Der Reifenhersteller Bridgestone hat eine exklusive Partnerschaft mit dem E-Auto-Start-up Lightyear angekündigt. Bridgestone hat speziell für den Lightyear One, das weltweit erste solarbetriebene Elektroauto mit hoher Reichweite, Reifen entwickelt, die mit dem Fahrzeug Ende dieses Jahres erstmals auf den Markt kommen sollen.
Aktuelle unternehmenseigene Studien des Reifenherstellers haben gezeigt, dass 50 Prozent der europäischen Autofahrer den Kauf eines vollelektrischen Fahrzeugs in Erwägung ziehen. Dennoch äußern 37 Prozent immer noch Bedenken bezüglich der begrenzten Reichweite eines E-Autos. Hier setzt Lightyear an, indem es für sein Elektroauto eine Reichweite von 725 km ansetzt. Gleichzeitig wird das Fahrzeug über ein großes Solardach direkt von der Sonne aufgeladen, wodurch die CO2-Emissionen und der Ladebedarf des Nutzers minimiert werden – für eine maximale Effizienz.
Lightyear hat mit dem One zudem ein Fahrzeug entwickelt, das den besten aerodynamischen Koeffizienten aller bisherigen Serienfahrzeuge aufweisen soll. Erreicht wurde dies durch erhebliche Verbesserungen in vielen verschiedenen Bereichen des Fahrzeugdesigns. Daraufhin suchte Lightyear nach einem Reifen, der diese Performance weiter erhöht und die Effizienz zusätzlich verbessert. Er sollte dabei einen sehr geringen Rollwiderstand sowie eine Gewichtsverringerung bieten, um die Lebensdauer der Batterie zu erhöhen, die Fahrzeugreichweite zu maximieren und die Umweltbelastung zu vermindern.
Infolgedessen hat Bridgestone für Lightyear One maßgeschneiderte Turanza Eco Reifen entwickelt, die erstmalig die innovativen Technologien Enliten und Ologic des Reifenherstellers miteinander kombinieren. Diese reduzieren das Gewicht durch den Einsatz von weniger Rohstoffen während des gesamten Herstellungsprozesses. Das Gesamtgewicht der Reifen pro Fahrzeug konnte um 3,6 kg (ca. 10 Prozent) verringert werden – ohne Kompromisse bei der Laufleistung und Haftung einzugehen. Gleichzeitig werde der Rollwiderstand durch ein innovatives Profil, einen größeren Durchmesser, hohen Luftdruck und ein schlankes Design verringert.
Spezielle Markierung auf Reifenflanke
Der Turanza Eco trägt erstmals die neue Bridgestone EV-Kennzeichnung auf den Seitenwänden. Diese wird auf Reifen angebracht, die maßgeschneidert für Elektroautos sind und weist darauf hin, dass sie einen strengen Testprozess durchlaufen haben, um von den Automobilherstellern zugelassen zu werden. Darüber hinaus hat Bridgestone seine virtuelle Reifenentwicklungstechnologie eingesetzt, die eine genaue Modellierung der Produktleistung ermöglicht, ohne dass dieses physisch produziert und getestet werden muss. So können bis zu 40.000 Kilometer bei realen Außen- und Flottentests eingespart und die Produktentwicklungszeit sowie Outdoor- und Flotten-Reifentests um bis zu 50 Prozent verkürzt werden.
Der Grundstein für den Lightyear One wurde während der Bridgestone World Solar Challenge gelegt, einem 3000 km langen Rennen durch das australische Outback, bei dem die Grenzen der technologischen Innovation und der solarbetriebenen Mobilität ausgereizt werden. Vor diesem Hintergrund arbeitet Bridgestone seit acht Jahren mit der Technischen Universität Eindhoven und dem Team hinter Lightyear zusammen. Das Solar Team Eindhoven, die Geburtsstätte von Lightyear, gewann den Cruiser Cup der Bridgestone World Solar Challenge von 2016 bis 2019 vier Mal in Folge.
„Lightyear hat uns mit seinem Ansatz für nachhaltige Mobilität beeindruckt, seit wir mit dem Team bei der Bridgestone World Solar Challenge in Kontakt kamen. Deshalb freuen wir uns, Teil des Lightyear One Projekts zu sein. Bridgestone hat sich verpflichtet, die CO2-Emissionen bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren und bis 2050 zu 100 Prozent nachhaltige Materialien zu verwenden. Strategische Partnerschaften wie diese sind von grundlegender Bedeutung, um diese Ziele zu erreichen.“ – Emilio Tiberio, COO & CTO von Bridgestone EMIA
Quelle: Bridgestone – Pressemitteilung vom 22.04.2021