BYD rechnet erst nach 2030 mit Serieneinsatz von Festkörperbatterien

BYD rechnet erst nach 2030 mit Serieneinsatz von Festkörperbatterien
Copyright ©

BYD

Michael Neißendorfer
Michael Neißendorfer
  —  Lesedauer 2 min

BYD, der weltweit größte Hersteller von Elektroautos und Plug-in-Hybriden sowie zweitgrößter Hersteller von E-Auto-Batterien, rechnet damit, ab etwa 2027 mit dem „Demonstrationseinsatz“ von Festkörperbatterien zu beginnen, sagte der CTO des Batteriegeschäfts des Unternehmens, Sun Huajun, einem Bericht von CnEVPost zufolge auf einer Veranstaltung.

Die Einführung von Festkörperbatterien in Serienfahrzeugen dürfte demnach aber erst nach 2030 erfolgen, so Sun weiter. Ab einer gewissen Skalierung sollen Festkörperbatterien ein ähnliches Preisniveau erreichen wie herkömmliche Batterien mit flüssigen Elektrolyten. Einen Zeithorizont dafür nannte Sun allerdings nicht. Der CTO von BYDs Batteriegeschäft wies auch darauf hin, dass andere Unternehmen im Bereich der Festkörperakkus ähnliche Fortschritte vorzuweisen hätten.

Bereits im April 2024 sagte Wu Kai, Chefwissenschaftler von CATL, dem weltweit größten Hersteller von E-Auto-Akkus, er rechne ebenfalls mit 2027 als dem Jahr, in dem Festkörperbatterien in kleinen Mengen in den ersten Elektroautos verbaut werden dürften. Die Produktion in großen Mengen hingegen werde zu Beginn immer noch mit Problemen konfrontiert sein, einschließlich höherer Kosten.

Flüssige Lithiumbatterien könnten eine Energiedichte von 350 Wh/kg erreichen, aber es sei schwierig, sie weiter zu verbessern, während Festkörperbatterien voraussichtlich eine Energiedichte von 500 Wh/kg erreichen werden, sagte Wu damals. Im vergangenen April gab das chinesische Festkörperbatterie-Startup Talent New Energy bekannt, dass es erfolgreich Festkörperbatteriezellen im Prototypen-Stadium mit einer Energiedichte von 720 Wh/kg hergestellt habe.

BYD begann CTO Sun zufolge bereits 2013 mit der Forschung und Entwicklung von Festkörperbatterien, als es hauptsächlich darum ging, neue Technologiewege und Materialien zu erkunden. 2016 wurde demnach ein erster Prototyp mit einer Kapazität von weniger als 1 Ah entwickelt, im vergangenen Jahr habe BYD erste Festkörperbatteriezellen mit einer Kapazität von 20 Ah und 60 Ah entwickelt.

Quelle: CnEVPost – BYD expects to begin ‚demonstration use‘ of all-solid-state batteries by 2027

worthy pixel img
Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer

Michael Neißendorfer ist E-Mobility-Journalist und hat stets das große Ganze im Blick: Darum schreibt er nicht nur über E-Autos, sondern auch andere Arten fossilfreier Mobilität sowie über Stromnetze, erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Allgemeinen.

Artikel teilen:

Wird geladen...

Ähnliche Artikel

Autopreneur über Europas Antwort auf Preisdruck aus Asien

Autopreneur über Europas Antwort auf Preisdruck aus Asien

Sebastian Henßler  —  

Autopreneur Philipp Raasch erklärt, wie Chinas Marktverschiebung Europas Hersteller unter Druck setzt und warum Partnerschaften jetzt überlebenswichtig sind.

Diese 7 E-Autos waren 2025 die Könige unserer Toplisten

Diese 7 E-Autos waren 2025 die Könige unserer Toplisten

Daniel Krenzer  —  

Regelmäßig betrachten wir in unseren Toplisten unterschiedliche Tugenden von E-Autos – welche tauchten dort 2025 in Summe wohl am häufigsten auf?

Renault Rekordfahrt: 7,8 kWh Verbrauch bei mehr als 100 km/h

Renault Rekordfahrt: 7,8 kWh Verbrauch bei mehr als 100 km/h

Michael Neißendorfer  —  

Mit einer ungewöhnlichen Rekordfahrt hat Renault kurz vor Jahresschluss die Leistungsfähigkeit moderner Elektromobilität unter Beweis gestellt.

BYD Atto 2 PHEV: Kompakt-SUV mit klarer Hybrid-Strategie

BYD Atto 2 PHEV: Kompakt-SUV mit klarer Hybrid-Strategie

Wolfgang Gomoll  —  

BYD bringt den Atto 2 als Plug-in-Hybrid nach Europa. Bis zu 1000 km Reichweite sollen ihn für Diesel-Fahrer interessant machen. Wir sind ihn gefahren.

Das ändert sich 2026 für Autofahrer

Das ändert sich 2026 für Autofahrer

Michael Neißendorfer  —  

In Deutschland wie auch im Ausland gibt es einige Dinge, die Autofahrer beachten sollten. Manch Verbrenner-Fahrer dürfte sich Gedanken über Spritkosten machen.

Elektro-Remake einer Ikone: Morris JE soll nun tatsächlich produziert werden

Elektro-Remake einer Ikone: Morris JE soll nun tatsächlich produziert werden

Michael Neißendorfer  —  

Nach mehreren Verzögerungen soll der Morris JE nun tatsächlich produziert werden. Dank einer Förderung der walisischen Regierung.