Gerüchten am Montag zufolge habe der Apple-Zulieferer Foxconn Technology Group einen strategischen Kooperationsvertrag mit dem angeschlagenen chinesischen Elektroauto-Startup BYTON unterzeichnet. Künftig soll bei Foxconn der Erstlingsstromer M-BYTE von BYTON vom Band laufen, um den es im vergangenen Jahr eher ruhig geworden ist. Im ersten Quartal 2022 soll mit dem Anlauf der Serienproduktion zu rechnen sein, wie im Verlauf des gestrigen Tages vom Start-Up bestätigt wurde.
Ganz blickt man bei BYTON nicht mehr durch. Ein stetiges auf und ab zeichnet sich immer mehr bei dem einst so erfolgsversprechenden Start-Up aus China ab. Die letzte Entwicklung war der Weggang von BYTON-CEO Daniel Kirchert, der seine Koffer gepackt und das Unternehmen verlassen hat. Gerüchte um eine mögliche Zusammenarbeit mit Xpeng Motors wurden vonseiten des Start-Ups widerlegt. Hinsichtlich der Zusammenarbeit mit Foxconn hielt man sich ebenfalls bedeckt. Gab gegenüber electrive.net zu verstehen: “Es ist eine Kooperation von Byton und Foxconn geplant. Dabei wurde auch vereinbart, nicht über Investitionssummen zu sprechen, deswegen wird es dazu von uns kein Statement geben.”
Zurück zu den Entwicklungen rund um Foxconn und BYTON. Foxconn, dessen wichtigster börsennotierter Arm Hon Hai Precision Industry Co. ist, plant, rund 200 Millionen Dollar in das Unternehmen zu investieren, so eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut ist. Mit der Kooperation könnte es dem chinesischen Elektroauto Start-Up gelingen den M-BYTE auf die Straße zu bringen, wenn auch wesentlich später als zunächst angedacht.
“Wir freuen uns, mit BYTON zusammenzuarbeiten, um die Produktion des M-Byte voranzutreiben. Dies wird uns erlauben, zum weiteren Wachstum der EV-Industrie beizutragen, eine Demonstration unseres Engagements in der Transformation der traditionellen Automobilbranche. Die Partnerschaft mit BYTON steht im Einklang mit unserer Unternehmensvision “3+3=Unendlichkeit”, die die unendlichen Möglichkeiten symbolisiert, die durch Foxconns industriellen Fortschritt und aufkommende Technologien geschaffen werden.” – Young Liu, Vorsitzender der Foxconn Technology Group
Einem Reuters-Bericht zufolge will Foxconn bis spätestens 2027 in zehn Prozent aller weltweit verkauften Elektroautos der Welt mit Komponenten oder Dienstleistungen vertreten sein – was Prognosen zufolge einem Umfang von rund drei Millionen Elektroautos entsprechen dürfte. Zudem hat Foxconn auf offiziellem Wege eine selbst entwickelte Plattform für Elektroautos vorgestellt. Des Weiteren plane das Unternehmen, bis zum Jahr 2024 Festkörperbatterien für Elektroautos anzubieten und in der MIH-Plattform (Foxconns E-Auto-Plattform) zu verbauen.
Im Januar hatte bereits der Autohersteller Fiat-Chrysler (FCA) Pläne für ein Joint Venture mit Foxconn zum Bau von Elektroautos und zur Entwicklung von vernetzten Fahrzeugen bekannt gegeben. Mit der nun angedachten Zusammenarbeit mit BYTON könnte es dem Unternehmen möglich sein sich ein wenig mehr von Apple unabhängig zu machen.
Quelle: Bloomberg – Foxconn Seals Manufacturing Deal With Chinese EV Startup Byton