner Sicht eine viel intensivere staatliche Unterstützung, insbesondere bei Forschung und Entwicklung.
Dass der Markt für Batterien da ist, ist unbestreitbar. Die deutschen Automobilhersteller Daimler, BMW und der VW-Konzern haben jeweils mehrere Dutzend Elektromodelle für die kommenden Jahre angekündigt. Conti rechnet damit, dass mit der für 2025 erwarteten Festkörperzelle Stromautos endgültig zum Massengeschäft werden. Anders als der Rivale Bosch, der im Februar seinen Rückzug aus Forschung und Produktion ankündigte, sieht Conti in diesem Technologiewechsel die Chance zum Einstieg.
Degenhart rechnet mit rund drei Milliarden Dollar Invest für den Einstieg in die Batteriefertigung. Nachdem der chinesische Hersteller CATL angekündigt hat, eine Zellfabrik in Thüringen zu bauen, sollten vielleicht auch andere Unternehmen auf den Geschmack gekommen sein, eine deutsche Batteriefertigung entstehen zu lassen. Vielleicht auch gemeinsam mit Continental.
Quelle: Unternehmen-Heute – Continental wirbt um Partner für Batteriezellenproduktion